Medienkompetenz international young reporter in Israel
Miteinander kreativ werden, zusammen eine Geschichte erarbeiten, sich mit einem Thema auseinandersetzen - Filmarbeit ist ein ideales Werkzeug für die Jugendarbeit. Es fördert nicht nur die mediale Fachkompetenz, sondern auch die Gemeinschaft und das soziale Miteinander. Das Projekt "young reporter" der BR Medienkompetenzprojekte, bei dem Jugendliche zu jungen Reportern ausgebildet werden, war deswegen Bestandteil des ersten Jugendaustauschs im Rahmen der neuen Städtepartnerschaft zwischen München und Be'er Sheva in Israel.
Im August waren zwölf israelische Jugendliche in München. Im November haben dreizehn Teenager den Gegenbesuch angetreten. Spannende Geschichten haben die Jugendlichen hier wie dort filmisch erarbeitet und erzählt. Sie sind am 8. Dezember um 21.00 Uhr auf ARD alpha in der Sendung "Servus und Shalom - Bayerisch-israelische Jugendbegegnungen" zu sehen.
So war beim Besuch der Israelis in München der fünfzigste Jahrestag des Olympia-Attentats ein Schwerpunktthema. Wie wollen wir heute den Opfern gedenken, haben sich die jungen Menschen aus Be'er Sheva und München in gefragt und Antworten darauf in einem bewegenden Film gegeben. Dass die Angst vor Anschlägen auch heute zum Alltag israelischer Jugendlicher gehören, haben die bayerischen Teenager jetzt bei ihrem Gegenbesuch im Herbst erfahren. So befindet sich in den Häusern der meisten Familien ein Bunker.
Die Aufgabe von uns Journalisten ist es, Fragen zu stellen, nachzuhaken, zu recherchieren. Und genau dieser journalistische Ansatz als young reporter hat es den Jugendlichen ermöglicht, sich intensiv untereinander und mit dem jeweils anderen Land auseinanderzusetzten.
Versierte Videocoaches
Unterstützt wurden die Jugendlichen dabei von drei großartigen Videocoaches: Caroline von Eichhorn sowie die Woidboyz Bastian Kellermeier und Andreas Weindl waren in München und in Israel mit an Bord. Mit ihrer kompetenten und zugleich lockeren Art haben sie die Jugendlichen für die Filmarbeit entflammt. Und sie reagierten äußerst flexibel, wenn es beim Programm in Israel mal wieder hieß "plans are changing".
"Smart production macht's möglich, dass wir gleich mit den Jugendlichen ins Filmen kommen. Wir arbeiten mit iPhones 12 oder 13 und haben dafür auch gute Mikros mit Funkstrecke. Auch für unsere Woidboyz-Geschichten arbeiten wir übrigens mit dieser Technik."
Bastian Kellermeier, Coach young reporter
Auseinandersetzen mit der israelischen Kultur, Religion und Identität
Vieles war neu: das Essen mit unbekannten Gewürzen, aber auch, dass sich alle Jugendlichen in Israel sozial engagieren müssen und das häufig sogar mit Herzblut tun. Kultur, Religion, Identität - mit all diesen Themen, die zum Teil auch hohes Konfliktpotential bergen, wurden die Jugendlichen konfrontiert und dies haben sie in ihren Beiträgen verarbeitet.
"young reporter in Israel - dieses Projekt ist mir eine Herzensangelegenheit. Dass Filmarbeit auf ideale Weise Medien- und Sozialkompetenz verbindet, haben wir immer wieder erfahren. In Israel schwingen die großen Themen aus Geschichte, Religion und Politik permanent mit und machen es besonders spannend und herausfordernd. Wir freuen uns, dass wir als BR zu einem Stück kultureller Verständigung beigetragen haben!"
Anne Thoma, Projektleitung young reporter
Neben dem Bayerischen Rundfunk, der evangelischen Kirchengemeinde Heilig-Geist im Olympiadorf und der Stadtverwaltung in Be'er Sheva waren der Bayerische Jugendring und das israelische Generalkonsulat am Projekt beteiligt.
Sendetermine young reporter "Servus und Shalom"
Alle Beiträge, die in München und Be'er Sheva entstanden sind, werden am 8. Dezember 2022 um 21.00 Uhr auf ARD alpha in der Sendung "Servus und Shalom" ausgestrahlt.
Wiederholung: Freitag, den 9. Dezember, um 14.45 Uhr.
