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Universität Köln Prof. Dr. Otto Depenheuer

Stand: 18.12.2012 | Archiv

Prof. Dr. Otto Depenheuer  | Bild: BR

"Das Potential Europas ist sicherlich noch nicht ausgeschöpft. Europa ist eine Vereinigung freiheitlicher Staaten. Das Potential von Freiheit kann man gar nicht ausschöpfen, weil wir nicht wissen, was wir morgen wissen werden. Freiheit ist immer ein unerschöpfliches Füllhorn von Potentialität. Das Projekt Europa strauchelt im Moment etwas. Aber es ist noch viel Potential da."

Otto Depenheuer

Prof. Dr. Otto Depenheuer lehrt Öffentliches Recht und Rechtsphilosophie an der Universität Köln. Er ist Direktor des Seminars für Staatsphilosophie und Rechtspolitik. Zugleich ausgebildeter Kirchenmusiker und Organist an der St. Elisabeth-Kirche in Bonn.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Der Wortlaut als Grenze, Heidelberg 1988.
  • Selbstdarstellung der Politik, Paderborn 2002.
  • Selbstbehauptung des Rechtsstaats, Paderborn 2007.

Weitere Zitate:

„Der Euro, die Währungsunion, das Krisenmanagement, das ist ja nicht mehr in Brüssel angesiedelt. Die Kommission kann noch zuarbeiten. Aber in zentralen Fragen sind es die Regierungschefs, die entscheiden. Auf einmal erleben wir eine große Stärkung der nationalen Regierungen und das institutionalisierte Europa guckt etwas beleidigt zu.“

„Wir dürfen die emotionale Basis von Integrationsprozessen nicht nur nicht ignorieren. Wir müssen sie aufnehmen, wir müssen sie kanalisieren. Und vor allem brauchen wir eine Erkenntnis, die im Rahmen der deutschen Einheit entstand: Eine Integration muss wachsen und darf nicht wuchern.“

„Administrativ war die Osterweiterung der EU eine große Leistung. Aber durch diese Erweiterung ist etwas abhanden gekommen, was 1989 in meiner Erinnerung schon weit verbreitet war, die Intensität einer europäischen Identität war schon viel tiefer als nach diesem Erweiterungsschritt.“

„Ich plädiere dafür, den Prozess der Integration prozesshaft zu verstehen, weniger mit großen Projekten. Vielleicht ist das Abarbeiten von konkreten Problemen auf Dauer viel erfolgreicher als mit irgendwelchen Projekten zu hantieren, denen man dann technokratisch hinterher hechelt.“


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