Presse - Pressedossiers


10

Der Zorn junger Männer Hintergrund

Stand: 29.07.2015

Filmszene | Bild: Filmworks / Waldemar Hauschild

Dass Täter in aller Regel auch Opfer sind oder waren, ist nicht neu. Sich das aber immer wieder vor Augen zu halten, ist notwendig, um zu verstehen, woher Jugendgewalt kommt, und wie man ihr begegnen kann.

Es gab viele Versuche, auf jugendliche Delinquenz mit besonderer Nachsicht oder mit drakonischer Strenge zu reagieren. Viele davon sind gescheitert. Oft weil man zu sehr auf das eine oder das andere gesetzt hat und noch häufiger auch aus einem Mangel an langfristiger, intensiver Auseinandersetzung mit den Jugendlichen und einem Mangel an klarer Konsequenz.

Genau das ist in dem hier vorgestellten "Anti-Aggressivitäts-Training" (AAT) anders. Hier geht es nicht um ein paar Wochen, sondern um fast ein Jahr intensivster Auseinandersetzung mit jungen Mehrfachtätern, die für alle Beteiligten immer wieder an die Grenzen des psychisch und physisch Aushaltbaren geht. Das AAT ist auch kein Einzelprojekt eines Jugendamtes, einer Initiative oder einer örtlichen Jugendgerichtshilfe. Es wird deutschlandweit von insgesamt etwa 50 Institutionen angeboten, die nach derselben Methode arbeiten; die Trainer sind speziell ausgebildet und zertifiziert.

Das AAT wird von Polizei und Justiz unterstützt, weil man dort sehr genau weiß, wie groß der Schaden ist, den solche Jugendliche anrichten können, und dass  es unmöglich ist, sie mit den bisherigen Mitteln dauerhaft in eine andere Richtung zu lenken. Das AAT hingegen ist hier äußerst erfolgreich: Etwa 60 Prozent der jungen Gewalttäter, die ein AAT absolviert haben, gelingt es, die Spirale der Gewalt zu durchbrechen und einen Weg zurück in die Gesellschaft zu finden. Das ist ein ebenso hart erkämpfter wie sensationeller Erfolg.

Einen solchen therapeutischen Prozess nicht nur verbal und mit den üblichen Reportagebildern zu beschreiben, sondern ihm beizuwohnen, mit ruhigen, konzentrierten Bildern und mit den filmischen Mitteln der unkommentierten Montage für die Zuschauer, nicht nur kognitiv zugänglich, sondern emotional erlebbar zu machen, das ist die Herangehensweise des mehrfach preisgekrönten Regisseurs Uli Kick.

Festivals, Preise

"Der Zorn junger Männer" feierte seine Premiere auf den Internationale Hofer Filmtage 2014
Außerdem wurde der Film auf den DOK Leipzig 2014 gezeigt.


10