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Info Die US-Band MUNA besteht aus den drei queeren Frauen Katie Gavin, Naomi McPherson und Josette Masken. Ihr Elektro-Pop ist energievoll, ihre Message inspirierend. Harry Styles und Miike Snow haben sie schon mit auf Tour genommen.


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Britisches Underground-Genre in den Charts Dubstep knackt den Mainstream

Britney Spears, Snoop Dogg oder La Roux. Bekannte Künstler lassen ihren Sound gerade von den Dubstep-Produzenten Benga oder Rusko veredeln. Nicht mal in der Szene wird das als Ausverkauf kritisiert. Wie Dubstep den Pop erobert.

Stand: 30.09.2010 | Archiv

dubstep goes mainstream | Bild: Sony / Indigo / Universal / BR

Lange Zeit galt Dubstep als zu hart für den Mainstream. Die kratzbürstigen Wobble-Bässe und der zeitlupenartige Rhythmus waren nur etwas für echte Nerds. Aber inzwischen bürsten ihn die Pioniere der Szene auf Pop.

An einem Track kommt in England momentan keiner vorbei: "Katy On A Mission" von der jungen R'n'B Sängerin Katy B. Ihr Song ist auf der Insel gerade der Sommer-Hit, produziert wurde er von Benga – einem der Mitbegründer des Dubstep-Genres. Und der 23-Jährige Produzent hat bereits den nächsten Hit in der Hinterhand. Zusammen mit dem Beatbastler Skream, ebenfalls eine der Schlüsselfiguren der Szene, und dem Produzenten Artwork ist er Teil von Magnetic Man, der ersten Dubstep-Supergroup. Auch ihre erste gemeinsame Single "I Need Air" ist bereits in die Charts eingestiegen.

Bereits vor gut einem Jahr hat Bengas Kumpel Skream die Formel für den Dubstep-Mainstream-Hit gefunden. Sein Remix zu La Rouxs "In For The Kill" hat es zum ersten Mal erfolgreich geschafft, hart und zart zu kombinieren, und die Dubstep-Pop-Welle losgetreten. 400.000 Mal wurde der Song verkauft. "Das war ein fantastischer Track. Das Ding ging Mainstream. Jeder Produzent wünscht sich doch, dass so etwas passiert", erinnert sich der Londoner DJ Hatcha, der den Begriff Dubstep erfunden hat.

Es sind die Dubstepper der ersten Stunde, die den Sound erfunden und definiert haben, die jetzt auch den Mainstream erobern. Aber von Ausverkauf keine Spur, der Großteil der Szene gönnt den Pionieren ihren Erfolg. Auch DJ Hatcha sieht die Entwicklung hin zur Massentauglichkeit positiv. "Wir haben früher in Clubs vor 10 bis 15 Leuten gespielt. Und alle diese Produzenten wie Benga, Skream, Artwork, Caspa oder Joker haben schon vor zehn Jahren Platten gemacht. Aber damals wollte sie keiner hören. Man will ja auch nicht ewig im Schlafzimmer oder im Studio Musik machen und nichts dafür zurück bekommen. So ein bisschen Ruhm ist schon eine gute Sache."

Der Siegeszug von Dubstep ist aber nicht nur auf Großbritannien begrenzt. Rusko, angesagter Produzent aus Leeds, füllt mit seinem extrem tanzbaren Sound in Übersee riesige Hallen. Jetzt will auch der amerikanische Mainstream ein Stück vom satten Basskuchen abhaben. Britney Spears war mit eben jenem Rusko für ihr kommendes Album im Studio. Eves letzte Single "Me'n'My" wurde von Benga produziert, und Snoop Dogg hat sich den "Eastern Jam" von Chase'n'Status vorgenommen.

Langsam hat sich auch das Publikum in den Clubs verändert. DJ Hatcha, der in den hippsten Dubstep-Clubs Londons auflegt, ist froh, dass es bei seinen Gigs nicht mehr so kopflastig zugeht: "Früher gab es viele Nerds. Die sind im Club rumgehockt, haben mich beim Auflegen beobachtet und die Titel mitgeschrieben, die ich gespielt habe. Heute ist es viel besser, ich lege los und alle sind sofort bereit zu feiern."

Autor: Kevin Schramm


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