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Wirtshauskultur Wie muss die perfekte Bedienung sein?

Die Visitenkarte eines jeden Wirtshauses ist seine Bedienung. Was aber macht eine gute Bedienung aus? Fachwissen, Nettigkeit, Aussehen - die Anforderungen der Gäste sind hoch. Ein Ortsbesuch im Weißbräustüberl von Miesbach.

Von: David Friedman

Stand: 13.08.2016

Lisa und Marina sind Bedienungen im Weißbierstüberl von Miesbach. | Bild: David Friedman

Draußen ist es dunkel, nass und kalt. Drinnen im Weißbräustüberl hell, warm und gemütlich. Genüsslich trinkt "da Tom" – Thomas Winter - den ersten Schluck. Der Lüftlmaler schaut danach ganz versonnen der Lisl nach, die ihm gerade das Bier gebracht hat.

"So eine Süße, eine ganz Frische und eine ganz Lebendige und so was; das ist ja genau das, warum man gerne auch mal in die Wirtschaft geht und das sind so die kleinen Sachen, die man gerne mag."

Tom, Gast im Weißbräustüberl

Die Lisl ist noch jung. Hat gerade Abitur gemacht. Jetzt lernt sie das Bedienen von ihrer älteren Cousine, der Marina. Die Junge bewundert an der Älteren, dass sie immer so locker drauf ist, egal was passiert.

Das Detail macht den Unterschied

Auf die Kleinigkeiten kommt es an. Sie machen offensichtlich den Unterschied aus, zwischen einer passablen Bedienung und einer guten Bedienung. Vor allem freundlich, aber auch schlagfertig muss sie sein, befindet Hanni Huber, die Wirtin des Weißbierstüberls. Das hinterlasse nachhaltigen Eindruck bei den Gästen. Wenn ein Gast beispielsweise die Schnitzel als zu klein kritisiert (obwohl diese im Weißbierstüberl eine ordentliche Größe haben), sei es eine besondere Kunst, freundlich zu bleiben; und den Gast dennoch wissen zu lassen, dass er nicht recht hat.

"Gut bürgerlich" sollte sie außerdem sein, die perfekte Bedienung. Im Verhalten und Aussehen. Meinen die Gäste im Weißbräustüberl:

"Gepflegt, saubere Haare, mei...einfach keine Zuchtel!"

Weiblicher Gast

"Sie muss auf jeden Fall gut ausschauen, muss bisschen was trinken können, wenn es mal zur Gaudi kommt. Das erwartet man ja auch irgendwie. Man zahlt ja immer Geld, wenn man zum Essen geht, da will man natürlich schon irgendwie die Gastfreundlichkeit spüren, die die Kellner versprühen müssen. Charme ist wichtig!"

Männlicher Gast

"Die darf jetzt nicht so überfreundlich, so gekünstelt süß sein, sondern einfach natürlich, herzlich und ein bisschen lachen schadet auch nicht."

Weiblicher Gast

Ganz schön viel - was so eine Bedienung beachten muss. „Da Tom“ – der Lüftlmaler und Stammgast – hat noch einen Wunsch:

"Mir sind sie am liebsten, wenn sie bayerisch können und bei der Gelegenheit tät' es auch nicht schaden, wenn sie ein bisschen hübsch sind. (...) Wenn man einen Schweinsbraten bestellt, will man ja auch, dass der schön angerichtet ist und nicht ausschaut wie ein alter Hut."

Tom, Gast im Weißbräustüberl

Die Lisl und die Marina reden bayerisch und schauen auch nicht aus wie „alte Hüte“. Ganz im Gegenteil. Und so kann sich "da Tom" beruhigt zurücklehnen und "no a Hoibe b’stelln".


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vielfahrer, Samstag, 13.August 2016, 17:54 Uhr

2. Bedienung /dienen?

Hauptsache freundlich, !
Ob mit oder ohne Burka.
Wen's sagt: - Da Schweinshax und's Bier soi da schmecka.
dann gibt's a Trinkgeld!.
Leben und leben lassen.
an gurten.

Erich, Samstag, 13.August 2016, 15:31 Uhr

1. Na wie wohl?!

Sauber mit Holz vor der Hütte!