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Erzbischof von München und Freising Marx, Reinhard

Kardinal Dr. Reinhard Marx ist seit 2008 Erzbischof von München und Freising und damit der 73. Nachfolger auf dem Bischofsstuhl des heiligen Korbinian. Sein Wahlspruch als Bischof ist "Ubi spiritus domini ibi libertas" ("Wo der Geist des Herrn herrscht, dort ist Freiheit"). 2010 wurde er von Benedikt XVI. zum Kardinal ernannt.

Stand: 05.12.2011 | Archiv

Reinhard Marx zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Der Islam ist ja inzwischen in unserem Land ebenfalls eine starke Religion geworden, wir fragen uns daher: Was sind wir als Christen? Was ist eigentlich unser Glaube? Die Frage nach der Identität des eigenen christlichen Glaubens ist jedenfalls sehr, sehr stark. Das geht eben nicht, indem man einfach sagt: 'Das ist uns vorgegeben! Das musst du glauben! Fertig!' So läuft das in der modernen Welt nicht mehr! Es geht darum, Menschen einzuladen, den Glaubensweg zu gehen und zu entdecken, welch ein Abenteuer des Geistes es ist, dass sich im Glauben Horizonte öffnen und nicht schließen. Natürlich müssen wir da auch manchmal Lasten aus vergangenen Jahren und Jahrzehnten tragen. Ich erlebe es immer wieder, dass mir Menschen sagen: 'Der Glaube ist mir eigentlich immer vorgekommen wie eine Welt, die eng ist, die mir Vorschriften macht.' Sie haben die Kirche sozusagen nur als moralische Anstalt wahrgenommen: Die Moral sei das Wichtigste am katholischen Glauben. Aber das ist doch nicht wahr! Denn das Wichtigste ist, dass der Himmel sich öffnet und dass einem von dort eine Stimme sagt: 'Du sollst leben! Du sollst leben!'"

Reinhard Marx

Zur Person

  • Geboren
  • 21. September 1953 in Geseke
  • Schule
  • 1972 Abitur in Geseke
  • Ausbildung
  • 1972–1979 Studium der Theologie und Philosophie in Paderborn und Paris
  • 1981–1989 Studium an den Universitäten in Bochum und Münster
  • 1989 Promotion zum Dr. theol. an der Ruhr-Universität Bochum
  • Beruf
  • Geistlicher

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Erzbischof von München und Freising
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1979 Priesterweihe
  • 1979–1981 Vikar in Bad Arolsen
  • 1981 Ernennung zum geistlichen Rektor der Kommende (Sozialinstitut des Erzbistums Paderborn)
  • 1989 Direktor der Kommende in Dortmund-Brackel
  • 1993 Ernennung zum "Kaplan Seiner Heiligkeit"
  • 1996 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Paderborn, Titularbischof von Petina und Weihbischof im Erzbistum Paderborn
  • 1997 Bischofsvikar für Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft
  • 1999 Vorsitzender der Kommission "Justitia et Pax" (Kommission der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der Deutschen Katholiken)
  • 2001 Bischof von Trier
  • Seit 2006 Großprior der Deutschen Statthalterei des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem
  • 2008 Erzbischof von München und Freising
  • 2010 Ernennung zum Kardinal

Veröffentlichungen

  • (Hrsg.) Docat, Augsburg: Sankt Ulrich, 2013.
  • Glaube! München: Kösel, 2013.
  • Glaube und Bildung. Ein Dialog zwischen Theologie und Erziehungswissenschaft (zusammen mit Klaus Zierer), Paderborn u. a.: Schöningh, 2013.
  • Christ sein heißt politisch sein. Wilhelm Emmanuel von Ketteler für heute gelesen, Freiburg i. Br.: Herder, 2011.
  • (Hrsg. zusammen mit Johannes Friedrich) Münchner Vaterunser, Freiburg i. Br.: Herder, 2010.
  • Das Kapital, München: Pattloch, 2008.
  • (Hrsg.) Gerechtigkeit vor Gottes Angesicht, Freiburg im Breisgau: Herder, 2006.
  • Gerechtigkeit ist möglich (zusammen mit Bernhard Nacke), Freiburg im Breisgau: Herder, 2004.
  • Christliche Sozialethik (zusammen mit Helge Wulsdorf), Paderborn: Bonifatius, 2002.
  • (Hrsg.) Wir haben Christi Sinn, Paderborn: Bonifatius, 2002.

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