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Eine Portion Fantasie Der Monte Pastelletto in den Lessinischen Bergen

Eine Wanderung auf den Monte Pastelletto in den Lessinischen Bergen über dem Etschtal hat etwas Märchenhaftes: Zauberwald und herrliche Aussichtspunkte wechseln sich ab mit Kletterfelsen und Unterholz. Da fällt es leicht, den Weg für den Nachwuchs mit Geschichten zu verkürzen, zumal der 1030 Meter hohe Monte Pastelletto auch einen ernsten Hintergrund hat, war er im Ersten Weltkrieg doch heftig umkämpft.

Von: Andreas Pehl

Stand: 12.09.2015

Wandern am Monte Pastelletto | Bild: BR; Andreas Pehl

Bereits die Anfahrt nach Breonio führt durch eine wilde Gegend, durch Wald und Weideflächen, die mit Mauern aus Steinplatten umzäunt sind. In Breonio selbst steht etwas befremdlich eine große Kirchenruine am Ortseingang. Nach über 200 Jahren Bauzeit wurde sie kurz nach der Weihe wieder geschlossen und zum Teil abgerissen, da der karstige Untergrund die große Last nicht tragen konnte und sie einzustürzen drohte.

Pastelletto Vom ersten Gipfel, dem Monte Crocetta, ist gut der Gardasee zu sehen

Gleich neben der Kirche ist ein großer Parkplatz, der zum Ristorante und Hotel Breonio gehört. Graziano gibt an der Bar gerne Auskunft über den Wegverlauf der Wanderung auf den Monte Pastelletto. Der Weg führt zunächst durch den Ort und an der schönen alten Kirche S. Marziale vorbei, bevor er über eine Wiese zum Gipfel des Monte Crocetta aufsteigt. Von hier aus hat man einen ersten Blick hinunter ins Etschtal. Der Pavillon mit Kreuz wurde zum Heiligen Jahr 1933 aufgestellt. Nun verläuft den Grat entlang eine Forststraße durch einen schattigen Pinienwald und mündet dann direkt in den kurzen Anstieg zum Gipfel des Monte Pastelletto. Für Kinder ist der kurze felsige Anstieg auf den Gipfel ein idealer Kletterweg. Nur schwindelfrei und einigermaßen trittsicher sollte der Nachwuchs sein. Oben angekommen wartet ein wunderbarer Rundblick über das Etschtal hinweg zum Monte Baldo, zum Gardasee und über die Weinlandschaft des Valpolicella bis hin nach Verona.

Eine Drachenhöhle - oder doch ein Kriegsrelikt

Ein kleiner in den Felsen gehauener Tunnel zeugt von der Kriegsgeschichte des Orts. Vom Aussichtsplatz führt eine steile betonierte Treppe hinab zu einem Wachhäuschen. Von hier leitet ein Pfad durch den Buchenwald, bald erreicht man wieder eine Forststraße, der man sich links haltend bergab folgt bis nach Paroletto, wo man in einem Restaurant mit Bar seinen Durst und Hunger stillen kann. Der Straße entlang geht es dann zurück zum Parkplatz in Breonio. Hier kocht immer freitags Graziano die traditionellen Gnocchi di Malga, eine Spezialität der Region und ein altes einfaches Gericht aus der Almwirtschaft der Lessinia. Man vermischt Mehl mit Wasser und serviert diese Gnocchi dann mit reichlich Butter und Käse - nahrhaft und köstlich.

Karte: Breonio

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Karte: Breonio


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