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Zeitstrahl Die Höhe- und Tiefpunkte des FC Bayern

In seiner über 100-jährigen Geschichte hat der FC Bayern München zahlreiche Triumphe gefeiert, aber auch bittere Niederlagen einstecken müssen. Hier sind die denkwürdigen Momente des Rekordmeisters.

Stand: 20.06.2012

  • 1900
    Der FC Bayern bei der Vereinsgründung im Jahr 1900 | Bild: FC Bayern München

    Die Gründungsmannschaft des FC Bayern München

    1900

    Die Vereinsgründung

    Am 27. Februar 1900 versammelten sich elf Fußballer in einer Schwabinger Gaststätte, um einen neuen Fußballverein ins Leben zu rufen - die Geburtsstunde des FC Bayern München. Trainiert wurde auf dem Schyrenplatz im Stadtteil Untergiesing, erster Präsident war der Berliner Franz John. Er lenkte die Geschicke des Klubs mit Erfolg: Schon nach wenigen Monaten waren die Bayern in München die Nummer eins.

  • 1932
    Kurt Landauer (1884-1961) war mehrmals FCB-Präsident: 1913/14, 1919-1933 und 1947-1951. | Bild: FC Bayern München

    Kurt Landauer

    1932

    Die erste Meisterschaft

    Bis der FC Bayern auch in Deutschland ganz oben stand, vergingen jedoch 32 lange Jahre. Erst 1932 holten die Bayern durch ein 2:0 gegen Eintracht Frankfurt ihren ersten Meistertitel. Der Macher des Erfolgs war Präsident Kurt Landauer, der den Klub zu einem modernen, professionell geführten Verein gemacht hatte.

  • 1933

    1933

    Schwere Zeiten im Dritten Reich

    Die hoffnungsvolle Ära der Bayern unter Landauer fand mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten ein jähes Ende. Der jüdische Präsident musste 1933 wegen der politischen Verhältnisse sein Amt niederlegen. Auch für den FC Bayern war der Höhenflug erst einmal beendet, da das NS-Regime eine Reamateurisierung des Sports betrieb. Profifußball lehnten die Nazis als "jüdische Angelegenheit" ab.

  • 1957
    Pokalfinale 1957 | Bild: picture-alliance/dpa

    Pokalfinale 1957 gegen Fortuna Düsseldorf

    1957

    Nur Mittelmaß

    In den Jahren nach Kriegsende versank der FC Bayern im Mittelmaß – einen vorübergehenden Sturz in die Zweitklassigkeit inkulsive. Erst 1957 meldete sich der FC Bayern mit seinem ersten Sieg im DFB-Pokal zurück. Es war der erste Titel seit der Meisterschaft 1932.

  • 1963
    Regionalligaspiel gegen 1. FC Saarbrücken 1965 | Bild: picture-alliance/dpa

    Regionalligapartie gegen den 1. FC Saarbrücken (1965)

    1963

    Ausgesperrt

    Die Fußball-Bundesliga ohne den FC Bayern München? Heute unvorstellbar, damals Fakt. Bei der Gründung der höchsten deutschen Spielklasse 1963 wurden die Rot-Weißen außen vor gelassen. Es sei "nicht ratsam, zwei Vereinen am gleichen Ort eine Lizenz für die Bundesliga zu erteilen", meinte der Bundesligaausschuss. Der Zuschlag ging deshalb an den Rivalen TSV 1860 München.

  • 1965
    Zlatko "Tschik" Cajkovski | Bild: picture-alliance/dpa

    Zlatko "Tschik" Cajkovski

    1965

    Das System mit dem "Tschik"

    Nach zwei Jahren in der zweitklassigen Regionalliga schafften die Bayern den ersehnten Sprung in die Bundesliga. Der Macher des Erfolgs war der jugoslawische Trainer Zlatko "Tschik" Cajkovski, der auf junge Talente wie Sepp Maier, Franz Beckenbauer und Gerd Müller gesetzt hatte – mit Erfolg. Denn die neuen Gesichter bei den Bayern verhalfen ihren Klub nicht nur zum Aufstieg, sondern sollten in den kommenden Jahren zu einer goldenen Generation heranreifen.

  • 1969
    Mannschaftsfoto von 1969 | Bild: picture-alliance/dpa

    Die Meistermannschaft von 1969

    1969

    Zurück an der Spitze

    37 Jahre nach der ersten Meisterschaft stand der FC Bayern 1969 zum zweiten Mal an der Spitze des deutschen Fußballs. Und nicht nur das. Unter Trainer Branko Zebec schafften die Münchner sogar das Double aus Pokalsieg und Meisterschaft – seit Schalke 04 im Jahr 1937 war dies keinem Verein mehr gelungen. Es waren die ersten Anzeichen einer sich nähernden Zeitenwende im deutschen Fußball.

  • 1972

    1972

    Eine neue Ära

    Mit dem Umzug ins Olympiastadion im Jahr 1972 begründete der FC Bayern eine neue Ära. Eine, in der er international für Furore sorgte, Weltklassespieler formte und Rekorde brach. 1972, 1973 und 1974 wurden die Bayern Meister, 1974, 1975 und 1976 gewannen sie den Europapokal der Landesmeister. Gerd Müller erzielte in der Saison 1971/1972 sagenhafte 40 Tore – ein Wert, der vielleicht bis in alle Ewigkeit unerreicht bleiben wird. Es waren die Goldenen Jahre des FC Bayern.

  • 1979
    Uli Hoeneß und Robert Schwan 1979 | Bild: picture-alliance/dpa

    Alter und neuer Manager: Uli Hoeneß und Robert Schwan

    1979

    Hoeneß übernimmt

    Nach den Goldenen folgten magere Jahre. Der Europapokal der Landesmeister 1976 blieb für mehrere Jahre der letzte Titel der Bayern. Die Konsequenz: 1979 kam es zum Umbruch, der erst 27-jährige Ex-Profi Uli Hoeneß übernahm das Amt des Managers. Ein genialer Schachzug, wie sich herausstellen sollte. Denn die Ära Hoeneß sollte nicht weniger als drei Jahrzehnte andauern und den Bayern zahlreiche Titel bescheren.

  • 1987

    1987

    Sehnsucht nach Höherem

    In Deutschland top und endlich alleiniger Rekordmeister, nur international wollte es einfach nicht klappen. Wie schon 1982 (0:1 gegen Aston Villa) verlor der FC Bayern auch 1987 ein Europapokal-Endspiel. Diesmal scheiterten die Münchner durch ein geniales Hackentor von Rabah Madjer mit 1:2 am FC Porto. Die Sehnsucht nach dem europäischen Fußballthron war groß – doch sie sollte noch lange unerfüllt bleiben.

  • 1996
    Lothar Matthäus mit dem Uefa-Pokal 1996 | Bild: picture-alliance/dpa

    Lothar Matthäus mit dem Uefa-Pokal

    1996

    Ein kleiner Coup

    Erst 1996 gelang dem FC Bayern wieder ein internationaler Erfolg, auch wenn es diesmal nur der Uefa-Pokal war. Mit 2:0 und 3:1 siegten die Bayern im Finale gegen Girondins Bordeaux. Mit Interimstrainer Franz Beckenbauer wurde der Bann gebrochen – 20 Jahre nach dem letzten Europapokalsieg.

  • 1999
    Champions-League-Finale 1999 | Bild: picture-alliance / ASA

    Sammy Kuffour (vorne) und Mehmet Scholl nach dem verlorenen Finale

    1999

    Das Manchester-Trauma

    Nur drei Jahre nach dem Triumph im Uefa-Pokal bot sich die Chance zum ganz großen Wurf in der Champions League. Doch aus dem Traum wurde ein Albtraum, der in die Geschichte einging. Durch zwei Tore in der Nachspielzeit des Finales in Barcelona unterlagen die Bayern Manchester United mit 1:2.

  • 2001

    2001

    Auf Europas Thron

    Das Trauma von Barcelona formte aus den Bayern eine Einheit, die zwei Jahre später eindrucksvoll zurückschlug. Denn diesmal ging der Rekordmeister im Champions-League-Endspiel als Sieger vom Platz (5:4 n.E. gegen den FC Valencia) und stand nach 25 Jahren wieder an der Spitze Europas. Nicht minder denkwürdig: Das Bundesligafinale vier Tage zuvor, in dem Patrick Anderson die Bayern in der Nachspielzeit zum Meistertitel schoss und das bereits feiernde Schalke in ein Tal der Tränen stürzte.

  • 2010
    Louis van Gaal nach dem Champions-League-Aus 2011 | Bild: picture-alliance/dpa

    Louis van Gaal nach dem Aus in der Königsklasse

    2010

    Knapp gescheitert

    Louis van Gaal führte die national äußerst erfolgreichen Bayern – sieht man einmal vom Missverständnis "Klinsmann" ab - nach neun Jahren endlich wieder in das Finale der Champions League. Doch Inter Mailand erwies sich am Abend des 22. Mai 2010 als eine Nummer zu groß und siegte mit 2:0. Auch das spanische Madrid war, wie elf Jahre zuvor schon Barcelona, kein gutes Pflaster für die Bayern.

  • 2012

    2012

    Trauma dahoam

    Was hätte das für ein Fest werden können. Ein Finale im eigenen Stadion um die europäische Fußballkrone. Eigentlich war alles perfekt angerichtet für das "wichtigste Spiel der Vereinsgeschichte" (Uli Hoeneß). Doch der FC Chelsea mimte den Spielverderber und behielt im Elfmeterschießen mit 4:3 die Oberhand. Eine historische Chance war vertan und der FC Bayern am Boden zerstört, wie vielleicht nie zuvor.

  • 2013

    2013

    Triple-Triumph

    Nach der Niederlage im "Finale dahoam" dachten viele, die Mannschaft würde diese Pleite nicht verkraften. Doch der FC Bayern strafte die Kritiker Lügen: Drei Titel holte der FCB, das schaffte bislang noch keine deutschen Mannschaft: Neben der Deutschen Meisterschaft und dem DFB-Pokal gelang den Bayern auch endlich der lang ersehnte Sieg in der Champions League: Im rein deutsch-deutschen Finale im erhrwürdigen Wembley-Stadion setzte sich der FC Bayern mit 2:1 gegen Borussia Dortmund durch.

  • 2014

    2014

    Ende einer Ära

    Er prägte den Verein wie kaum ein anderer: Uli Hoeneß. 30 Jahre lang war er Manager des FC Bayern - unter Hoeneß' sportlicher Leitung stiegen die Bayern zum erfolgreichsten deutschen Fußball-Klub auf. Ende 2009 wurde Hoeneß schließlich zum Präsidenten des Vereins gewählt. Nach seiner Verurteilung wegen Steuerhinterziehung zu dreieinhalb Jahren Haft legte Hoeneß am 14. März seine Ämter beim FC Bayern nieder. Sein Nachfolger wurde Karl Hopfner.


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