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Vorgestellt // Gustav Musik gegen den Strich

Sie heißt Eva, aber sie nennt sich Gustav. Sie frickelt am Laptop, dirigiert aber auch ganze Blasorchester. Für die on3-Lesereihe greift sie jetzt zu Stift und Papier. Und liest einen exklusiven Text zum Motto "Kamikaze".

Stand: 16.10.2012 | Archiv

Na, sehr leiwand! Einen Amadeus Award hat sie schon, die Eva Jantschitsch aus Wien a.k.a. Gustav. Was der Amadeus Award ist, ist schnell erklärt: Es ist der Preis der österreichischen Musikindustrie. Wer hinter Gustav steckt und was sie macht – für diese Antwort müssten wir uns eigentlich die Zeit für einen Verlängerten (=österreichische Kaffeehaussprache) nehmen. Wie wär's mit: Retterin des Protestsongs? Postfeministin, katholische Teufelsgeigerin, Laptop-Liedermacherin und ihr eigener Vogelstimmmenchor ("tschipp tschip tscha-ripp")?

Mit ihrer Musik bläst sie dem Hörer auch gern mal den Marsch. Und sie protestiert. Mal zynisch-sauer, mal traurig-süß. Ihr erstes Album heißt "Rettet die Wale". Mit ihrem zweiten Album forderte sie "Verlass die Stadt". Selbst wandelt sie auch gern jenseits der Popstraße, produziert Musik für Theater und Film und hat im vergangenen Sommer für den Faust-Schwerpunkt der Salzburger Festspiele den 12-teiligen Liederzyklus "Unterhaltungsmusik zur Suche nach Erkenntnis" komponiert. Und dann sind da auch noch diese wie in Pop gemeißelten Songzeilen: "Rebelliere im Stillen, diskutiere banal. Wenn man vieles verliert, ist dir vieles egal."

Eine Frau, die textet und singt und das immer gegen den Strich – das ist doch die perfekte Kombi für die on3-Lesereihe. Dachten wir uns so. Und deshalb nehmen wir sie mit, die Eva, die Gustav, auf unsere literarische Clubtour. Dort gibt es dann nicht nur elektronische Spielereien und großartige Popkreationen von ihr zu hören, sondern auch einen Text, den sie nur für uns zum Motto "Kamikaze" geschrieben hat. Denn ganz ehrlich: Irgendwie passt das ja auch zu Gustav und ihrer satirischen Lyrik. Freut euch auf ein wahres Feuerwerk an Gustav'scher Textkunst.


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