Jetzt Feels So Good Scoobert Doobert

Info Skoobert Doobert ist ein Spaßvogel aus San Diego, der mal Metal gemacht hat. Davon ist nichts mehr zu hören. Er hat früher heimlich in Kirchen geprobt und flog auf, als er und ein Freund die Kirchenglocken geläutet haben.


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Startup LUUV // Stativ für Actioncams Wackelfrei filmen ohne Profiausrüstung

Mit der Helmkamera beim Skaten oder Snowboarden gefilmt und danach wieder gedacht: Naja, nur so halbgeil und verwackelt? Muss nicht sein: Ein Berliner Startup hat ein Gadget entwickelt, mit dem Hobbyaufnahmen profimäßig aussehen.

Von: Katharina Kestler

Stand: 27.10.2015 | Archiv

LUUV Stabilisierung für Actioncams | Bild: LUUV

LUUV ist ein Stativ - oder besser Stabilisator - für Helmkameras und Smartphones, mit dem Hobbyaufnahmen endlich so aussehen sollen, wie in den Werbeclips der Actioncam-Hersteller. Die Idee dazu hatte Felix Kochbeck zusammen mit ein paar Freunden. Wir haben mit Felix über LUUV und den Entwicklungsprozess hin zu fertigen Produkt gesprochen - und haben erfahren, warum ein 3D-Drucker dafür ziemlich praktisch ist.

PULS Playground: Was kann LUUV?

Felix Kochbeck: Mit LUUV kann man als Laie professionelle, wackelfreie Aufnahmen erzielen – egal, ob mit einer Helmkamera oder einem Smartphone – ohne sich vorher mit der Technik dahinter beschäftigen zu müssen. 

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Felix Kochbeck hat LUUV erfunden

Die Idee ist entstanden, weil wir selber aus dem Actionsportbereich kommen. Da filmt man ja recht viel, zum Beispiel beim Snowboarden. Wenn man dann das Material kennt, mit dem Helmkamerahersteller ihre Kameras bewerben und das mit dem eigenen Material vergleicht, ist das furchtbar verwackelt. So verwackelt, dass man sich gar nicht mehr die Mühe macht ein Video zu schneiden, das man seinen Freunden zeigt. Wir haben uns irgendwann gedacht: Wie schaffen wir es bessere Aufnahmen zu bekommen? 

Wie habt ihr LUUV entwickelt?

Wir haben uns erstmal angeschaut, was es schon gibt. Es sind ein paar Systeme auf dem Markt, die haben aber viele Nachteile, sind nicht bedienbar und schon gar nicht für den Actionsport gemacht – deswegen kennt man sie auch nicht. Es war klar: Wir brauchen ein Stativ und man muss die Bewegung von der Hand zur Kamera trennen. Da gibt’s ganz tolle Technologien im Kinobereich, die schon vor 40 Jahren in "The Shining" verwendet wurden, aber das Ganze auf kleine Kameras zu übertragen war nicht so leicht. Unser erster Prototyp war dreimal so groß wie jetzt, sah furchtbar aus und funktionierte auch nur für ein Kameramodell. Aber wir wollten es für die breite Masse schaffen, für verschiedene Kamerasysteme. Also mussten wir viele Prototypen herstellen, was normalerweise sehr teuer ist und lange dauert. Deswegen haben wir uns einen 3D-Drucker gekauft und konnten so schnell viele Prototypen herstellen. Das Ganze hat dann so gut funktioniert, dass Leute zu uns gesagt haben, gründet doch ein Unternehmen, das Ding hat echt Potential.

Wieso habt ihr euch für Crowdfunding entschieden?

Es hat uns ermöglicht, dass wir zusammen mit unseren Unterstützern, also mit den Leuten, die das Produkt dann benutzen wollen, es auch entwickeln. Durch Crowdfunding können die User selbst am Produkt designen und man kann mit seinen Endkunden in der Entwicklung die besten Features verwirklichen.


War's schwer das Finanzierungsziel zu erreichen?

Wir haben vom Prototyp an immer alle einbezogen, das Produkt auch aus der Hand gegeben, viel Videomaterial gedreht und gezeigt, deswegen kennen uns schon viele. Wir haben auch den "Ispo Product of the Year"-Preis letztes Jahr gewonnen. Das hat uns geholfen.

Und ab wann gibt's LUUV zu kaufen?

Im Rahmen der Crowdfunding Kampagne kann man jetzt schon vorbestellen. Wir planen die Auslieferung im Mai 2016.

Hast du Tipps für andere Leute, die eine gute Idee haben und sie umsetzen wollen?

Man braucht auf jeden Fall eine dicke Haut und muss dran bleiben. Es erfordert viel Zeit, Kraft und Motivation. Ich habe gelernt, dass man viel Hilfe und Rat bekommt – und das sollte man auch annehmen. Aber die Leute, die einen Rat geben, stecken nicht drin im Projekt und kennen nicht alle Einzelheiten. Mein größter Rat an andere Gründer ist deswegen immer: Hör dir den Rat an, nimm die Einflüsse auf, aber vergiss nicht selbst zu denken und deine eigenen Entscheidungen zu treffen. Das sind zwar immer gut gemeinte Ratschläge, aber man kann nicht jeden verfolgen, sondern man muss auch seiner eigenen Linie treu bleiben. Das fällt den meisten schwerer als sie anfangs denken.


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