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Handel mit Russland Deutsche Wirtschaft rechnet 2016 mit Einbußen

Deutsche Unternehmen in Russland klagen über massive Umsatzeinbußen. Das zeigt die Umfrage der Deutsch-Russischen Handelskammer, die diese heute mit dem DIHK vorgestellt hat. Ursache sind nicht nur die Sanktionen gegen Russland.

Stand: 18.12.2015

Euro- und Rubel-Scheine | Bild: picture-alliance/dpa

Schon jetzt leiden zwei von drei der in Russland aktiven deutschen Unternehmen unter den Strafmaßnahmen gegen das Land. Das zeigt die Befragung der Deutsch-Russischen Handelskammer unter 850 ihrer Mitglieder. Aber nicht nur die Sanktionen sorgen für ein Nachlassen deutscher Exporte: Auch die russische Wirtschaft ist angeschlagen durch den starken Ölpreisverfall und fragt deutlich weniger Güter aus Deutschland nach.

Rückgang in 2016 geht weiter

Diese Einschätzung für Geschäfte mit Russland teilt der Außenhandelschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier. Er rechnet damit, dass die Warenexporte nach Russland im Jahr 2016 noch einmal um fünf Prozent schrumpfen werden. Konkret haben sich die Exporte in den letzten zwei Jahren bisher von fast 39 Milliarden Euro auf knapp 22 Milliarden Euro verringert.

"Das ist fast schon eine Halbierung verglichen mit 2013. Der Markt kommt erst 2017 wieder richtig in Schwung."

Volker Treier, Außenhandelschef DIHK

EU-Sanktionen vor Verlängerung

Die Europäische Union hat die Wirtschaftssanktionen gegen Russland ab März 2014 verhängt und noch einmal diesen Sommer bis Ende Januar 2016 verlängert. Die Auflage an Russland ist, die Vereinbarungen des Minsker Friedensplanes zum Ukraine-Konflikt zu erfüllen. Da dies bisher nicht der Fall ist, haben Vertreter der 28 EU-Staaten auf dem heute zu Ende gegangenen Gipfel in Brüssel eine weitere Verlängerung der Russland-Sanktionen in die Wege geleitet - um ein halbes Jahr bis Ende Juli 2016.


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