"Für viele ist es das Spiel des Lebens", erklärte Ravensburgs Verteidiger Moritz Jeggle im Vorfeld der Partie. Allerdings eines, bei dem sich der württembergische Fünftligist kaum Chancen aufs Weiterkommen ausrechnete. Weil das eigene Stadion für den ersten Auftritt der Vereinsgeschichte im DFB-Pokal nicht tauglich ist, zog der FVR in die etwa 20 Kilometer entfernte Arena in Pfullendorf um. Dort warteten 8.000 Zuschauer erwartungsvoll auf die Gäste aus Schwaben, für die es das erste Pflichtspiel unter der Leitung von Dirk Schuster war.

Pflichtspiel-Debüt für Schuster

FCA-Coach Dirk Schuster

Der frisch gekürte "Trainer des Jahres" gab zu: "Ich bin schon ein bisschen aufgeregt und unruhig vor meiner Premiere." Die Nervosität beim 48-Jährigen legte sich bestimmt in der 8. Minute, als Raul Bobadilla einen Freistoß direkt an die Latte zirkelte. Mit dieser Aktion setzten die Bundesliga-Profis erstmals ein Ausrufezeichen und kamen deutlich besser in die Partie. Bitter für die Hausherren: Ihr Kapitän Steffen Wohlfarth, der einst mit dem FC Ingolstadt 04 in die 2. Bundesliga aufstieg, musste bereits nach 19 Minuten verletzt das Spielfeld verlassen.

FCA-Führung in der 29. Minute

Augsburgs Caiuby im Zweikampf

Zehn Minuten später klingelte es zum ersten Mal im Kasten von Ravensburg-Keeper Kevin Kraus. Nach einer Flanke von links durch Konstantinos Stafylidis leitete Caiuby das Leder weiter in die Mitte, wo Ja-Cheol Koo völlig frei stand und den Ball problemlos einnetzte. In der 38. Minute hätten die Gäste das 2:0 machen müssen: Erst parierte Kraus grandios Caiubys Kopfball auf der Torlinie, dann wurde Koos Nachschuss von der Linie gekratzt und letztlich scheiterte Alfred Finnbogason am Pfosten. So blieb es bei der knappen 1:0-Führung der Augsburger zur Pause. Allerdings verweigerte Schiedsrichter Benedikt Kempkes der Heimmannschaft einen klaren Strafstoß in der 41. Minute, nachdem Caiuby seinen Gegenspieler Robert Henning im Augsburger Strafraum zu Fall brachte.

2:0 durch Bobadilla

Raúl Bobadilla sorgt für das 2:0

Die mutigen Ravensburger kamen voll motiviert aus der Kabine, schließlich hatten sie sich bislang teuer verkauft. Aber die beste Chance in der zweiten Halbzeit erspielten sich die Gäste: Caiuby nagelte in der 62. Minute einen abgeblockten Schuss aus zehn Metern an den Querbalken. Das Team von Heimtrainer Wolfram Eitel ließ sich nicht davon einschüchtern und spielte beherzt weiter. Auch nach der 2:0-Führung, für die Raúl Bobadilla in der 68. Minute sorgte. Der Paraguayer stand bei einem Zuspiel von Dominik Kohr mit dem Rücken zum Tor, drehte sich und vollzog flach ins Ravensburger Tor.

Gelb-Rot für Ravensburgs Soyudogru

Anstatt der zu erwartenden Ruhe wurde es nochmal richtig hitzig auf dem Platz. Der Frust stieg beim Underdog - die Folge: Viele Fouls, Wortgefechte und Unterbrechungen. Augsburgs Keeper Hitz wurde in der Schlussphase im Fünfmeterraum vom eingewechseltem Manuel Litz angegangen, Hitz schob den Ravensburger einfach zur Seite. Das passte dessen Teamkollegen Rahman Soyudogru gar nicht - kurzerhand schubste er den FCA-Keeper einfach um. Rudelbildung im Augsburger Strafraum - Schiedsrichter Kempkes verwies Soyudogru in der 90. Minute vom Platz. Schlechter Beigeschmack in einer aus Sicht der Hausherren ansprechenden Partie. Es blieb beim 2:0 für Augsburg.