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Maue Halbjahresbilanz Axel Springer-Konzern korrigiert Umsatzprognose

Der Medienkonzern Axel Springer erwartet 2016 nur noch gleichbleibende Umsätze. Beim Ertrag hofft man auf ein kleines Plus. Vor allem das Internetgeschäft läuft nicht so rund, wie gehofft.

Von: Felix Lincke

Stand: 03.08.2016

Axel Springer Haus in Berlin | Bild: picture-alliance/dpa/Maurizio Gambarini

Für ein Unternehmen das seit Jahren voll auf die Expansion im Internet setzt, wo grenzenloses Wachstum möglich erscheint, sind das schlechte Nachrichten.

Schwindende Druckauflagen bei Tageszeitungen und Zeitschriften ein rückläufiges Anzeigengeschäft und weniger Abonnenten, alles das wollte Axel Springer im Internet wieder wettmachen mit großen Investitionen. Doch das gelingt dem Berliner Konzern nur zum Teil.
Als  Glücksgriff erweisen sich erneut Anzeigenportale, wo es um Stellenanzeigen, Immobilien oder Autos geht – die aber mit Medieninhalten nicht viel zu tun haben.

Bei der Vermarktung der alten Printmedien tut sich Springer selbst mit dem Boulevardblatt "Bild" schwer. Die Idee mit einer sogenannten Paywall einen Teil der journalistischen Inhalte künftig nur noch gegen Bezahlung ins Netz zu stellen, setzt sich bislang nicht durch. Auch die Präsenz von Qualitätsblättern wie der Zeitung "Die Welt" im Internet ist hoch. Die steigenden Werbeeinnahmen können aber den Rückgang der Vertriebserlöse nicht ausgleichen. Hinzu kommen schwankende Wechselkurse bei einigen Auslandsbeteiligungen außerhalb des Euroraums. Außerdem kam es zu negativen Sondereffekten durch die Verschiebung von Beteiligungen.

Brexit macht Springer zu schaffen

Laut Matthias Döpfner, Vorstandsvorsitzender des Konzerns, böten die jüngsten Anschläge in Deutschland, die Ereignisse in der Türkei und das Brexit-Votum der Briten wenig Anlass zu Optimismus. Springer erwirtschaftet etwa zehn Prozent seines operativen Gewinns in Großbritannien, so Döpfner. Engagiert seien die Berliner hier etwa mit Jobbörsen und Zanox als Vermittler von Online-Werbung.

Der Konzernumsatz wuchs im ersten Halbjahr um 0,5 Prozent auf knapp 1.585,3 Millionen Euro, teilte das Verlagshaus mit. Die digitalen Geschäfte trugen laut Springer in diesem Zeitraum 67 Prozent zum Konzernumsatz bei. 85 Prozent der Werbeerlöse stammten aus dem Bereich des Internets.


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Babsi, Mittwoch, 03.August 2016, 13:27 Uhr

2.

Völlig verständlich das viele Leute keine Lust mehr haben auf "WIR bilden Eure Meinung". Diese Propaganda Blätter mag ja keiner mehr bezahlen, gibts ja auch schon genügend kostenlos im Netz, gell BR. Aber auch die werden Einbußen hinnehmen müssen.
Ich bin ja froh das man sich auch anders seriös informieren kann und finde es auch nicht schlecht mal gar nicht informiert zu werden.
Ist meist auch viel besser...

Erich, Mittwoch, 03.August 2016, 12:45 Uhr

1. Schade,

ich würde lieber lesen: Umsatz um 99% eingebrochen, Bildzeitung eingestellt!