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Weihnachtsbeleuchtung Stromsparen mit LED-Lichterketten?

Lichterbogen und Christbaumschmuck gehören zur Weihnachtszeit im und außerhalb des Hauses zum Standardrepertoire - inklusive höherem Stromverbrauch. Mit LED-Leuchten lässt sich dieser senken. Nur: Spart das tatsächlich Kosten?

Von: Alexander Dallmus

Stand: 01.12.2015 | Archiv

LED-Kerze mit Batterie Lumix Classic vor Zimmerkulisse | Bild: Krinner GmbH

Kaum eine Umweltmaßnahme hat in den letzten Jahren in Deutschland für mehr Diskussionen gesorgt als das schrittweise Verbot der Glühlampen. Nicht nur weil die neuen Energiesparlampen vergleichsweise teuer waren, sondern auch weil die Kaufentscheidung für den Verbraucher keinesfalls einfach war.

Schließlich war das Licht plötzlich anders. Anfangs war die Technologie noch lange nicht ausgereift, so dass die Lampen sichtbar "kühles" Licht erzeugten. Dass die herkömmliche Glühlampe ein ineffizienter Energiefresser war, der mehr Wärme als Licht produziert hat, geriet dadurch allerdings in den Hintergrund. Hinzu kam, dass wegen des Quecksilbergehalts und der aufwändigen Entsorgung der neuen Energiesparlampen große Unsicherheit entstand.

Der Markt entwickelt sich aber weiter und wird sich in den nächsten Jahren nachhaltig verändern. Neue - noch teilweise sehr teure - Lichttechnologie macht es beispielsweise bereits möglich, mit dem Smartphone die Leuchtkraft und die Wärme des Lichts zu steuern. Leuchtdioden (LED) sind das neue Ding. Dabei werden LED-Lampen zwar zunehmend beworben, aber die Verbraucher entscheiden sich noch weitgehend für die günstigere Varianten.

Was steckt hinter der LED- und OLED-Technologie?

In Autos, auf Displays oder bei Fernseh-Geräten hat sich die LED bereits durchgesetzt. Bei den Leuchtdioden bringt der Strom Halbleiterkristalle zum Leuchten und die Branche rechnet damit, dass in den nächsten zwei bis drei Jahren die LED-Lampen einen höheren Marktanteil haben werden als die klassischen Energiesparlampen.

Die LED-Lampen sind den früheren Glühlampen in Sachen Energieeffizienz weit überlegen und sparen im Vergleich bis zu 80 Prozent Strom. Außerdem haben sie eine lange Lebensdauer. Das Licht einer guten LED ist heutzutage in der Qualität und in der Farbbrillanz einer Glühlampe sehr ähnlich.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die LED-Lampen im Gegensatz zu Energiesparlampen kein giftiges Quecksilber enthalten. Deshalb können auch keine giftigen Dämpfe austreten, wenn eine runterfällt und kaputtgeht. Die Industrie arbeitet unterdessen schon an der nächsten Entwicklungsstufe: der OLED-Technologie. Hier werden organische Materialien zum Leuchten gebracht. Unter OLED versteht man mehrere Zentimeter große Lichtquellen, die ein weiches Licht abgeben.

LED-Lampen: teuer, aber umweltfreundlich

Die Stiftung Warentest hat kürzlich alle Energiesparleuchten miteinander verglichen und getestet. In der Untersuchung von insgesamt 20 Lampen ist erstmals auch eine Ökobilanz für jede einzelne Lampe erstellt worden.

Demzufolge weisen LED-Lampen die beste Gesamtökobilanz aller energiesparenden Beleuchtungsformen auf. Acht von neun getesteten LED-Modellen haben - was ihre Umweltauswirkung angeht - mit dem Testurteil "sehr gut" abgeschnitten. Damit liegen die LED-Lampen weit vor den ebenfalls untersuchten Energiesparlampen. Diese haben bis auf eine Ausnahme mit "gut" abgeschnitten. Am schlechtesten wurden die Halogenlampen bewertet, weil ihr Umwelteinfluss drei- bis viermal so groß ist wie bei den anderen Lampenarten.

Ausschlaggebend für die sehr guten Testergebnisse von LED-Lampen in Bezug auf ihre Umweltbilanz waren Energieeffizienz und Langlebigkeit. Eine gute LED-Lampe hat eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Außerdem sind sie sofort hell. Sie leuchten allerdings nicht rundherum, sondern nur in einem bestimmten Abstrahlwinkel. Das alles hat seinen Preis: Die getesteten LED-Lampen waren mit 20 bis 52 Euro deutlich teurer in der Anschaffung. No-Name-Produkte sind dagegen ihr Geld oft nicht wert. Auch wenn sie günstiger angeboten werden als Markenware, kommen sie letztlich teurer, weil die Qualität nicht stimmt.

Preisvorteil LED-Weihnachtsbeleuchtung

Wer bei der Stromrechnung nach Weihnachten die Stimmung aufrecht erhalten möchte, sollte vorher den Energieverbrauch von elektrischen Leuchtdekorationen genau unter die Lupen nehmen. Ein Beispiel: zwei zehn Meter lange herkömmliche Lichterketten, die über sechs Wochen jeden Tag zwölf Stunden leuchten, verursachen Stromkosten von rund 30 Euro. Der Verbrauch eines entsprechenden LED-Modells schlägt dagegen nur mit sechs Euro an Kosten zu Buche. Leuchtdioden sind mit Abstand am sparsamsten. Sie verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Energie als herkömmlicher Lichterschmuck.

"Die Investition lohnt sich auf jeden Fall, da LED-Lichterschmuck äußerst langlebig ist und bei Qualität und  Sicherheit ausgesprochen gut abschneidet."

Thomas Haupt, Experte für Produktsicherheit bei TÜV Rheinland.

Das GS-Zeichen auf der Verpackung garantiert geprüfte Sicherheit. Wer die Lämpchen draußen einsetzen will, muss zusätzlich auf das Kürzel "IP 44" achten, um die Wetterfestigkeit sicherzustellen.

LED mit Solarenergie

Viele Städte und Gemeinden haben bereits ganz umgestellt. Mittlerweile werden für den Garten sogar solarbetriebene LED-Lichterketten angeboten. Diese sammeln tagsüber Energie und geben sie an die Lämpchen ab, wenn es dunkel wird. Auch eine Zeitschaltuhr kann helfen, die Stromkosten zu begrenzen.

Fazit

Die alten Lichterketten mit Glühlämpchen bleiben in dieser Weihnachtszeit am besten in der Schachtel. Mit sparsamen LED–Lichterketten lässt sich der Stromverbrauch bis zu 80 Prozent senken.


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