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Gipfel & Gräber Mit dem Mountainbike auf den Monte Grappa im Veneto

Der Monte Grappa im Veneto ist ein lohnendes Ziel für Mountainbiker. Auf dem Weg zum Gipfel ist allerdings die Weltkriegs-Vergangenheit noch überall zu sehen und zu spüren: Gedenktafeln, Schützengräben und verfallene Kasernen. In den Jahren 1917 und 1918 hat hier die italienische Armee gegen die österreichisch-ungarischen Truppen gekämpft.

Von: Elisabeth Tyroller

Stand: 05.08.2016

Am Monte Grappa im Veneto | Bild: BR; Elisabeth Tyroller

Das 1775 Meter hohe Gebirgsmassiv des Monte Grappa bildet den südlichen Abschluss der Dolomiten vor der venezianischen Ebene. Im Gebirgskrieg entstanden damals auch die vielen Militärstraßen, die auf den Gipfel führen. Insgesamt sind es neun Auffahrten, die heute vor allem von Rennradfahrern und Mountainbikern genutzt werden.

Auf einer alten Militärstraße geht es nach oben

Egal auf welchem Weg es auf den Monte Grappa geht - knapp 1700 Höhenmeter müssen von jedem Radler bewältigt werden. Eine der leichteren Auffahrten ist Weg 141, der im kleinen Ort Caupa beginnt. 1100 Höhenmeter und 24 Kilometer schlängelt sich die Teerstraße nach oben. Die herrlichen Ausblicke ins Tal entschädigen für alle Mühen. Auf der Terrasse des Refugio Forcelletto kann man sich dann noch mit einem Teller Pasta stärken, bevor es auf der alten Militärstraße „Via Tillmann“ Richtung Gipfel geht.

Der Gipfel als Gedenkstätte

Die Natur hat an diesem Sommertag ihre schönsten Farben ausgepackt. Der Weg schraubt sich durch prächtige Wiesen nach oben. Dass hier vor 100 Jahren gekämpft wurde, kann man sich heute kaum vorstellen. Doch zahlreiche Marterl am Weg zeugen von den Schlachten. Damals verhinderten die Italiener den Einfall der Österreicher in die venezianische Ebene. Der gesamte Gipfelrücken des Monte Grappa ist zu einer grausigen Gedenkstätte geworden. Spätestens hier wird man von der Vergangenheit eingeholt. Mehr als 12.000 italienische und 10.000 österreichische Soldaten ruhen hier. Für die namentlich bekannten Toten gibt es Urnengräber. Den Gipfelrücken darf man übrigens nur zu Fuß besteigen, der Monte Grappa gilt als „heiliger Berg“.

Auf dem Weg nach unten kommen dann Trail-Liebhaber auf ihre Kosten. Es geht über wunderschöne Wiesentrails bergab, durchsetzt von Schotterpassagen mit kleinen Gegen-Anstiegen. Dann liegt die venezianische Ebene vor einem und man darf sich auf eine Verschnaufpause im hübschen Ort Bassano die Grappa freuen.

Karte: Monte Grappa

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Karte: Monte Grappa


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