Ministerium weiss offenbar seit einem Jahr von Vorwürfen gegen JVA Gablingen

München: Das bayerische Justizministerium hat offenbar seit einem Jahr von den schweren Vorwürfen gegen die JVA Gablingen im Landkreis Augsburg gewusst. Das geht aus einem Mailverkehr hervor, der dem BR vorliegt. Demnach schrieb die damalige Anstaltsärztin an das ministeriale Fachreferat für den Justizvollzug, sie habe Zustände in Gablingen für nicht mehr tragbar gehalten und gekündigt. Die Verhältnisse im sogenannten besonders gesicherten Haftraum seien menschenunwürdig. Die Gefangenen seien nackt und müssten auf dem Boden schlafen. Körperpflege sei nicht möglich. In der Mail schreibt die Ärztin weiter, aus ihrer Sicht würden vor allem die schwächsten Gefangenen in diese Lage gebracht - in vielen Fällen habe es sich um psychisch kranke Gefangene gehandelt, die nicht in der Lage gewesen seien, für ihre Rechte einzustehen. - Nach den Vorwürfen haben die zuständigen Behörden in Bayern inzwischen Disziplinarverfahren gegen die beschuldigten Mitarbeiter eingeleitet.

Sendung: BR24 Nachrichten, 29.10.2024 13:45 Uhr

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