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Zeit für Tiere Neues aus dem Tiergarten Straubing

Der Tiergarten Straubing ist der größten der Region - und einen Besuch mit der ganzen Familie wert. Dort kann man nicht nur heimische Tiere aus nächster Nähe beobachten. Auch zahlreiche Exoten haben hier ihre Heimat gefunden.

Stand: 09.09.2014

Erdmännchen im Tiergarten Straubing  | Bild: BR

Fünf Reviere hat der Zoo. Unter Leitung des Biologen Wolfgang Peter wird eins nach dem anderen größer und artgerechter umgebaut. Bereits fertig ist das Afrika-Revier. Hier haben Zebras, Watussis, Kamele, Alpakas und Erdmännchen, aber auch Tiger und Löwen ihr Zuhause.

Das künftige Tiger-Traumpaar

Tiger Claudius bekommt bald Gesellschaft

Tiger Claudius ist schon länger allein. Früher hat er hier mit seinem Bruder gewohnt. Wegen Ausbaus der Anlage wurden die beiden nach Nürnberg ausgelagert. Claudius‘ Bruder kam dort bei einem Unfall ums Leben. Jetzt soll Tigerin Suma aus Wuppertal künftig Claudius Gesellschaft leisten. Seit einem halben Jahr werden die beiden, getrennt von Gittern, aneinander gewöhnt. Die zweijährige Tigerdame ist noch zu leicht und zu klein für den achtjährigen Prachtjungen Claudius. Tierpfleger Günther Hartl, der die beiden betreut, ist dennoch zuversichtlich: "Sie vertragen sich so gut, im Oktober werden wir sie wohl zusammenlassen können."

Familienleben bei den Erdmännchen

Die Erdmännchen haben schon für Nachwuchs gesorgt. Sie haben im Frühjahr ihre neue luxuriöse Anlage bezogen - mit Termitenhügeln, Felsen und Wüstensand. Die Wandmalerei stammt von einer Tierpflegerin. Auch die Außenanlage ist neu und wurde von den kleinen Raubtieren sofort akzeptiert. Wenn das Wetter mal nicht so schön ist, legen sich die sonnenhungrigen Kleinen unter die Wärmelampen.

Aufregung bei den Kängurus

Aufregung bei den Kängurus

Bei den Kängurus haben die Mütter und ihre Kinder einmal im Jahr Stress. Der Arzt kommt zum Impfen, Entwurmen und Chippen. Das ist nicht so einfach. Zuerst müssen die Tiere eingefangen werden. Da braucht es die Hilfe aller Pfleger, denn die Kängurus sind schnell. Dann werden sie am Schwanz und am Kopf festgehalten. Ein ausgewachsenes Känguru hier hat bis zu 80 Kilo Gewicht! Ein weiteres Problem: die Babys. Sie müssen gechipt und untersucht werden. Dafür müssen sie aus dem Beutel. Für so manches Jungtier ist das ganz neu. Wichtig ist, dass das Baby nach der Behandlung von den Pflegern wieder in den Beutel zurückgebracht wird. Sonst nimmt die Mutter es nicht mehr an.

Der Beruf des Zoo-Tierpflegers

Jessica Neumann: "Im tierpflegerischen Alltag geht es selten um Kuscheln und Streicheln"

Jessica Neumann hat ihre Ausbildung beendet. Drei Jahre hat sie in Straubing gelernt und nebenher die Berufsschule besucht. Nun hat sie ausgelernt und ist Tierpflegerin. Sind drei Jahre nicht lang? Nein, meint sie. Im tierpflegerischen Alltag geht es selten um Kuscheln und Streicheln, sondern um harte körperliche Arbeit, die durchaus mit der in der traditionellen Landwirtschaft vergleichbar ist.
Die Tätigkeit des Tierpflegers / der Tierpflegerin ist an 365 Tagen im Jahr erforderlich, zusätzlich umfassen die Dienstpläne Früh- und Spätschichten und häufig werden die Wochenenden mit einbezogen.

Verantwortungsgefühl und die Bereitschaft, seine Arbeit in den Dienst des Tieres zu stellen, sind die Markenzeichen guter Zoo-Tierpfleger. Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit und Selbstbeherrschung im Umgang mit Tieren sind Eigenschaften, die jeder Tierpfleger haben sollte.

Der liebevolle Umgang mit den Tieren ist Teil des Tierpflegerberufes.

Als Zoo-Tierpfleger muss man schließlich in der Lage sein, die Verantwortung für mitunter sehr seltene Wildtiere oder für ganze Zuchtgruppen zu übernehmen, deren Bestände in freier Wildbahn bereits kurz vor der Ausrottung stehen und die daher einen unersetzbaren Wert darstellen.
Genauso wichtig wie der liebevolle Umgang mit den Tieren ist der Umgang mit Menschen. Beides muss ein Tierpfleger gerne und mit ganzem Herzen machen wollen.

Was ist bei der Wahl dieses Berufs noch zu bedenken?

Da die Tiere jeden Tag gleich gut versorgt werden müssen, ist auch an Wochenenden oder an Feiertagen Dienst zu leisten. Längere Arbeitszeiten beziehungsweise Überstunden entstehen gelegentlich auch dann, wenn zum Beispiel Heu eingelagert werden muss oder Tiere gesondert behandelt werden müssen. Teils ist auch körperlich schwere Arbeit zu leisten.
Tierschutzgerechtes Töten von Futtertieren (zum Beispiel Mäuse und Ratten) ist Teil des Ausbildungsrahmenplans und muss daher auch von einem Auszubildenden in der Tierpflege erlernt werden, denn auch Greifvögel, Schlangen, Echsen und viele andere Tierarten wollen artgerecht ernährt werden.


 

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Weitere Informationen auf der Webseite des Tiergarten Straubing:

Sendehinweis

"Zeit für Tiere - Neues aus dem Tiergarten Straubing" sehen Sie am Samstag, den 13.09.2014 um 15.00 Uhr im Bayerischen Fernsehen. Wiederholung am Montag, den 15.09.2014 um 14.00 Uhr.


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