Kabelanschluss Ende analoges Kabelradio (UKW)
Was in Bayern bereits seit 2019 gilt, trifft nun auch für Kabelkundinnen und -kunden in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen zu: Analoges Kabelradio in den Vodafone-Kabelnetzen der verbliebenen drei Bundesländern (frühere Unitymedia-Gebiete / Vodafone West) ist nicht mehr möglich: Der Netzbetreiber hat die UKW-Verbreitung eingestellt. Hier gibt es Informationen dazu.
Die bundesweite Frequenzumbelegung von Vodafone zur Harmonisierung der eigenen Kabelnetze ist seit Ende 2023 vollzogen. Jetzt wurde abschließend in Hessen (9.1.), Nordrhein-Westfalen (10.1.) und Baden-Württemberg (11.1.) noch die verbliebene Verbreitung analoger Radioprogramme in diesen Netzen eingestellt; auf den bisherigen Sendeplätzen der analogen Radiosender sind bis Ende Januar 2024 noch Ansagen zu hören: Darin weist Vodafone auf die Abschaltung und die Möglichkeit des digitalen Empfangs hin.
Die bisher analog verbreiteten Radioprogramme sind in der Regel auch weiterhin im Kabelnetz zu hören: nur jetzt eben digital. Eine Ausnahme bilden nahezu sämtliche Radiosender aus den Nachbarländern Frankreich, Österreich und der Schweiz: Diese sind im Gebiet von Vodafone West nach der Abschaltung der analogen Radiosender nicht mehr zu empfangen.
UKW im Kabel vorbei - UKW über Antenne bleibt
Auch in den drei genannten Bundesländern ist es also keine Option mehr, die Stereoanlage mit UKW-Tuner - ohne Digitaladapter - direkt an die Kabeldose anzuschließen. Bitte die Abschaltung aber nicht verwechseln mit dem analogen UKW-Radioempfang über die herkömmliche Stab- oder Wurfantennen: der läuft weiter und ist in der Regel auch die einfachste Alternative zum analogen Kabelradio.
TIPP 1: Stereoanlage mit UKW weiter nutzen
Die Stereoanlage kann einfach um eine klassische Wurf- oder Stabantenne für UKW-Empfang ergänzt werden, um damit weiter Radio zu empfangen. Dann allerdings auf den terrestrischen UKW-Frequenzen und das erfordert einen Sendersuchlauf am UKW-Tuner. Damit sind dann die UKW-Programme zu empfangen, die vor Ort per Antenne verfügbar sind. Über den Kabelanschluss könnten das auch mehr Radiosender gewesen sein, etwa auch aus benachbarten Ländern und Bundesländern. Wer in Grenznähe wohnt, hat hier weiterhin die Chance sie auf diesem Weg zu empfangen. Für andere ist der digitale Kabelanschluss vermutlich die bessere Lösung.
TIPP 2: Digitaler Kabelreceiver oder Adapter
Den digitalen Kabelreceiver kann man nicht nur zum Fernsehen, sondern auch für den Radioempfang nutzen. Bedienung und Wiedergabe der Radioprogramme laufen dann üblicherweise über das Fernsehgerät. Es gibt auch DVB-C Radio-Adapter, um die digitalen Radioprogramme aus der Kabeldose an der Stereoanlage wiedergeben zu können, wie in dem Tutorial zu sehen ist.
TIPP 3: DAB+, Satellit oder Internet
Eine weitere Alternative: Mit einem DAB+ Adapter (inkl. Antenne) lässt sich eine Stereoanlage generell sehr einfach auf Digitalradio-Empfang umrüsten - ganz unabhängig vom Kabelanschluss. Der Vorteil: Rauschfreie Digitalqualität via Antenne und zusätzliche neue DAB+ Programme.Weitere Optionen für den Radioempfang bieten selbstverständlich auch Satellit oder Internet.
Digital ist normal
Digitalempfang beim Fernsehen ist inzwischen normal. Viele TV-Geräte sind bereits so ausgestattet, dass kein externer Digitalreceiver als Zusatzgerät mehr nötig ist und nur eine gemeinsame Fernbedienung für Fernseher und Receiver im Einsatz ist.
Gut zu wissen: kein Zusatzabo nötig
Um die Fernsehprogramme von ARD und ZDF, die Gemeinschaftsprogramme, die Dritten Fernsehprogramme sowie die ARD-Radioprogramme wiedergeben zu können, ist in Deutschland kein Zusatz-Abo erforderlich: alle öffentlich-rechtlichen Programme sind unabhängig vom Übertragungsweg frei empfangbar. Dies trifft auch für die privaten FreeTV-Programme in der Standard SD-Qualität zu.
Alternativen zum Kabelanschluss
Der Kabelanschluss ist für über 40 Prozent der deutschen Haushalte einer der meist genutzten Empfangswege. 2024 gibt es nun Wahlfreiheit für alle bisher an den Kabelanschluss gebundene Kunden: Am 30. Juni 2024 endet das so genannte Nebenkosten-Privileg der Kabelnetzbetreiber. Spätestens dann können auch alle Mieterinnen und Mieter ihre Empfangsart frei wählen: Abhängig von den eigenen Bedürfnissen können auch DVB-T2 HD via Antenne, Satellit oder Internet/IPTV sinnvolle Alternativen zum Kabelanschluss sein.
Welcher Empfangsweg am besten zu einem selbst passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich mit diesen Fragen prüfen: Welche und wieviele Programme möchte man sehen? Wieviel will man in das erforderliche Equipment investieren? Wie hoch dürfen die monatlichen Kosten sein?
Für weitere Informationen zu den Kabelfrequenzen und zum Programmangebot ist der eigene regionale Kabelnetzbetreiber oder die Hausverwaltung der richtige Ansprechpartner.