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Fußballer des Jahres "Boss" Boateng ausgezeichnet

Jérôme Boateng ist Fußballer des Jahres 2016. Der Bayern-Spieler ist nach 19 Jahren der erste Abwehrspieler, der den Titel erhält. Sein Jahr war turbulent und von Spitzenleistungen geprägt. Die Bayern-Spieler dominieren die Wahl.

Stand: 14.08.2016

Jérôme Boateng vom FC Bayern | Bild: picture-alliance/dpa

Bad Boy, Leistungsträger, Lieblingsnachbar, Stil-Ikone, Weltmeister, Boss: Jerome Boateng kennt sich aus mit Namen, Titeln und Klassifizierungen. Nun kann sich der Innenverteidiger von Fußball-Rekordmeister Bayern München auch Fußballer des Jahres 2016 nennen. Als erster Abwehrspieler seit Jürgen Kohler (Borussia Dortmund/1997) erhielt er die Auszeichnung. Bei der vom Fachmagazin "kicker" unter Sportjournalisten durchgeführten Wahl landete er mit 163 Stimmen deutlich vor seinen Teamkollegen Thomas Müller (95) und Robert Lewandowski (90). Als bester Nicht-Bayern-Profi kam Toni Kroos (68) von Real Madrid auf Platz vier.

"Ich kann gar nicht beschreiben, was mir da für Gedanken durch den Kopf gehen. Natürlich bin ich unglaublich stolz, dass ich so etwas erreichen konnte."

Jérôme Boateng im kicker zu der Wahl

Boateng folgt De Bruyne

Der Abwehrchef des FC Bayern München folgt auf den früheren Wolfsburger Kevin De Bruyne, der die seit 1960 ausgerichtete Wahl im Vorjahr gewonnen hatte. Boatengs vergangene Jahre waren von Erfolgen und Spitzenleistungen geprägt: 2014 wurde er mit Deutschland Weltmeister, in den vergangenen zwei Jahren gewann er mit dem FC Bayern jeweils die Meisterschaft und den DFB-Pokal. Bei der EM 2016 in Frankreich avancierte er endgültig zur Führungspersönlichkeit - auf und außerhalb des Platzes. Scherzhaft wird er "Boss" genannt. In den USA wird Boateng von Superstar Jay Z gemanagt, hierzulande brachte er vor der Europameisterschaft eine selbst gesignte Brillenkollektion heraus.

Weitere Auszeichnungen

Den Titel als Trainer des Jahres gewann Dirk Schuster für seine Arbeit bei Bundesligaaufsteiger Darmstadt 98. Der neue Augsburg-Coach setzte sich mit 256 Stimmen vor Dortmunds Trainer Thomas Tuchel (134) und dem ehemaligen Bayern-Coach Pep Guardiola (54) durch. Bundestrainer Joachim Löw (19) landete auf Platz sechs. Zur Fußballerin des Jahres wurde Alexandra Popp (109) gekürt. Die Angreiferin vom VfL Wolfsburg, derzeit bei Olympia in Rio aktiv, gewann vor Mandy Islacker (1. FFC Frankfurt/63) und Melanie Behringer (Bayern München/42).

Nach den Stationen Tennis Borussia Berlin (bis 2002), Hertha BSC (2002 bis 2007), Hamburger SV (2007 bis 2010) und Manchester City (2010/11) wechselte Boateng mitt 22 Jahren zum FC Bayern München, wo er sukzessive zum Abwehrboss und Weltklasse-Spieler aufstieg. Boateng gilt derzeit auch als Kandidat für das frei gewordene Amt des DFB-Kapitäns. Sein Faible für Mode, das nicht immer einfache Verhältnis zu seinem Bruder Kevin-Prince oder der "Nachbar"-Kommentar des AfD-Politikers Alexander Gauland brachten Boateng immer wieder in den Fokus der Öffentlichkeit. Er gab die Antwort stets auf dem Platz - mit Spitzenleistungen!

Derzeit ist Boateng noch verletzt (Oberschenkel) und wird den Bayern sowohl beim Supercup-Spiel gegen Borussia Dortmund (14.8.) als auch beim Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen (26.8.) fehlen.


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