Im Film von Michael Maschke und Joachim Müller erleben wir Otfried Preußler noch einmal in seiner ganzen Leidenschaft für das Erzählen und für Kinder. Ausführlich geht der Autor auf seine wichtigsten Werke ein und erzählt, wodurch sie inspiriert wurden. Die Quellen liegen oftmals in seiner eigenen Kindheit.

Otfried Preussler in den frühen 90er-Jahren

Otfried Preußler wurde am 20. Oktober 1923 in Nordböhmen geboren, sein Vater war Lehrer und Heimatforscher, durch ihn und seine Großmutter erfuhr Preußler schon früh die Faszination, die von Märchen und Sagen ausgeht. Sie wurde der Grundstoff für alle seine Geschichten. Preußler, der sich nach dem Krieg in der Nähe von Rosenheim niederließ, arbeitete zunächst als Lehrer und Rektor, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete.

Ein Autor, der die Kinder verstanden hat

Preußler hatte immer intensiven Kontakt zu Kindern. Wenn man ihn erzählen hört, wie sich die "kleine Hexe" aus einer Gute-Nacht-Geschichte für die eigenen Töchter entwickelte, und zwar nicht nur aus seiner Phantasie und dem großen Sagenschatz, den er aus seiner Kindheit mitbrachte, sondern auch, indem er sehr sensibel die drei kleinen Mädchen und ihre Reaktionen und Ängste im Blick hatte, so nimmt es einen nicht Wunder, dass Preußlers Bücher weltweit ihren Weg zu den Kinderherzen fanden.

32 Bücher hat Otfried Preußler geschrieben, sie wurden in 55 Sprachen übersetzt. Damit gehört er zu den erfolgreichsten Kinderbuchautoren. "Ich habe immer gern für Kinder geschrieben, weil ich sie für das wichtigste und eigentlich auch das dankbarste Publikum halte", sagt uns der Schriftsteller.

Am 18. Februar starb der Vater von "Räuber Hotzenplotz" und der "kleinen Hexe", nur wenige Monate vor seinem 90. Geburtstag.