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Ministerpräsident Freistaat Sachsen, Präsident des Bundesrates Tillich, Stanislaw

Stanislaw Tillich war Chef der sächsischen Staatskanzlei und Staatsminister in verschiedenen Ressorts. Seit 2008 ist er Ministerpräsident des Freistaates Sachsen, seit November 2015 auch Präsident des Bundesrates.

Stand: 16.06.2015 | Archiv

"Für mich ist Politik – und das ist auch mein Antrieb –, für die Menschen da etwas zu tun, wo sie sich selbst nicht mehr weiterhelfen können. Und die Gesellschaft muss ja auch insgesamt funktionieren, es geht also darum, über den Einzelnen und dessen Verantwortung hinaus die Verantwortung für das Ganze wahrzunehmen. Wir reden in der Politik in diesem Zusammenhang ja immer von den Rahmenbedingungen, die geschaffen werden müssen, damit sich das Individuum entwickeln kann. Gleichzeitig muss man aber auch darauf achten, dass man das Individuum in seinen Rechten nicht beschränkt oder beschneidet. Das ist, glaube ich, das, was mein Verständnis von Politik ist. Und da ist das oftmals auch so, dass man schon an die Grenzen dessen stößt, wo man manchmal auch am Verzweifeln ist. Auf einer Abendveranstaltung hat mir mal ein Besucher die Frage gestellt, was denn der Unterschied sei zwischen meiner früheren Tätigkeit als Ingenieur – der ich ja auch mal gewesen bin, der ich auch als Selbständiger nachgegangen bin – und der Politik. Ich habe ihm geantwortet: In der Politik muss man, um zu einem Ergebnis zu kommen, die Mehrheiten dafür suchen. Denn in der Politik muss eins plus eins nicht zwangsläufig zwei sein. Stattdessen entscheidet in der Politik die einfache Mehrheit. Das ist zwar ein bisschen holzschnittartig, aber mit Sicherheit nicht ganz falsch."

Stanislaw Tillich

Zur Person

  • Geboren
  • 10. April 1959 in Neudörfel
  • Ausbildung
  • Studium an der Technischen Universität Dresden
  • Beruf
  • Diplomingenieur für Konstruktion und Getriebetechnik

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1984-1987 Konstrukteur in einem Elektronikunternehmen
  • Seit 1987 Mitglied der CDU
  • 1987-1989 Mitarbeiter, zuletzt Stellvertreter des Vorsitzenden des Kreises Kamenz
  • Seit 1989 selbständiger mittelständischer Unternehmer
  • März bis Oktober 1990 Mitglied der Volkskammer der DDR
  • 1991-1994 Beobachter im Europäischen Parlament
  • 1992-1999 Mitglied im EVP-Vorstand
  • 1994-1999 Mitglied des Europäischen Parlaments
  • 1999-2002 Staatsminister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Bevollmächtigter des Freistaates Sachsen
  • 2002-2004 Staatsminister und Chef der sächsischen Staatskanzlei
  • 2004-2007 Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen
  • 2007-2008 Staatsminister der Finanzen des Freistaates Sachsen
  • Seit 2008 Ministerpräsident des Freistaates Sachsen
  • Seit 2015 Präsident des Bundesrates

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