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Interview // Freerider Øystein Aasheim "Norweger fahren gerne Ski, ohne groß darüber zu reden!"

Unter allen Athleten im Warren Miller Film "Chasing Shadows" sind nur zwei Europäer – einer davon ist Øystein Aasheim. Der Norweger arbeitet als Schreiner und hat uns verraten, wie er trotz seiner bescheidenen Art in den Film kam.

Von: Katharina Kestler

Stand: 03.11.2015 | Archiv

Warren Miller's Chasing Shadows | Bild: Sverre Hjornevik

PULS Playground: Hast du früher selbst Warren Miller Filme geschaut?

Øystein Aasheim: Nein, meinen ersten habe ich erst vor zwei Jahren gesehen: "Ticket to Ride".

Wie bist du in den Film "Chasing Shadows"gekommen?

Ich habe einen Anruf von meinem Sponsor bekommen und wurde gefragt, ob ich mit nach Alaska will. Da habe ich natürlich ja gesagt. Es war ziemlich aufregend, denn davon träumt ja jeder: Einen Skifilm mit großen Produktionsfirmen machen.

Und, ist Alaska wirklich so toll, wie alle sagen?

Es war mein erster Trip nach Alaska – und es ist wirklich genau wie in den Filmen: groß, verrückt und der Schnee war super. Wirklich sehr speziell und unvergleichlich.

In Alaska seit ihr im Chugach Gebirge Skitouren gegangen. Gehst du häufig Touren?

Nein, zuhause in Norwegen eigentlich nicht. Nur wenn ich muss. Ich fahre lieber mit dem Lift, das ist effektiver. Man kann einfach mehr fahren, als wenn man erst aufsteigen muss.

Was ist dein Lieblingsspot?

Ich bin mir nicht sicher. Alaska war schon der beste Ort. Aber die besten Skitage hatte ich bei mir zuhause – nicht wegen der Bedingungen, sondern weil alle meine Freunde da sind. Ich würde gerne noch nach La Grave und Chamonix. 

Du bist kein professioneller Freerider.

Nein, ich arbeite in Norwegen als Schreiner von April bis Weihnachten. Und im Winter habe ich frei.

Ist es schwierig vom Freeriden zu leben?

Ja, in Norwegen schon. Da gibt es nicht viele, die davon leben können, vielleicht zwei, drei, vielleicht auch gar niemand. Aber es ist schön, einen Job im Sommer zu haben. Nach einem langen Winter ist man müde vom Skifahren und will was anderes machen.

Ist es woanders leichter?

Ich glaube in Amerika ist es leichter oder sie sind einfach besser darin sich selbst zu vermarkten. In Norwegen sind wir einfach nicht so… Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll – wir mögen es nicht so sehr, über uns selbst zu reden. Wir sind nicht so gut darin, ständig Fotos zu machen und sie online zu teilen. Ich mag das auch nicht, ich gehe einfach gern Skifahren und rede nicht groß darüber.


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