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Horst Seehofer auf dem CSU-Parteitag in Nürnberg

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CSU-Parteitag: Seehofer verspricht Söder Unterstützung

CSU-Parteitag: Seehofer verspricht Söder Unterstützung

Mit einem Rundumlob für Markus Söder hat CSU-Chef Seehofer diesen als seinen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten vorgeschlagen: "Er kann es, und er packt es." Zugleich sicherte Seehofer ihm seine volle Unterstützung zu.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock.

Schon zum Auftakt des CSU-Parteitags auf dem Nürnberger Messegelände am Freitag hatten Horst Seehofer und Markus Söder immer wieder deutlich gemacht, dass von diesem Treffen ein Signal der Harmonie und des Zusammenhalts ausgehen soll. Bei dieser Linie blieb Seehofer auch bei seiner Rede am Samstagvormittag - er selbst schlug Söder den Parteitagsdelegierten als seinen Nachfolger im Amt des Ministerpräsidenten vor: "Er kann es, und er packt es."

Hatte Seehofer in den vergangenen Jahre Söder wiederholt öffentlich gerügt oder kritisiert, bedachte er seinen Finanzminister auf dem Parteitag mit einem Rundumlob. Söder habe in all seinen Ämtern - zum Beispiel an der Spitze des Umwelt- sowie des Finanzministeriums - "vorzügliche, bravouröse, eine fehlerfreie Arbeit" für den Freistaat Bayern abgeliefert.

"Kleine Friktionen" mit Söder

Die Konflikte der vergangenen Jahre spielte Seehofer herunter: Es gebe keine politische Karriere, wo es zwischen einem Regierungschef und einem Kabinettsmitglied nicht auch einmal "kleine Friktionen gibt“. Aber die großen Fragen des Landes habe er mit Söder "in gemeinsamer Eintracht entschieden". Seehofer wiederholte seine Ankündigung, das Amt des Ministerpräsidenten innerhalb des ersten Quartal 2018 an Söder zu übergeben. Der Finanzminister soll von den Delegierten später zum CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018 nominiert werden.

"Neue Ära" der CSU

Mit diesem Tag leite die CSU eine neue Ära ein, so Seehofer weiter. Die Ämter des Ministerpräsidenten und des CSU-Vorsitzenden würden getrennt. "Das heißt zwar eine Trennung der Ämter, aber die Aktionseinheit der CSU bleibt." Für das schlechte Wahlergebnis der CSU bei der Bundestagswahl habe er die politische Verantwortung übernommen, "auch wenn die Ursache in Berlin lag".

"Bayern ist das Paradies"

Seehofer nutzte seine Rede zugleich für eine persönliche Bilanz und zählte die Erfolge der CSU in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten auf: Keine Neuverschuldung seit 13 Jahren, eine Strukturpolitik, die das ganze Land im Blick habe und nicht nur die Ballungsräume. Der Staat gebe sehr viel Geld für Bildung und Forschung aus: "Jeder dritte Euro geht in die Zukunft oder in die Jugend." Bei seinem Amtsantritt 2008 habe er Bayern als Vorstufe zum Paradies bezeichnet, sagte der Ministerpräsident. "Ich sage heute: Bayern ist das Paradies."

Als Parteichef werde er mithelfen, das Jahr 2018 zu einem großen Erfolg für die CSU und für Bayern zu gestalten. Er sei froh, dass Jamaika nicht an der CSU, sondern an der FDP gescheitert sei: "Wir haben unsere Verantwortung wahrgenommen." Deshalb sei er bereit, in Berlin noch einmal mitzuhelfen. Seehofer versprach, bei Verhandlungen in Berlin - bei aller bundespolitischer Verantwortung - nichts zu vereinbaren, "was unseren Landtagswahlkampf erschwert oder sogar beschädigt".

Söder schlägt Seehofer vor

Nach Seehofers Auftritt trat Markus Söder ans Rednerpult und bezeichnete dessen Rede als sehr bewegend, politisch und sehr souverän. Er lobte Seehofers "hervorragende Arbeit" für die Partei und das Land. "Ich habe viel von Dir gelernt, Du hast mich auch manchmal geprüft, aber es war zum Wohle des Freistaats Bayern." Deshalb schlage er "aus voller Überzeugung und mit dem Wunsch nach größtmöglicher Geschlossenheit" wieder Seehofer für das Amt des Parteichefs vor.