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Biken neben Forellen und Huchen Winter-Radtour von München nach Freising

Warm eingepackt und ab in die Pedale: Radeln an der Isar ist zu jeder Jahreszeit ein Vergnügen. Die Wege sind weniger voll und bei jeder Fahrt entdeckt man etwas Neues. Und mit etwas Glück trifft man vielleicht sogar den König der Alpenflüsse.

Von: Kristina Dumas

Stand: 27.01.2024

Radeln an der Isar ist zu jeder Jahreszeit ein Vergnügen | Bild: picture-alliance/dpa

Die knapp 40 km lange Radtour nach Freising beginnt am Flaucher in München. An der Flaucherbrücke steht der 1. Vorstand der Isarfischer, Klaus Betlejewski. Wir halten Ausschau nach dem Huchen, dem größten Süßwasser-Raubfisch in der Isar.

Wilde Isar Richtung Freising

Die Sonne scheint, das Isarwasser ist kristallklar, eine Menge Forellen kreisen im kalten Wasser. Ein hungriger Huchen würde sich normalerweise hier aufhalten und auf Jagd gehen. Doch weit und breit ist kein Huchen zu sehen, dafür eine Menge eisbadende Menschen, die das kalte Isarwasser genießen.

Der Huchen verbringt seine Ruhezeit, so erklärt es der erfahrende Isarfischer Klaus Betlejewski, im tieferen Gewässer bis zur nächsten Jagd.

Den weiten Blick auf den Isarbrücken genießen

Weiter flussabwärts ist Sophia Engel vom Landesbund für Vogelschutz von den Weiden fasziniert, weil sie so genügsame und anspruchslose Pflanzen sind. Weiden sind Pioniergehölze. Deren feine leichten Samen werden vom Wind transportiert. Hier inmitten der vielen Isarkiesel keimen sie und wachsen zu stattlichen Bäumen heran. Die Biologin erklärt, dass auch Steine Nährstoffe haben. Reiben Kiesel aneinander, dann bildet sich ein feiner Staub, der Mineralien enthält. Weiden nutzen diese Mineralstoffe um zu gedeihen. Verrottete Algen oder Blätter enthalten ebenfalls Nährstoffe. Mit nur sehr wenig Nahrung kommen Weiden aus.

Weiter geht es am linken Isarufer, weil auf der rechten Isarseite manche Wege nach Norden gesperrt sind. Immer wieder mal liegen Baumstämme auf dem Isarradweg nach Freising, über die man das Rad heben muss. Die Stürme der vergangenen Wochen haben ihre Spuren hinterlassen.

Zäh wie eine Weide muss man sein, denn die knapp 40 km lange Radtour bei Gegenwind erfordert Muskelkraft. Der Weg ist übrigens gut ausgeschildert und abwechslungsreich. Die Isar glitzert in herrlichen Grüntönen.

Wunderbar wilde Natur auf dem Isarradweg

Elisabeth Jobe ist Diplomgeologin und Paläontologin und kennt sich mit den Isarkieseln aus. Als Museumspädagogin bringt sie Kindern und Erwachsenen die wunderbare Welt der Steine näher. Jeder Stein sei einzigartig, zeigt Elisabeth Jobe und präsentiert einen Gneis. Dieser Stein gehört zu den ältesten Steinen, die man hier an der Isar finden kann, denn er ist mindestens 300 Millionen Jahre alt und ein Teil des Urkontinent Pangea.

Zu finden ist der Gneis hier an der Isar, weil in der Eiszeit die Gletscher aus den Zentralalpen Steine mit in den Norden transportiert haben. Unterwegs wurden die Steine, die ursprünglich größer und eckiger waren, dann abgelagert, auch an der Isar.

Kurz nach Garching kommt man durch einen Auwald mit üppiger Vegetation, in dem man bereits die Nähe zum Münchner Flughafen hören kann - alle paar Minuten startet ein Flugzeug.

Nach gut drei Stunden auf dem Rad erreicht man die mittelalterliche Altstadt von Freising an. Nach einem Abstecher ins Freisinger Diözesanmuseum mit seiner zeitgenössischen und sakrale Kunst lohnt eine Einkehr im angeschlossenen Restaurant. Zurück nach München geht es per S-Bahn.


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