Katholikentag


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Die Energiewende Eine Frage der Gerechtigkeit

Wie kann die Energiewende gerecht gestaltet werden? Das war die zentrale Frage des Podiums "Energiewende gerecht gestalten".

Stand: 30.05.2014 | Archiv

Podiumsdiskussion: Hildegard Müller, Markus Vogt, Stefan Leifert, Andreas Löschel, Georg Nüßlein | Bild: BR

Die Energiewende ist beschlossene Sache. Allerdings steht und fällt sie mit dem gesellschaftlichen Konsens und der bröckelt. Es bilden sich Bürgerinitiativen gegen Stromtrassen und die Angst vor einer neuen Armutswelle durch steigende Energiekosten wächst.

Starke Wirtschaft

Bundestagsabgeordneter Georg Nüßlein (CSU) ärgert sich, dass es immer nur um die Frage geht, warum bestimmte Industriezweige von der EEG-Umlage befreit werden. Die Energiewende müsse so gestaltet werden, dass Deutschland wirtschaftlich stark bleibe.

Die Besucher des Podiums wollten vor allem wissen, wie die Energiewende und der Abbau der CO2-Emissonen mit dem Ausbau von Kohlekraftwerken einhergehen sollen. Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft in Berlin meint: „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist ohne Kohle nicht möglich. Wir brauchen weiterhin konventionelle Energie. Ohne die klappt die Energiewende nicht.“

Die Rolle der Kirchen

Markus Vogt, Sozialethiker aus München,  geht es um die faire Verteilung von Kosten und Lasten und die Frage, was man privaten Haushalten und Sozialschwachen zumuten kann.

"Acht Prozent der Harz IV Haushalte - vor allem Alleinerziehende – sind davon bedroht, dass ihnen der Strom abgeschaltet wird. Hier müssen die Kirchen beraten, um eine Sozial- und Energiepolitik zu verbinden."

Sozialethiker, Markus Vogt

Markus Vogt sieht den Weg vor allem in der Sparsamkeit und dem bewussten Umgang mit Ressourcen: "Wenn wir über Energiewende reden, müssen wir auch über unser Wohlstandsmodell nachdenken." Sparsamkeit könnte ein neues Geschäftsmodell für Unternehmen sein. Wichtig ist ihm außerdem, dass man die Energiewende europäisch denke. "Ich kann keinen gebündelten Willen erkennen". Auch hier könnten die Kirchen eine wichtige Rolle spielen. Hildegard Müller geht noch weiter: "Ohne die Kirchen wird es keine Energiewende geben."


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