BR Fernsehen - Bayern erleben


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Bayern erleben Bayern - Land des Wassers

Ein Film über Bayern und das Wasser - als Quell des Lebens ebenso wie als Gefahr. Faszinierende Geschichten, etwa über den mehr als 2000 Meter hoch gelegenen Rappensee, über Mitteleuropas tiefste Schlucht in der Breitachklamm oder über das einzigartige Vogelschutzreservat am Unteren Inn bei Ering. Und einiges mehr.

Von: Anette Orth | Redaktion: Dr. Michael Zehetmair

Stand: 04.05.2021

Irgendwie ist Wasser wie unser Leben: manchmal stürmisch, im nächsten Moment sanft. Bei ihrer filmischen Reise durch Bayern - Land des Wassers hat Autorin Anette Orth beides im Blickfeld: Wasser als sanfter Lebensquell (etwa im Vogelschutzreservat am Unteren Inn), aber auch Wasser als bedrohende Urgewalt (etwa bei Gesprächen mit Hochwasseropfern in Passau). Meist jedoch erzählt der Film Geschichten von der lieblichen Seite des Wassers, etwa in der zeitlos einmaligen Idylle des Großen Rappensees, auf über 2000 Metern in den Allgäuer Bergen. Ein Ort jenseits der Alltagshektik. Diese und einige Geschichten mehr in Land des Wassers.

Sucht man einen Ort in Bayern, an dem Fluch und Segen des Wassers in einem Kunstwerk vereint sind, so landet man immer bei Münchens eindrucksvollstem Brunnen, dem Wittelsbacher Brunnen. Folgerichtig beginnt dort unser Film. Weiter zieht die Erzählung zur Breitachklamm. Kleiner Mensch, große Natur – spätestens wenn man mittendrin in Mitteleuropas tiefster Schlucht steht, ergreift einen dieses tiefgehende Gefühl. Und Betriebsleiter Dominik Fritz kennt diesen „Rückzugsort, in den man sich in a bissl a andere Welt versetzen kann“, wie er es im Film charmant sagt. Eine andere Welt, die wartet auch in der nächsten Geschichte in Land des Wassers: an einem der höchst gelegenen Seen Deutschlands auf 2047 Metern. Im Film begegnen wir dem Ehepaar Bonse, das den See und sein Umland wie ihre Westentasche kennt, die Wissenschaftler Piet Linde und Henning Werth begleiten uns mit Interessantem zum Großen Rappensee.

Wasser als Inspirationsquelle – das finden wir am Zusammenfluss von Naab und Vils: im Oberpfälzer Kleinod Kallmünz. Einige Kulturschaffende schöpfen hier Kraftquellen, im Film widmen wir uns der Bildhauerin Gisela Wach und der Malerin Ingrid Söllner.

Um Wasser, so wie es die meisten von uns kennen und lieben – ein Leben lang – geht es in der nächsten Geschichte im Film. Um ein Freibad, könnte man ganz normal sagen, etwas idyllischer ausgedrückt: um eines der schönsten Flussbäder in Bayern, das Wörnitzbad in Dinkelsbühl. Sommer, Sonne, Sonnenschein – Betriebsleiter Heiko Hercher im Interview.

Wasser, das ist Energie – unsere nächste Geschichte. Schon lange. Vom kleinen Fluss Aisch wurden einst 45 Mühlen betrieben. Dr. Wolfgang Mück weiß dazu mehr. Paul Bruckmann treffen wir auch im Film, er betreibt eine moderne Mühle. Und dann gibt es da in ganz Bayern diese Dorfweiher – zum Feuerlöschen und zum Wäsche waschen früher unverzichtbar. Wir zeigen den Weiher in Neustadt an der Aisch.

Manchmal dringt Wasser direkt aus der Erdkruste nach oben. Man kennt das von den Geysiren in Island etwa, aber auch in Bayern gibt es das. Etwa in Form von Quelltöpfen, wie dem „bodenlosen Loch“ (inklusive Sage dazu) in der Nähe von Diebach (Landkreis Ansbach).

Wasser, das ist vor allem Lebenskraft für uns alle. Nicht zuletzt für die Vögel, im Film begleitet uns Gebietsbetreuerin Andrea Bruckmann durch die Weiten des Europaschutzreservats Unterer Inn unweit Simbach am Inn. Wasser kann aber auch Leben vernichten, Existenzen. Verzichtbare, aber leider nicht vermeidbare Hochwassererfahrungen machen seit jeher die Menschen in Passau. Der Wirt Peter Wolf und die Kinobetreiber Juli und Andreas Vesper erzählen, wie es trotzdem weitergeht „danach“.

In Mittelfranken liegt der Ort Schillingsfürst, genau an der Europäischen Wasserscheide. Ebendort auch eine historische Ochsentretanlage, über die Expertin Elisabeth Kamm mehr weiß. Wasser und treten – da war doch auch für uns Menschen was?! Genau, die gesunden Kneipptretanlagen, das Thema passt gut in den Film. Wasser ist auch manchmal nur: schön. Kanufahren liegt im Trend, ist aber nicht so ungefährlich, wie es wirken mag. Wir begleiten die Wasserwacht Regen auf dem Schwarzen Regen.

Da  jeder Fluss mal ins Meer mündet geht auch der Film von Anette Orth über Bayern Land des Wassers allmählich dem Ende zu. Die letzten Sendeminuten sind – natürlich – ausführlich dem „Meer der Bayern“, dem Chiemsee, gewidmet. Wassersport (SUP!), eingebettet in malerische Landschaft. Die auch bei Regen nichts an ihrer Kraft und Schönheit verliert.


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