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Präsident des Handelsblatt Research Institute Rürup, Bert

Prof. Dr. Bert Rürup gilt als einer der wichtigsten Politikberater in Deutschland und als ausgewiesener Sozialexperte. Nach seinen Jahren als "Wirtschaftsweiser" ist er seit 2010 Präsident der International School of Management (ISM) in Dortmund.

Stand: 11.07.2012 | Archiv

Bert Rürup zu Gast im alpha-Forum | Bild: BR

"Im Gesetz zum Sachverständigenrat steht, dass Minderheitenmeinungen zulässig sind. Nur muss man auch da sagen: Der Rat ist nicht der Ratgeber der jeweiligen Bundesregierung. Der Sachverständigenrat ist zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung da. Das heißt, er untersucht die Realität, analysiert und prognostiziert nach eigenen Vorgaben. Der Berater muss sich zumindest teilweise mit den Zielen des zu Beratenden identifizieren, auch wenn er dann wissenschaftlich arbeiten kann. Aber der Sachverständigenrat hat eine bestimmte Theorie und setzt die Beurteilungskriterien, nach denen er begutachtet, selbst. Das führt dann dazu, dass er meistens von der Opposition zitiert wird, weil er die Regierung abwatscht. Es ist also ein Begutachtungsgremium, aber die Begutachtung fällt nicht immer eindeutig aus, weil es da unterschiedliche Baracken gibt."

Bert Rürup

Zur Person

  • Geboren
  • 7. November 1943 in Essen
  • Schule
  • 1964 Abitur in Erkelenz
  • Ausbildung
  • 1964-1969 Studium der wirtschaftlichen Staatswissenschaften in Hamburg und Köln
  • 1971 Promotion zum Dr. rer. pol. an der Universität Köln
  • Beruf
  • Wirtschaftswissenschaftler

Funktionen und Ämter

  • Aktuelle Funktion
  • Präsident des Handelsblatt Research Institute
  • Ämter/berufliche Stationen
  • 1969-1974 Assistent am Seminar für Finanzwissenschaft der Universität Köln
  • 1974-1975 Planungsabteilung des Bundeskanzleramtes
  • 1975 Professor für Volkswirtschaft - insbesondere Finanzwissenschaft - an der Universität Essen
  • Seit 1976 Professor für Volkswirtschaftslehre - insbesondere Finanzwissenschaft - an der Technischen Universität Darmstadt
  • 1990-1993 Gründungsdekan an der TH Leipzig und Universität Leipzig für den Fachbereich Wirtschaftswissenschaften
  • 2000-2009 Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und Vorsitzender des Sozialbeirats für die Rentenversicherung
  • 2002-2003 Vorsitzender der Sachverständigenkommission zur Neuordnung der Besteuerung von Altersvorsorgeaufwendungen und Alterseinkommen und Vorsitzender der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der Sozialen Sicherungssysteme
  • 2005-2009 Vorsitzender des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
  • 2010 Präsident der International School of Management (ISM) in Dortmund
  • 2013 Präsident des Handelsblatt Research Institute

Veröffentlichungen

  • Fette Jahre. Warum Deutschland eine glänzende Zukunft hat (zusammen mit Dirk Heilmann), München: Hanser, 2012.
  • (Hrsg.) Effizientere und leistungsfähigere Gesundheitsversorgung als Beitrag für eine tragfähige Finanzpolitik in Deutschland, Baden-Baden: Nomos, 2010.
  • (Hrsg. zusammen mit Franz Ruland) Alterssicherung und Besteuerung, Wiesbaden: Gabler, 2008.
  • Fischer-Wirtschaftslexikon. Zahlen, Fakten, Zusammenhänge (zusammen mit Werner Sesselmeier und Margit Enke), überarbeitete und erweiterte  Neuausgabe, Frankfurt am Main: Fischer, 2002.
  • Finanzwissenschaft. Grundlagen der öffentlichen Finanzwirtschaft (zusammen mit Heiko Körner), 3. Auflage, Düsseldorf: Werner, 1997.
  • Staatswirtschaftliche Planungsinstrumente (zusammen mit Karl-Heinrich Hansmeyer), 3., neubearbeitet und erweiterte Auflage, Düsseldorf: Werner, 1984.
  • Die Programmfunktion des Bundeshaushaltsplanes, Berlin: Duncker & Humblot, 1971.

Erstsendung: 1.8.2012


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