Presse - Pressemitteilungen


4

DoX – Der Dokumentarfilm im BR Vier Dokumentarfilme zum Thema "Whistleblower"

Ab 12. April 2016 startet der Dokumentarfilm im Programm des BR Fernsehens am Dienstagabend eine Viertelstunde früher. Immer dienstags um 22.30 Uhr sind unter "DoX – Der Dokumentarfilm im BR" abendfüllende Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen. Den Beginn macht der mit einem Oscar ausgezeichnete Film "Citizenfour" über den Whistleblower Edward Snowden. In den darauffolgenden drei Wochen werden die Dokumentarfilme "Töte zuerst – Der israelische Geheimdienst", "Der grüne Prinz" und "Krieg der Lügen – Curveball und der Irak-Krieg" ausgestrahlt – alle zum Themenschwerpunkt "Whistleblower".

Stand: 22.03.2016

Yousef (im Kreis) wurde vom israelischen Geheimdienst beauftragt, Zugang zu den Hamas-Terrorzellen zu bekommen, indem er sich als Terrorist ausgibt.  | Bild: Rapid Eye Movies

Spannend, unterhaltend, anspruchsvoll. Preisgekrönt, Debatten anregend, bewegend. International, national, lokal. Große Geschichten, Menschenbilder, Mikrokosmen – auf dem Sendeplatz „DoX – Der Dokumentarfilm im BR“ werden Filme mit einem breitem Themenspektrum, unterschiedlichsten Erzählweisen und Handschriften gezeigt. Sie sind sorgfältig recherchiert und genau beobachtet. Mit der neuen Sendezeit um 22.30 Uhr bietet das BR Fernsehen den frühesten festen Dokumentarfilm-Sendeplatz innerhalb der ARD.

Dienstag, 12. April 2016, 22.30 Uhr

"Citizenfour"

Sechs Monate nach der ersten verschlüsselten E-Mail des Informanten „Citizenfour“ fliegt die amerikanische Journalistin Laura Poitras mit Glenn Greenwald vom Guardian nach Hongkong und trifft in einem Hotelzimmer auf einen blassen jungen Mann: Edward Snowden. In Echtzeit dokumentiert sie, wie Snowden Beweise für illegale verdeckte Massenüberwachungs-programme der NSA und anderer Nachrichtendienste vorlegt – und wie die ersten Veröffentlichungen einen Nachrichtensturm in der ganzen Welt entfachen. Snowden schaut in seinem Hotelzimmer zu, wie atemlos eine Sondersendung die nächste jagt – bis ihm klar wird, dass er untertauchen muss und dass er nie wieder so leben kann, wie zuvor.

Das Drama in dem Hotelzimmer in Hongkong ist das packende Herzstück des Dokumentarfilms, den das Publikum bei der Weltpremiere in New York mit stehenden Ovationen feierte und der schließlich 2015 als bester Dokumentarfilm mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.

Produktionsdaten:
Regie und Buch: Laura Poitras
Redaktion: Barbara Biemann (NDR), Sonja Scheider (BR)
Produktion: Praxis Films Berlin (Produzenten: Dirk Wilutzky, Mathilde Bonnefoy) in Koproduktion mit NDR, BR, Channel 4 sowie in Zusammenarbeit mit HBO

Dienstag, 19. April 2016, 22.30 Uhr

"Töte zuerst – Der israelische Geheimdienst"

"Töte zuerst" erzählt die Geschichte des israelischen Inlandgeheimdienstes Schin Bet aus der Perspektive seiner leitenden Kader, die das Vertrauen der politischen Eliten des Landes mehr als alle anderen genießen. In einer Reihe von Interviews berichten sechs hochrangige Offiziere ohne Umschweife über bedeutende Ereignisse in ihrer Amtszeit. Dabei sprechen sie auch über den moralischen Zwiespalt, in dem sie sich aufgrund von Folter und Terror, Verhaftungen und Ermordungen befanden. Möglicherweise haben sie den Bürgern, die sie zu schützen geschworen hatten, durch ihr Handeln mehr Sicherheit gebracht. Aber ist Israel dadurch auch dem Frieden näher gekommen?

Produktionsdaten:
Regie und Buch: Dror Moreh
Redaktion: Walter Greifenstein (BR)
Produktion: Dror Moreh Productions in Koproduktion mit Cinephil, Les Films du Poisson, IBA Israel Television, Arte France, NDR und RTBF, in Zusammenarbeit mit Rabinovich Foundation Israel, CNC, Media Programme, Région Ile de France, Procirep und Angoa

Dienstag, 26. April 2016, 22.30 Uhr

"Der grüne Prinz"

Mossab Hassan Yousef wurde 1978 als Sohn des Hamas-Mitbegründers Scheich Hassan Yousef in Ramallah geboren. 1996 nimmt der israelische Geheimdienst Shin Bet Mossab gefangen und rekrutiert ihn schließlich als Informanten. Aufgrund seiner Position als Sohn von Scheich Youssef bekommt er den Codenamen „Der grüne Prinz“. Die Zusammenarbeit zwischen Mossab und dem Shin-Bet-Agenten Gonen Ben Itzhak verhinderte über die Jahre zahlreiche Anschläge auf Israel. 2005 flieht Mossab in die USA und konvertiert zum Christentum. Seinem Asylgesuch wird jedoch erst stattgegeben, als ihn sein ehemaliger Kontaktagent Gonen als Informanten des Shin Bet bestätigt.

Produktionsdaten:
Regie und Buch: Nadav Schirman
Redaktion: Sonja Scheider (BR)
Produktion: List Films, Passion Pictures und Red Box Films Production in Koproduktion mit Telepool und Uzrad Productions in Zusammenarbeit mit The Documentary Company, Yes Docu, Sky Atlantic und BR, gefördert von FFF Bayern, DFFF, Hessische Filmförderung und New Israeli Film Fund for Cinema and TV

Dienstag, 3. Mai 2016, 22.30 Uhr

"Krieg der Lügen – Curveball und der Irak-Krieg"

"Die Quelle ist ein Augenzeuge. Ein irakischer Chemieingenieur, der eine dieser Anlagen betreute. Er war tatsächlich anwesend, als biologische Kampfstoffe hergestellt wurden." (US-Außenminister Colin Powell vor der UN-Vollversammlung am 5. Februar 2003 mit der Begründung für die „Operation Iraqi Freedom“). Heute ist bekannt: Der Krieg basierte auf einer Lüge – der Lüge von der Existenz mobiler Massenvernichtungswaffen im Irak. Der Mann, von dem Colin Powell spricht, lebt heute in Deutschland. Er heißt Rafed Ahmed Alwan und ist auch bekannt als "Curveball". Seine Informationen über mobile Massenvernichtungswaffen gingen über den Tisch von BND, MI6 und CIA, schafften es in eben diese berühmte Rede von Colin Powell und machten den irakischen Flüchtling über Nacht zum Kronzeugen des Dritten Golfkrieges. 2007 wurde Rafed Ahmed Alwan von amerikanischen Journalisten enttarnt und in der Presse als der Mann dargestellt, der die Schuld am Irakkrieg trägt. Er hingegen nimmt stolz für sich in Anspruch, bei der Beseitigung Saddam Husseins geholfen zu haben.

Produktionsdaten:
Buch und Regie: Matthias Bittner
Redaktion: Kai Henkel (SWR), Claudia Gladziejewski (BR)
Produktion: Zischlermann Filmproduktion in Koproduktion mit der Filmakademie Baden-Württemberg, SWR und BR, gefördert von MFG Filmförderung


4