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Widerstand im Aufsichtsrat Börsengang der Bahn-Töchter vor dem Aus

Der geplante Börsengang der Bahn-Töchter Arriva und Schenker für 2017 steht vor dem Aus. Die Politik ist dagegen. Bahn-Chef Rüdiger Grube hatte mit Milliardenerlösen an der Börse die hohen Schulden eindämmen wollen.

Von: Felix Lincke

Stand: 21.09.2016

Symbolbild Deutsche Bahn: Logo der Deutschen Bahn an einem Zaun an einem Bahnhof | Bild: picture-alliance/dpa

Der ursprünglich einmal geplante Börsengang der Bahn AG ist als Ganzes bereits gescheitert, nun soll es auch für Teile wie die Verkehrsgesellschaft Arriva oder die Logistik-Tochter Schenker eine Absage geben. Offiziell ist noch nichts bekannt, aber SPD-Mitglieder im Aufsichtsrat und die Gewerkschaft waren schon immer dagegen und jetzt auch Unionspolitiker und Regierungskreise.

Kein Druck auf die Beschäftigten

Eine weitere Aufspaltung des Bahn-Konzerns mit der Beteiligung von privaten Aktionären hätte neue Forderungen zur Folge. Um den Gewinn zu steigern, müsste die Bahn den Druck auf die Beschäftigten erhöhen. Das scheint politisch unklug zu sein im Wahljahr 2017.

Unklar ist, wie Bahnchef Grube die wachsenden Schulden der Bahn AG in den Griff bekommt. Bei der Auslandstochter Arriva ist der Brexit zum Problem geworden. Die wirtschaftlichen Risiken in Großbritannien sind groß für die Tochter, die unter anderem die roten Busse in London betreibt. Insgesamt vier Milliarden Euro wollte die Bahn erlösen mit einem Verkauf von 40 Prozent an Arriva und an der internationalen Spedition Schenker. Möglicherweise müssen Bund und Steuerzahler dafür jetzt einspringen.


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