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Angeberwissen MTB Slopestyle Mit Style den Berg runter

Fahrradrennen gibt es schon eine Ewigkeit. Auch bergab. Aber bis die Fahrräder einen Slopestyle Run durch echtes Gelände mit richtigen Jumps und Wallrides aushielten, mussten sehr viele Rahmen zerbrechen.

Von: Florian Nöhbauer & Katharina Kestler

Stand: 11.06.2015 | Archiv

Mountain Bike Slopestyle Bilder | Bild: Red Bull

Die Idee mit einem Fahrrad Berge runterzubrettern ist so alt wie das Fahrrad selbst. Das Problem war früher aber, dass die meisten Räder die Belastungen nicht aushielten und dabei kaputt gingen. Als Geburtstunde des Mountain Bikes gilt das Jahr 1973, als einige Radverrückte aus Kalifornien dickere Reifen auf altmodische, aber stabile Tourenbikes ziehen und damit durch das Gelände jagen. Allerdings nur bergab, denn Hochfahren ist nicht mehr: Die Bikes sind schlichtweg zu schwer und haben außerdem keine Gangschaltung.

Neue Technik auf alten Rädern

Fahrrad-Pionier Gary Fisher ist der Erste, der eine moderne Gangschaltung auf die alten Bikes baut. Außerdem führt er den Schnellspanner ein, um die Höhe des Sattels verändern zu können. Von da an hören er und seine Jungs aus Marin County nicht mehr auf, an ihren alten Cruisern zu basteln – denn immer noch brechen Lenker oder Rahmen bei den waghalsigen Downhill-Ritten. Aus den gewöhnlichen Straßen-Fahrrädern werden so wirkliche Rennmaschinen, die sogenannten Klunker – mit Trommelbremsen, Lenkern und Bremshebeln aus der Motocross-Szene.

Das erste, echte Mountain Bike

1977 schweißt Joe Breeze dann den ersten, echten Mountainbike-Rahmen aus hochwertigem Stahl. Mit ein paar hundert Dollar Startkapital gründet er die Firma "Mountainbikes" und gibt damit einer ganzen Fahrrad-Gattung ihren Namen. In den 80er Jahren erlebt das Mountainbike einen unglaublichen Hype und wird zum Massenphänomen. Heute gibt's Räder aus Stahl, Alu, Carbon oder Bambus, mit Federgabeln, Scheibenbremsen und auf Knopfdruck verstellbarer, ferngesteuerter Sattelhöhe. Über die Jahre entwickeln sich auch verschiedene Wettkampfformen, wie Cross Country, 4Cross, Dirtjump, Trial, Downhill, Enduro oder Slopestyle.

Slopestyle als Königsdisziplin

Mountainbike Slopestyle ist eine der spektakulärsten Wettkampfformen im Mountainbiken, die eigentlich aus dem Snowboarden oder Freeskiing kommt. Dabei versuchen die Biker, einen Hindernisparcour bestmöglich in einem Lauf zu durchfahren. Nacheinander. Jede Menge Drops, Jumps, Wallrides oder Boxen liefern dabei genug Möglichkeiten, Tricks wie Backflips oder 360s auszupacken. Und die braucht es auch – denn gewonnen hat nicht der, der am schnellsten wieder unten ist, sondern der mit dem meisten Style. Dafür bewertet eine Jury die einzelnen Runs nach Schwierigkeit und Ausführung der Tricks, Höhe der Sprünge, Flüssigkeit des Runs und der Overall-Performance.


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