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Kanonisation 25 Jahre Warten auf die Seligsprechung

1986 ist das Seligsprechungsverfahren für Georg Häfner eingeleitet worden. In den vergangenen Jahrzehnten sind die Akten zu diesem Vorgang auf 900 Seiten angewachsen. Die Selig- und Heiligsprechungskongregation der katholischen Kirche hat das Material geprüft.

Stand: 18.08.2011 | Archiv

Die Kuppel des Petersdoms in rom | Bild: picture-alliance/dpa

Die KZ-Priestergemeinschaft Dachau regte im Jahr 1986 die Seligsprechung an. Der Priesterverein der Diözese Würzburg schloss sich daraufhin diesem Anliegen an. Domdekan Günter Putz war der Postulator im Seligsprechungsverfahren von Pfarrer Georg Häfner. Er begleitete die kirchliche Prozedur von Beginn an. Anhand von Augenzeugenberichten, Zeugenaussagen und schriftlichen Bezeugungen sammelte er eine Fülle von Informationen, die mit dem Verstorbenen in Zusammenhang stehen und für diesen Vorgang erforderlich waren.

Suche in Archiven und Befragung von Weggenossen

Prälat Hermann Scheipers

Im Laufe der langwierigen und aufwändigen Recherchearbeiten wurden 900 Seiten an Akten zusammengetragen und ausgewertet, darunter 16 Briefe, die der KZ-Gefangene selbst geschrieben hatte, Gestapo-Dokumente und Protokolle über Vernehmungen von Weggefährten. Zeugnisse der Verehrung Häfners sowie Berichte über Gebetserhörungen wurden ebenfalls gesammelt. Auf seiner Suche stieß das Team, das Argumente für eine Seligsprechung Häfners sammelte, auch auf einen ein Bericht über ein Wunder: Paul Muyombya, Generalvikar der Diözese Kiyinda-Mityana in Uganda, sagte aus, dass eine Frau auf Anrufung Häfners geheilt worden sei.

Eingehende Prüfung der Unterlagen

Domdekan Monsignore Günter Putz (Mitte) mit der Häfner-Biografie

Das Team, das Argumente für eine Seligsprechung Häfners sammelte, erstellte eine sogenannte Positio, eine ausführliche Biographie des verstorbenen Priesters. In dem historisch-kritischen Gesamtbild wurde auch auf das Wirken Gottes im Leben Häfners eingegangen. Das bischöfliche Erhebungsverfahren zur Seligsprechung wurde im Juli 1992 eingeleitet und im Mai 2002 abgeschlossen. Im Anschluss daran gelangten die Unterlagen zur Selig- und Heiligsprechungskongregation der katholischen Kirche in Rom, wo sie eingehend geprüft wurden. Die Übergabe der Positio des Dieners Gottes Georg Häfner durch den römischen Postulator Andrea Ambrosi an Diözesanadministrator Weihbischof Helmut Bauer erfolgte am 1. Mai 2004.

Papst befürwortet Seligsprechung

Papst Benedikt XVI.

Am 8. Oktober 2004 überreichte Bischof Friedhelm Hofmann die Positio des Dieners Gottes Georg Häfner in Rom an Papst Johannes Paul II. Am 3. Juli 2009 unterzeichnete dessen Nachfolger, Papst Benedikt XVI., ein Dekret, demzufolge Georg Häfner als Märtyrer verehrt werden kann. Am 8. September 2010 gab Bischof Friedhelm Hofmann den Termin für die Seligsprechung bekannt.


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