Bayern 1 - Experten-Tipps


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Pflanzenfragen Tipps rund um den Nutzgarten - von Karin Greiner

Gurken, Bohnen, Kräuter, Äpfel - damit die Ernte reich wird, gibt BAYERN 1 Pflanzenexpertin Karin Greiner hier Tipps.

Von: Karin Greiner

Stand: 27.07.2022

Nutzgarten | Bild: mauritius-images

Die Größe allein gibt beim Kürbis noch keinen Hinweis auf den Reifegrad. Dazu müssen Sie auf andere Merkmale achten. Zum einen sollte die Farbe voll ausgeprägt sein. Der Hokkaido ist zum Beispiel leuchtend orange. Außerdem sollten Sie hören, ob er reif ist. Dazu klopfen Sie mit einem Finger oder der flachen Hand vorsichtig auf den Kürbis. Wenn's hohl klingt, ist die Frucht reif. Wenn beide Merkmale zutreffen, können Sie den Kürbis ernten. Dazu immer ein Stück Stiel mit abschneiden. Der Stiel sollte schon ein bisschen holzig sein. Dann brauchen Sie zum Ernten auch ein gutes Messer oder eine scharfe Gartenschere. Den Kürbis samt Stiel können Sie dann trocken und kühl lagern. Allerdings halten sich Hokkaidos nicht ewig. Nach ein paar Wochen sollten Sie ihn schon verzehren. Lesen Sie hier Wie erkenne ich, ob die Kartoffeln reif sind und Wie erkennt man, dass Zwiebeln reif sind?

Das kann zum einen daran liegen, dass während der Blütezeit schlechtes Wetter war und die Bienen deshalb nicht zum Bestäuben ausgeflogen sind. Wenn Sie Ihr Quittenbäumchen zurückgeschnitten haben (Bäume zurückschneiden im Spätwinter), trägt es meistens in dem Jahr auch weniger Früchte. Quitten setzen ihre Blüten an den Triebspitzen an – und genau die werden ja weggeschnitten. Aber grämen Sie sich nicht: Die Verjüngungskur ist eine wichtige Erholung für den Baum. Im Jahr darauf wird er dann umso mehr Früchte tragen.

Nein, Feigen müssen am Baum reifen. Dazu brauchen sie sehr viel Licht und Wärme. Sie haben zwei Möglichkeiten: Entweder lassen Sie den Feigenbaum draußen stehen und hoffen auf ein paar schöne Herbsttage. Oder Sie holen den Baum ins Haus. Da ist es allerdings auch an hellen Stellen zu dunkel, die Pflanze wird Blätter verlieren. Aber vielleicht reifen die Feigen noch. So reifen grüne Tomaten schneller nach

Vogelbeeren, die Früchte der Eberesche, reifen in sehr unterschiedlichen Farbtönen. Von kräftig rot bis orange. Alle enthalten einen ähnlich hohen Anteil an Parasorbinsäure. Deshalb können Vogelbeeren roh, und in größeren Mengen genossen vor allem bei Kindern zu Bauchschmerzen und Durchfall führen. Wegen ihres bitteren Geschmacks sind die Früchte für Kinder aber normalerweise wenig attraktiv.

Von Erwachsenen werden auch rohe Beeren in der Regel gut vertragen, abgekocht sind Vogelbeeren auch für Kinder unproblematisch. Für Liköre oder Chutneys sind reife Früchte aller Farbtöne geeignet. In Gärten findet sich manchmal auch die sogenannte Mährische Eberesche, eine Zuchtform mit einem extrem niedrigen Parasorbinsäure-Gehalt. Sie erkennen sie an den größeren Früchten, die auch deutlich weniger bitter schmecken als ihre wilden Verwandten. Lesen Sie dazu auch: Felsenbirne, Wildpflaume & Co - dieses Wildobst kann man essen

Das kann verschiedene Ursachen haben. Es gibt Salatsorten, die sehr bitter schmecken. Vielleicht haben sich davon Samen in Ihr Samentütchen verirrt. Zum anderen kann es sein, dass im Beet nebenan Pflanzen stehen, die viel Wasser brauchen, wie ein Buchs zum Beispiel. Er macht es dem Salat streitig. Dann schmeckt der Salat auch bitter, weil er nicht genügend Wasser bekommt. Hier können Sie einfach mehr und auch gezielt am Salat gießen.

Wenn Sie erst bei der Ernte merken, dass der Salat bitter schmeckt, hilft es, wenn Sie ihn gründlich waschen. Das Wasser entzieht den Milchsaft, also die Quelle der Bitterkeit. Außerdem können Sie Strunk und Blattadern großzügig entfernen, um den Geschmack zu mildern. Oder Sie bereiten einen Mischsalat als milden und bitteren Sorten zu. Und zu guter Letzt: Bitterstoffe sind für den Körper gesund! Rezept für Endiviensalat mit Apfel und Senfdressing

Mispeln werden etwa 80 bis 100 Jahre alt. Mit sieben Jahren ist das Bäumchen quasi noch ein Kind. Es ist einfach noch zu jung, um Blüten zu bilden. Das kann bis zu 20 Jahre dauern, bis aus dem Bäumchen ein Baum wird. Damit die Mispel gut wächst und gedeiht, braucht sie einen halb-schattigen Standort. Sie mag’s warm und gedeiht in den Regionen, in denen Wein wächst, am besten.

Die Mispel ist ein Obstbaum, der kleine braune Früchte trägt. Sie sind etwa so groß wie eine Walnuss oder eine kleine Aprikose, sehen ein bisschen wie ein kleiner brauner Apfel aus. Ihr Geschmack ist leicht säuerlich. Richtig gut schmecken sie erst, nachdem sie Frost erlebt haben.

Die Mistel hingegen hängt oben im Baum und ist ein Schmarotzer. Allerdings richtet sie kaum Schaden an, ein ausgewachsener Apfelbaum kann bis zu fünf große Misteln tragen. Misteln liefern die Zweige, unter denen sich Verliebte in der Weihnachtszeit küssen. Lesen Sie dazu: Darf ich Misteln sammeln und mitnehmen?

Paprika oder Peperoni brauchen viel Zuwendung und Wärme, vor allem am Ende der Reifezeit, um scharf zu werden. Eigentlich brauchen sie einen tropischen Sommer, den gibt’s aber in Bayern nicht. Desweiteren hilft es, wenn Sie die Paprika zum Schluss weniger gießen und nicht mehr düngen. Dann bilden sie Schärfe aus. Pflanzen sind Lebewesen, es lässt sich nicht immer steuern, was sie machen. Mir ist es zum Beispiel auch schon passiert, dass an einer Pflanze unterschiedlich scharfe Paprika dran waren. Am besten einfach nächstes Jahr wieder versuchen!

Hat man den Schnittknoblauch im Topf gezogen, hilft am besten die Blattläuse mehrmals mit einem starken Wasserstrahl herunter zu spülen.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Triebe nochmal stark zurück zu schneiden. Bis die neuen Triebe dann frisch nachwachsen, sind auch genügend Nützlinge unterwegs, die einen neuen Befall verhindern oder minimieren. Dies Methode ist auch für im Beet gezogenen Schnittknoblauch sehr sinnvoll.

Abzuraten ist vom Besprühen mit Lavendelwasser, da der Schnittknoblauch dann sein Aroma verliert.

Diese braunen Flecken treten beim Schnittlauch häufig auf, es handelt sich um Schnittlauchrost, eine Pilzkrankheit. Mein Tipp: Ernten Sie den Schnittlauch früher und häufiger! Gegen den Rost selbst können Sie nicht viel unternehmen, das kommt und geht. Schneiden Sie den Schnittlauch radikal zurück, der treibt ja schnell nach.

Eine Verjüngungskur wirkt manchmal Wunder: Graben Sie den Schnittlauch aus und teilen ihn in mehrere Teile, die höchstens faustgroß sind. Die pflanzen Sie dann an einer anderen Stelle oder in einem Topf ein. Der Schnittlauch wächst schnell und fühlt sich dann wieder über Jahre wohl – ganz ohne Rost! Im Herbst teilen, im Frühjahr mehr Schnittlauch ernten

Der Baum ist wahrscheinlich von einem Pilz oder von Bakterien befallen. Besonders in kühlen und feuchten Sommern setzen sie den Walnussbäumen zu. Wenn die Blätter lange feucht sind, können sich Pilze und Bakterien rasend schnell ausbreiten und Laub und junge Früchte befallen.

Es gibt dagegen leider keine zugelassenen Spritzmittel. Wichtig ist, dass Sie alles, was befallen ist, gründlich beseitigen, damit der Infektionskreislauf unterbrochen wird.

Wer einen neuen Walnussbaum pflanzt, sollte darauf achten, dass der Baum luftig steht. Der Wind sollte gut durch die Äste streifen, damit die Blätter gut abtrocknen können.

Bei einem ausgewachsenen Baum kann man leider nicht viel tun, als auf gute Wachstumsbedingungen zu hoffen. Sehr dichte Kronen kann man im Herbst vorsichtig auslichten, damit der Wind besser durchstreift und das Laub nach Regenfällen schneller trocknet.

Nein, das ist nicht schlimm. Dabei handelt es sich um Salzausblühungen. Die Erde im Gewächshaus verliert schneller an Nährstoffen, weil die Pflanzen hier einfach intensiver wachsen als im Freiland. Sie können die obere Erdschicht (etwa 20 Zentimeter) erneuern. Um die Salzausblühungen einzudämmen und gleichzeitig den Pflanzen etwas Gutes zu tun, können Sie mehr Humus in die Erde geben. Auch eine Mulchschicht hält den Boden aktiv und ist gleichzeitig Nahrung für die Pflanzen. Solange alles wächst, ist auch die Salzschicht kein Problem.

Allerdings sollten Sie die Schicht genau anschauen: Wenn sie ein "Pelzchen" hat, könnte es Schimmel sein. Der entsteht, wenn das Gewächshaus nicht gut gelüftet wird und die Erdoberfläche ständig feucht ist.

Leider nicht. Radieschen brauchen sehr viel Sonne, durch die Fensterscheibe kommt zu wenig Licht bei den Pflänzchen an. Das reicht nur zum Keimen und Blätterwachsen. Die Radieschen brauchen für die Wurzel die Energie aus der Sonne. Sie können die Radieschen aber in einem Blumenkasten draußen auf dem Fensterbrett ziehen.

Petersilie ist ein ganz empfindliches Pflänzchen. Sie braucht lockere Erde und muss regelmäßig gegossen werden. Wenn Sie das Gießen vergessen, nimmt die Petersilie das persönlich.

Mein Tipp: Petersilie im Topf abernten und in den Garten pflanzen. Dazu teilen Sie die Petersilie und wenn’s schön warm ist, ins Beet pflanzen, ggf. vor Frost schützen. Petersilie aus dem Supermarkt eignet sich nicht so gut, weil sie schnell im Warmen gezogen werden, deshalb sind sie empfindlicher als Petersilie vom Gärtner.

Sie können Petersilie im Sommer auch direkt ins Freiland säen: Die Saat über Nacht in warmes Wasser einweichen, aussäen und warten. Der Boden sollte locker und nährstoffreich sein. Ernten Sie dann nicht alles ab, sondern lassen Sie einen Teil blühen, damit die Petersilie aussäen kann. So haben Sie am richtigen Standort lange was davon.

Das kann zwei Gründe haben: Es könnte die Spitzendürre sein, eine Pilzkrankheit. Oder es handelt sich um Feuerbrand, der von Bakterien verursacht wird. Feuerbrand muss beim Landratsamt gemeldet werden.

Um herauszufinden, was Ihrem Baum fehlt, empfehle ich Folgendes: Nehmen Sie ein oder zwei der befallenen Triebe und stecken Sie sie in einen Gefrierbeutel. Den lassen Sie ein paar Tage bei Zimmertemperatur liegen. Wenn sich ein weißlicher Pilzrasen bildet, handelt es sich um die Spitzendürre. Das sieht zuerst aus, als ob’s mit Mehl bestäubt wurde. Danach sieht’s aus, als ob Schimmel wächst. Dann ist es eben der Pilzbefall. Die Spitzendürre bekommen Sie mit einem kräftigen Rückschnitt in den Griff. Entfernen Sie dabei auch alles alte Laub, das am Boden liegt und achten Sie darauf, dass weder am Boden noch am Baum alte Früchte sind.

Sollte sich diese weißliche Schicht nicht bilden, ist es höchstwahrscheinlich Feuerbrand. Da müssen Sie beim Landratsamt anrufen und das melden. Das Landratsamt leitet dann mit Ihnen zusammen die nächsten Schritte ein.

Feuerbrand kann bei allen Kernobstsorten auftreten. Also auch bei Birne, Quitte, Zierquitte oder bei Weißdorn.

Ja, Zierpflaumen sind genießbar. Dazu gehören zum Beispiel die roten Blutpflaumen, die auch rotes Laub haben. Sie können diese Zierpflaumen wie Zwetschgen verarbeiten, also Kompott kochen oder einen Kuchen bzw. Datschi damit backen.

Auch andere Zierfrüchte, wie Zierquitten oder Zieräpfel, sind essbar. Aus Zierquitten lässt sich ein Saft gewinnen oder ein Gelee bereiten. Die etwas herben Zieräpfel können Sie zum Beispiel einkochen.

Übrigens: Pflaumen, Zwetschgen, Mirabellen und Renekloden (Reineclauden, fränkisch auch Ringlo) sind botanisch alles ein und dasselbe. Sie sind verschiedene Sorten einer Art, die sich auch untereinander kreuzen. Mirabelle, Renklode - die Unterschiede

Haselsträucher sind sehr robust, die können Sie eigentlich immer schneiden. Allerdings sollten Sie gleich ganze Triebe von unten herausschneiden. Dann wächst der Strauch schön nach. Würden Sie nur oben einzelne Äste oder Zweige wegnehmen, sieht der Strauch schnell aus wie ein Besen. Bäume zurückschneiden im Spätwinter

Das ist ein Frostriss. Der kommt von krassen Temperaturschwankungen. Diese Wunde heilen Sie, indem Sie Baumharz draufgeben und abwarten, bis es wieder zuwächst.

Johannisbeersträucher müssen regelmäßig geschnitten werden (Bäume zurückschneiden im Spätwinter). Wenn sie zu dicht wachsen, zu viele Triebe haben, blühen sie schwach und tragen dann wenig Früchte. Der beste Zeitpunkt zum Schneiden ist direkt nach der Ernte (Mitte/Ende Juli). Schneiden Sie alle alten Triebe raus und lassen nur die jungen stehen. Damit der Strauch ideal trägt, reichen fünf bis sieben Triebe aus. Anders als bei Apfelbäumen haben Johannisbeersträucher keine Wassertriebe. Das, was wächst, sind Jungtriebe, die Sie im Frühjahr heranziehen können. Ein Trieb kann etwa drei bis vier Jahre Früchte tragen. Danach ist er zu alt und muss geschnitten werden.

Tipp: Setzen Sie mehr als einen Johannisbeerstrauch. Johannisbeeren befruchten sich zwar selbst, wenn jedoch ein zweiter oder dritter Strauch in der Nähe steht, ist die Bestäubung besser. Sie können da auch eine andere Sorte wählen, zum Beispiel eine mit weißen Früchten oder eine, die später reif wird. So können Sie auch länger ernten.

Gedüngt werden Johannisbeersträucher entweder im Herbst oder im zeitigen Frühjahr. Arbeiten Sie einfach zwei Schaufeln reifen Kompost in die Erde ein.

Wichtig ist, dass der Eimer ein oder besser mehrere Löcher im Boden hat, um Staunässe zu verhindern. Sie sollten keinen schwarzen Kunststoffeimer verwenden, weil sich in ihm die Erde zu sehr aufheizt und die Wurzeln förmlich kochen. Nehmen Sie lieber einen Tontopf, da ist das Bodenklima für die Bohnen besser. Bohnen mögen’s zwar sonnig, während der Mittagshitze sollten Sie jedoch für Schatten um das Gefäß sorgen.

Das tritt bei Zucchini häufig auf, wenn sie zu stark mit Stickstoff gedüngt, zu feucht und zu warm stehen – wie das oft im Gewächshaus der Fall ist. Zucchini können Sie aber im Freiland ziehen, die wachsen bei uns im Freien sehr gut. Mein Tipp für die diesjährigen Pflanzen: Ernten Sie die Zucchini so früh wie nur möglich, bevor sie überhaupt faulig werden können. Sie schmecken ohnehin am besten, wenn sie nur gerade fingerlang sind.

Wahrscheinlich hat sie einfach zu viele Blüten. Pro Pflanze sind etwa zehn Blüten ausreichend. Die kann die Pflanze dann auch versorgen und Früchte bilden. Manchmal wurde auch zu viel gedüngt. Dann bilden sich zwar Früchte, diese bleiben aber klein, werden gelb und fallen ab. Außerdem mögen es Gurken überhaupt nicht, wenn sie mit kaltem Wasser gegossen werden. Mein Tipp: Füllen Sie die Gießkannen gleich nach dem Gießen wieder mit Wasser und stellen Sie die Kannen in die Sonne. Dann wird das Wasser schön warm. Zudem sollten die Gurken so stehen, dass Bienen und Hummeln sie anfliegen und bestäuben können.

Das würde ich nicht empfehlen. Bei einem Gewitter- oder Platzregen liegt der Boden ungeschützt da und wird weggeschwemmt. Bei Trockenheit reißt die Erde auf und verbackt. Da haben Sie im Folgejahr mit verschiedenen Schwierigkeiten zu kämpfen. In die Risse legen Schnecken zum Beispiel ihre Eier rein.

Damit die Beete nicht nackt bleiben, könnten Sie auch Bienenfreund zur Gründüngung säen. Das pflegt den Boden, reichert Humus an und obendrein freuen sich die Bienen – wie der Name schon verrät. So wird der Garten bienenfreundlich

Essen kann man Passionsfrüchte auf jeden Fall. Die bekanntesten darunter sind  Maracujas, die meisten schmecken ganz hervorragend, manche aber auch sehr sauer. Ähnlich wie bei Äpfeln verrät der Farbumschlag die Reife. Wenn man nicht weiß, wie eine reife Passionsfrucht farblich aussehen soll, empfiehlt es sich, daran zu riechen. Feiner, fruchtiger Duft verrät die Reife.

Als pflegeleichte exotische Früchte gelten in unseren Breiten auch die Kumquats. Die bekommt man an einem hellen, kühlen Ort leicht durch den Winter. Zitronen oder Mandarinenbäumchen sind ein wenig heikler. Da ist es wichtig, dass man das Bäumchen im Herbst so lange wie möglich draußen in der Sonne stehen lässt. Im Winter mögen Zitronenbäume sehr helle und kühle Orte. Und beim Gießen braucht es Fingerspitzengefühl. Die Erde darf nicht zu nass sein und auch nicht austrocknen.

Noch heikler ist es, Vanilleschoten in einem Garten in Mitteleuropa zu ziehen. Die Vanillepflanze gehört zu den Orchideen, stammt aus tropischen Gegenden und gilt als extrem empfindlich. Nicht nur das Wetter bei uns macht ihr zu schaffen, es geht auch um die richtige Pflege. So muss man sie per Hand bestäuben. Und wenn man es dann wirklich schafft, Vanilleschoten zu ernten, reicht das auch noch nicht zum Kuchenbacken. Dafür muss die Vanille erst noch fermentiert werden.

Ja, mit etwas Glück. Setzen Sie einen Ananasschopf mit der Schnittstelle in Wasser und warten Sie, bis sich Wurzeln bilden. Danach setzen Sie den Schopf vorsichtig in einen Topf mit Erde. Passen Sie auf, dass die feinen Wurzeln nicht abbrechen. Ananas wollen sehr warm und sehr sonnig stehen. Beim Gießen müssen Sie auch vorsichtig sein - nicht zu viel und nicht zu wenig. Sie müssten es schaffen, dem "Hula-Mädchen" in Bayern ein bisschen Hawaii-Feeling zu geben. Aus dem Avocado-Kern ein Bäumchen ziehen - so klappt's

Nicht unbedingt, aber im Gegensatz zu schnell wirksamen Düngern wie z.B. Blaukorn oder vielen Flüssigdüngern besteht hier nicht so schnell eine Gefahr der Überdüngung und Nährstoffauswaschung. Außerdem sparen sie Aufwand, denn man muss sie nur sporadisch verabreichen.

Langzeitdünger sind Dünger, die ihre Wirkstoffe erst nach und nach abgeben, die Pflanzen also nachhaltig versorgen. Kompost, verrotteter Mist und Hornspäne sind beispielsweise Langzeitdünger. Die darin gebundenen Nährstoffe können Pflanzen erst nutzen, wenn sie vom Bodenleben umgebaut und freigesetzt wurden.

Für Balkonpflanzen wird oft mineralischer Langzeitdünger verwendet. Das sind speziell ummantelte Kügelchen mit feinen Poren, durch die Nährsalze nur allmählich in das Substrat gelangen. Solche Dünger kann man auch für Gemüse wie Gurken und Tomaten, etwa im Gewächshaus, verwenden. Trotzdem empfehle ich für Freiland und Gemüse aber Kompost – denn der sorgt gleichzeitig für eine Aufwertung des Bodens, für mehr Lockerung und Wasserspeicherkraft. Kann Dünger schlecht werden?


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