Themen - Netzwelt


11

Jedesmal ein Universum No Man's Sky

Ein eigenes Universum, Millionen von Planeten erkunden: Mit diesem Versprechen wurde No Man's Sky beworben. Ein Gefühl also, wie in Raumschiff Enterprise: Der Weltraum, unendliche Weiten. Doch leider verlässt sich das Spiel zu sehr darauf.

Von: Wolfgang Zehentmeier

Stand: 10.04.2017 | Archiv

Screenshot "No Man's Sky" | Bild: Hello Games

Zu Beginn ist der Weltraum sowiewo noch weit weg. Denn das Raumschiff ist auf einem fremden Planeten gestrandet, abgestürzt, ein Haufen Schrott. Das ist aber zunächst egal, denn der Planet hat es in sich: Er ist nämlich in jedem Spiel anders.

Prozedurales Gamedesign

Prozedurales Gamedesign ist der Fachausdruck, der nichts anderes umschreibt, als dass das die Game-Software jedes Spiel anders zusammenbaut: Die Umgebung, die Tiere, die Pflanzen, die Farben und Formen. Das Spiel schafft dadurch jedes Mal wieder ein eigenes Universum aus unzähligen unterschiedlichen Planeten.

Spaß am Lernen

Zudem setzt No Man's Sky auf die Neugier und darauf, dass der Spieler seine Umgebung und wie er damit umgehen will, selbst erkundet. Und das macht zu Beginn richtig Spaß, wenn man lernt sich im No Man's Sky Universum zurecht zu finden, wenn man weiß, welche Rohstoffe man braucht, wie man sie abbauen kann und wie man sie einsetzt. Das ermöglicht dann auch die Reparatur des Raumschiffs und endlich wartet der Weltraum, unendliche Weiten...

Erhebender Moment

Und wenn man dann mit dem Raumschiff abhebt und ohne Ladebildschirm in die weiten des Alls abhebt, ist das schon ein erhebender Moment - im wahrsten Sinn des Wortes. Denn es geht ohne Ladebildschirm von der Planetenoberfläche ab ins All.

Arbeiten, damit es weitergeht

Doch der Spaß und das Staunen schrumpfen nach vergleichsweise kurzer Zeit ziemlich zusammen. Denn aus der Neugier wird Routine. Sammeln, zusammenbauen, einfüllen immer und immer wieder. Aus dem anfänglichen Staunen und der Freude über die prozedural generierten Tier- oder Pflanzenarten wird mit der Zeit schlicht Langeweile. Denn das Spiel hat – neben einigen Technikproblemen - enorme Schwächen bei der Spieltiefe. Dementsprechend flau ist das vermeintliche Ende.

Faszination, die sich abnutzt

No Man's Sky startet toll und lässt dann Stück für Stück nach. Schade. Da wäre sicher viel, viel mehr drin gewesen. Denn die Herangehensweise an sich ist faszinierend. Doch nur Erkunden allein nutzt sich vergleichsweise schnell ab.

Die Geschichten fehlen

Und wer will schon im Spiel arbeiten, wie in der Realität, selbst wenn es am Anfang schön ist, dass man sich erst einmal alles Schritt für Schritt erschließen muss. Aber dann wäre Komfort bei diesen Automatismen auch ein Zeichen für Spielfortschritt. Am meisten aber stört das Fehlen einer oder auch mehrerer Geschichten. Ein prozedurales Universum allein ist für anhaltenden Spielspaß nicht genug.


11