Jetzt Kamali Priya Ragu

Info Priya Ragu aus Sankt Gallen will ihre Karriere nicht nur auf die Schweiz beschränken. Ihre erste Single „Good Love 2.0“ war auch gleich auf dem Fifa 21-Soundtrack. Auf „Kamali“ vermischt sie Reggaeton mit tamilischen Instrumenten.

"I Admit" - musikalische Beichte Warum R. Kellys neuester Song hoffentlich sein letzter ist

R. Kelly hat eine musikalische Beichte abgelegt. Der Song "I Admit“ ist unerträgliche 19 Minuten lang. Wir haben uns den Song angehört, damit ihr es nicht tun müsst.

Von: Lili Ruge

Stand: 24.07.2018 | Archiv

R. Kelly | Bild: picture-alliance/dpa

Seit Jahrzehnten gibt es eine Sache, die so sicher ist wie ein Hitzegewitter nach einem Sommertag. Der R.-Kelly-Sex-Skandal wird alle Monate lang wieder an die Oberfläche gespült. Jedes Mal um eine Nuance schlimmer.
R. Kelly soll seine Berühmtheit ausgenutzt haben, um immer wieder junge Frauen sexuell zu missbrauchen. Im Moment soll er sich in Atlanta einen Harem an jungen Frauen halten, denen er vorschreibt, was sie anziehen, was sie essen und wann sie auf die Toilette gehen dürfen. Der Protest gegen den R'n'B-Sänger wird immer lauter: Auf Twitter ist der Hashtag #MuteRKelly sehr erfolgreich, Streaminganbieter wie Spotify, Apple Music und Pandora nehmen R. Kelly-Songs aus ihren Playliyts, Konzerte werden abgesagt.
R. Kelly ist gerade massiv unter Druck. Seine Antwort ist ein Song, der so etwas wie eine Reinwaschung sein soll. 19 Minuten extrem unangenehmer Text über einem plastik-R’n’B-Piano-Beat. Spart euch die Zeit, diesen Song anzuhören. Wir haben die drei schlimmsten Momente auf "I Admit" zusammengefasst.

Wenn R. Kelly zugibt, Sex mit "jungen Frauen" zu haben

"I admit I fuck with all the ladies, that's both older and young ladies (ladies, yeah). But tell me how they call it pedophile because that shit is crazy (crazy)"

– R. Kelly in “I Admit”

Nichts von dem, was R. Kelly in "I Admit" sagt, kann tatsächlich juristisch gegen ihn verwendet werden. Aber "I fuck with (…) young Ladies" ist einfach nur verstörend. Es ist, als wolle er uns wissen lassen, dass die Gerüchte über ihn stimmen. Natürlich, ohne dafür vor Gericht zu landen.

R. Kelly gibt in "I Admit" einen Haufen Sachen zu. Vor allem Dinge, die schon lange bekannt sind: dass er die Schule nicht beendet hat oder dass er nicht lesen und schreiben kann. Das Problem: Das interessiert im Moment niemanden.

Wenn R. Kelly seinen Harem verteidigt  

"What's the definition of a cult? Whats the definition of a sex slave? Go to the dictionary, look it up. Let me know, I'll be here waiting"

– R. Kelly in “I Admit”

"Say I'm abusing these women, what the fuck that's some absurd shit (what?). They're brainwashed, really? (really). Kidnapped, really? (really). Can't eat, really? (really). Real talk, that shit sound silly (yeah)"

– R. Kelly in “I Admit”

Immer mehr Frauen erzählen, dass sie als Teenager von ihm missbraucht worden sind. Die Familie von der 22-Jährigen Nachwuchs-Sängerin Joycelyn Savage versucht verzweifelt, mit ihrer Tochter Kontakt aufzunehmen. Seit sie bei R. Kelly wohnt, hat sie sich nur noch über besorgniserregende Video-Botschaften bei ihren Eltern und Geschwistern gemeldet.
Die sprechen davon, dass Joyceline in einer Art R.-Kelly-Sex-Sekte gefangen ist, wo von den Klamotten bis zum Essen alles von ihm kontrolliert wird. Wenn diese Vorwürfe stimmen, reicht es nicht, zu sagen, dass sie "dumm klingen". Dann muss das ein Gericht klären.

Wenn R. Kelly Ratschläge an Väter verteilt

"And if you really, really wanna know (know). Her father dropped her off at my show (show). And told this boy to put her on the stage (yeah). I admit that she was over age (age). I admit that I was feelin' her and I admit that she was feelin' me (she was feelin' me). I admit that that's just some shit that come with being a celebrity (celebrity). I ain't chasing these ladies, no (no, no). These ladies are chasing me, yeah (chasing me). Now I'm only saying all this shit, 'cause how they tryna play me, yeah (yeah, oh). I admit that this is no disrespect to the parents (no disrespect). But this is my advice to you 'cause I'm also a parent (parent). Don't push your daughter in my face, and tell me that it's okay (my face, okay). 'Cause your agenda is to get paid, and get mad when it don't go your way (yeah, go way)"

– R. Kelly in “I Admit”

Das ist mit Abstand die widerwärtigste Stelle des Songs. Hier rät er Vätern von jungen Töchtern, sie ihm unter keinen Umständen vorzustellen. Klingt erst mal wie eine gute Idee. Aber er versucht eben auch den Eltern die Schuld daran zu geben, dass sie ihm ihre Töchter bereitwillig für seinen Harem zur Verfügung gestellt hätten. Das ist nicht nur respektlos, das ist zwischen den Zeilen fast schon ein Geständnis. Und es erzeugt körperliches Unbehagen, so etwas anzuhören.

Es ist nicht der erste R. Kelly Song dieser Art

Wenn man zurück blickt, fällt auf, dass R.Kelly schon länger ein Katz-Und-Maus-Spiel mit der Justitz und dem Publikum spielt. Nachdem es Gerüchte gab, er hätte die damals 15-Jährige Aaliyah geheiratet, produzierte er ein Album mit dem interessant gewählten Titel "Age Ain't Nothing But A Number". Nachdem er 2002 wegen dem Vorwurf der Kinderpornographie vor Gericht stand und das Beweisstück ein Video war, in dem er eine 13-Jährige angepinkelt haben soll, veröffentlichte er einen Song mit den zweifelhaften Zeilen: "And all I really need is a sign or a word from God. So shower down on me, wet me with your love".
Es wäre komisch, wenn es nicht so traurig wäre.

Das Gleiche passiert jetzt mit "I Admit". Ganz ehrlich: Das einzige, was an diesem grauenhaften Stück Musik positiv ist, ist die Tatsache, dass R. Kelly offenbar immer mehr unter Druck gerät. Er hat Angst um seine Karriere und versucht, sie mit diesem Song zu retten. Die Hoffnung bleibt, dass das nicht klappen wird.

Sendung: Filter vom 27.07.2018 - ab 15 Uhr