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Vorgestellt // Themselves Leicht zugänglich geht anders

Das Label mit der Ameise im Logo bricht die Grenzen von HipHop auf. Das ist vor allem auch den Anticon-Mitbegründern Themselves zu verdanken. Ihr Ansatz ist zwar sperrig, aber Freiheit pur.

Stand: 15.05.2009 | Archiv

Themselves | Bild: Themselves / Anticon Records

Sperriger, nasaler, ja fast comicartiger Rap trifft auf Instrumentals, die irgendwo zwischen elektronischem Krach, undefinierten Industrialklängen und LoFi-Noise liegen. Leicht zugänglich geht anders. Themselves nennen sich Rapper Doseone und Produzent Jel. Ende der 1990er haben sie mit diesem Sound und dem dazugehörigen Label Anticon HipHop und Rap eine neue Tür geöffnet. Eine Tür, durch die aber nicht jeder gehen mag.

Bezeichnenderweise nennen Themselves ihr Debüt einfach "Them", also etwa: "Die anderen da!", "Die da drüben!", "Ach die!". In einer von Außenseitern und Minderheiten dominierten Musikrichtung wie HipHop selber Außenseiter sein, das will etwas heißen. Das macht "Them" aber wiederum umso interessanter für andere. Gerade unter Indie-Hörern, die mit HipHop eher wenig am Hut haben, haben sie viele Fans. Die Zusammenarbeit mit den Weilheimern von The Notwist im Jahr 2005 ist da nur konsequent. "13 & God" nennen sie das Projekt.

Cover "Free Houdini" | Bild: Themselves / Anticon Records

Gab's gratis zum Download: "theFREEhoudini"

Standardisierte HipHop-Konventionen unterwandern oder brechen – das wirkt schon fast wie die Mission von Themselves und ihrem Label Anticon. "Anticon", das steht für "anti-conventional" oder auch "anti-conform" und soll ein Bollwerk gegen die Durchschnittlichkeit von Rap sein. Anticon ist ein Kollektiv, das Grenzen geradezu aufsprengt. Das beweist auch die Aufstellung des Labels, das Themselves übrigens mitbegründet haben. Auf Anticon findet der abseitige Rap von Themselves genauso statt wie der psychedelische Folk-Pop von Why? oder der Ambient-Indie der Kanadier Anathallo.

Nach dem Free-Download-Mixtape "theFREEhoudini" werden Themselves mit ihrem 2009er Album "Crowns Down" der konventionellen HipHop-Szene wieder den Mittelfinger zeigen. Die geradezu aufdringliche Freiheit, die sie durch ihren HipHop-Ansatz propagieren, kommt dem, was als "Realness" in der HipHop-Szene immer wieder beschworen wird, nämlich näher als viel Standard-Rap aus der Szene es je sein wird.

!!! ACHTUNG !!!! Dieser Migrationsinhalt hat im System keine Entsprechung.
dynamische Teaserbox: Title: Downloads
Content Types: Music
Tags: themselves [person]
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