Fusionspläne der Deutschen Börse Widerstand gegen Umzug nach London
Für die Deutsche Börse wächst nach anfänglichem Wohlwollen der Widerstand in der Politik. Für die geplante Fusion mit der London Stock Exchange wird vor allem ein Umzug von Frankfurt nach London zum Knackpunkt.
![Bulle und Bär vor der Deutschen Börse in Frankfurt (Archivbild) | Bild: picture-alliance/dpa Bulle und Bär vor der Deutschen Börse in Frankfurt (Archivbild) | Bild: picture-alliance/dpa](/nachricht/frankfurt-boerse-100~_v-img__16__9__l_-1dc0e8f74459dd04c91a0d45af4972b9069f1135.jpg?version=14ed8)
Der mögliche Brexit sollte bei der geplanten Börsenfusion keine Rolle spielen. Aber dieser Wunsch von Deutsche Börse-Chef Carsten Kengeter war ebenso blauäugig wie die Vorstellung, dass die Politik einen Umzug von Frankfurt nach London einfach durchwinken würde.
Zugeständnis an Standort
Als Kengeter den Aktionären der London Stock Exchange die Fusion vorschlug, sollte es nicht wie eine Übernahme durch die wesentlich größere Deutsche Börse AG wirken; denn der Sitz des neuen Unternehmens sollte ja London sein. Über dieses entscheidende Zugeständnis wurde mit dem hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wasir kaum gesprochen, obwohl der die Fusion genehmigen muss.
Hessischer Landtag will Börse in Frankfurt halten
Inzwischen haben alle fünf Fraktionen des hessischen Landtags erklärt, dass die Börse ihrer Meinung nach in Frankfurt bleiben muss. Man befürchtet eine Schwächung des heimischen Standorts und Probleme bei der Aufsicht, wenn der Sitz im Ausland ist. Vor allem dann, wenn Großbritannien nicht mehr zur EU gehören sollte. Ähnliche Bedenken gibt es auch in der Bundesregierung und bei Bundestagsabgeordneten.
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Willi, Samstag, 18.Juni 2016, 16:08 Uhr
1. Ah es gibt sie also doch
die nationalökonomischen Interessen. Darf das sein?
Antwort von Waldi, Sonntag, 19.Juni, 13:26 Uhr
Aber natürlich. Oder wären Sie für eine Vergemeinschaftung der europäischen Schuldenmacher oder an Staaten, die sich weniger an Haushaltsdisziplin halten?