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Bundesminister a. D. Riester, Walter

Walter Riester war von 1998 bis 2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung im ersten Kabinett Schröder. Er ist Initiator der sogenannten "Riester-Rente", einer freiwilligen, kapitalgedeckten Versicherung, die die gesetzliche Altersvorsorge ergänzen sollte.

Stand: 19.03.2013 | Archiv

Walter Riester zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Die Politik hat sich ja historisch betrachtet national entwickelt. Die Wirtschaft hat hingegen schon längst einen globalen Bezug. Wir von der Politik hinken schon aus diesem Grund weit hinten nach. Wir sprechen z. B. heute noch von Volkswirtschaftslehre usw. In Wirklichkeit ist das längst überholt. Denn die Entscheidungslinien sind heute ganz andere und das läuft vor allem alles viel schneller ab. Wir haben einen europäischen Markt, in dem sich 500 Millionen Menschen befinden. Die Grenzen sind weggefallen. Aber dieser Markt bedeutet z. B. auch, dass jeder frei seine Arbeitskraft anbieten darf. Wir hinken also mit unseren gesetzlichen Regelungen den Entwicklungen immer hinterher. Und häufig genug wird das dann auf das Kürzel gebracht, die Entscheidungshoheit läge nicht mehr bei der Politik. Das ist schon richtig. Das heißt, die Politik muss heute ständig auf all diese Veränderungen reagieren: Sie muss Reformprozesse einleiten und neue Regelungen finden."

Walter Riester

Zur Person

  • Geboren
  • 27. September 1943 in Kaufbeuren
  • Ausbildung
  • 1957–1960 Lehre als Fliesenleger
  • 1969 Meisterprüfung
  • 1969–1970 Frankfurter Akademie der Arbeit
  • Beruf
  • Gewerkschafter und Politiker

Funktionen und Ämter

  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1960–1968 Fliesen- und Mosaikleger
  • 1966 Eintritt in die SPD
  • 1970–1977 hauptamtlicher Jugendbildungsreferent beim DGB-Landesbezirk Baden-Württemberg sowie Referatssekretär für Jugendfragen beim Stuttgarter DGB-Landesbezirk
  • 1977–1980 IG-Metall Verwaltungsstelle Geislingen
  • 1980–1988 Bezirkssekretär beim IG Metall Bezirk Baden-Württemberg
  • 1988–2005 Mitglied des Bundesparteivorstands der SPD
  • 1988–1993 Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg
  • 1993–1998 zweiter Vorsitzender der IG Metall
  • 1998–2002 Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung
  • 2002–2009 Mitglied des Deutschen Bundestages

Veröffentlichungen

  • Mut zur Wirklichkeit, Düsseldorf: Droste, 2004.
  • (Hrsg.) Zukunft der Automobilzulieferer, Stuttgart: IG Metall, 1997.
  • (Hrsg.) 100 Jahre IG Metall, Stuttgart: IG Metall, 1991.

Erstsendung: 9.4.2013


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