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Vorgestellt // Creme Fresh Freestyle-Battle als Bandprobe

Die Tage von Creme Fresh müssten mehr als 24 Stunden haben. Zwischen Medizinstudium und Schauspielschule entwickeln die Rapper Keno und Fatoni immer noch mehr lyrische Ideen als manch ein MC in seinem ganzen Leben.

Stand: 06.08.2010 | Archiv

Die Münchner HipHopper Creme Fresh | Bild: CremeFresh

Creme Fresh sind nicht nur außergewöhnliche Rapper, mit Lukas Roth a.k.a. Bustla haben sie auch einen Produzenten, der mit Standard-HipHop-Beats nichts am Hut hat. Auf ihrem dritten Album "Organisiertes Zerbrechen" sampeln die Münchner Indiegitarren und Jazzkontrabässe, zitieren Deichkind und lassen die Polkasau raus. Ein dazu passendes Labelzuhause haben Creme Fresh beim Münchner HipHop-Label Köpfhörer Recordings gefunden.

Münchens Freestyle-Kings

Bekannt geworden sind Creme Fresh als absolute Freestyle-Kings. Nacheinander haben sie Anfang der 2000er Jahre sämtliche Battles der Stadt gewonnen. Teilweise standen sich Fatoni und Keno sogar selbst im Finale gegenüber. Performances mit Freestyle-Intermezzi, absurden Tanzchoreografien, Comedy-Elementen und sogar Theatereinlagen überzeugen auch den letzten ghetto-gebeutelten HipHop-Muffel. Da geht was.

In ihren Texten lassen Fatoni und Keno gerne mal die Poser raushängen. Dabei sind sie aber nie plump, ihre lyrischen Kampfansagen nie vulgär und stets ist ihre Message in kreative Sprache verpackt. Rap ist bei Creme Fresh Sprachtechnik, Spiel mit Sprache. Das aktuelle Album "Organisiertes Zerbrechen" wartet mit Texten zwischen Sozialkritik ("Wir brauchen eine Schocktherapie, denn diese Erde ist verrückt") und Playertum auf.

Vor allem Live treffen Creme Fresh mit ihrer Energie, gewieftem Wortwitz und sturer Bissigkeit genau ins Schwarze. Bei der Releaseparty im Februar 2010 war das Münchner Ampere voll bis ins Gebälk und die Stimmung hat HipHop-Kiddies wie Indie-Slacker umgehauen.


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