How To Kommunalwahl OB, Gemeinderat, Landrätin – so wählt Ihr richtig

Am 15. März wählen wir die Politiker*innen in Städten, Dörfern und im Landkreis. Darauf müsst ihr bei den Wahlzetteln achten:

Von: Tobias Krone

Stand: 02.03.2020 | Archiv

Grafik Kommunalwahl | Bild: Laura Sommer

Ob das Schwimmbad renoviert werden soll, ob die Schule neue Beamer kriegt oder ob ins nächste Dorf bald eine neue Buslinie fährt – all das entscheiden die Politiker*innen in den Kommunalparlamenten. Am 15. März wird in Bayern wieder gewählt. Und das gleich auf vier verschiedenen Ebenen. Deshalb bekommt Ihr im Wahllokal vier verschiedene Zettel. Nicht erschrecken. Es ist nämlich eigentlich ganz easy. Und so geht’s:

1.   Der gelbe Zettel: Wahl der (Ober-)Bürgermeister*in

Mit diesem Zettel wählt Ihr eure*n Bürgermeister*in. Wer soll die Chef*in eurer Gemeinde oder eurer Stadt werden, wer soll sie vertreten? – Diese Wahl ist einfach. Hier gibt es nur ein Kreuz für eure*n Favorit*in . Wenn ein*e Kandidat*in so beliebt ist, dass sie oder er gleich in der ersten Wahlrunde am 15. März über die Hälfte der Stimmen bekommt, dann ist sie/er auch sofort Bürgermeister. Fällt die Wahl nicht so klar aus, gibt es zwei Wochen später nochmal eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidat*innen mit den meisten Stimmen. 

2.   Der blaue Zettel: Wahl der Landrät*innen

Auch der Job der Landrät*in ist eine Art Bürgermeister*in – nur vertritt sie oder nicht nur die Gemeinde oder die Stadt, sondern den gesamten Landkreis. Auch hier habt ihr nur eine Stimme. Ihr müsst euch also entscheiden.

3.   Der grüne Stimmzettel: Wahl des Gemeinde/Stadtrats

Jetzt wird es richtig interessant. Und etwas kompliziert In Bayern habt Ihr viele Möglichkeiten, Parteien oder einzelne Kandidat*innen zu unterstützen. Die einfachste: Ihr könnt die Liste einer Partei ankreuzen. Ein Kreuz zum Beispiel bei der CSU bedeutet: Alle Kandidat*innen auf der Liste der CSU bekommen eure Stimme. Wichtig ist: Ihr könnt nicht zwei Listen gleichzeitig ankreuzen. CSU und Grüne komplett geht also nicht.

Was aber klargeht: Wenn ihr eine Liste angekreuzt habt, könnt Ihr noch Kandidat*innen aus anderen Listen beliebig dazu wählen. Also zum Beispiel die Liste der SPD und ein*e Kandidat*in von FDP.

Genauso könnt Ihr auch eine Liste ankreuzen, aber darauf einzelne Kandidat*innen streichen, wenn Ihr auf einzelne Leute der Liste keinen Bock habt.

Ihr könnt sogar einzelne Kandidat*innen besonders pushen, indem ihr ihnen gleich 2 oder sogar 3 Stimmen gebt – ganz unabhängig davon, ob Ihr die Liste angekreuzt habt oder nicht. Damit könnt ihr dafür sorgen, dass zum Beispiel eine Bekannte von euch, die ihr besonders unterstützen möchtet, bessere Chancen bekommt, auch wirklich in den Gemeinde- oder Stadtrat zu kommen. Wichtig ist nur: Für jede*r Kandidat*in dürft ihr maximal drei Stimmen abgeben (auch wenn sie manchmal doppelt auf dem Stimmzettel draufstehen). Und: Ihr habt immer nur so viele Stimmen, wie der Gemeinde- oder Stadtrat Plätze hat. In München beispielsweise habt Ihr 80 Stimmen, in Nürnberg 70, in Augsburg 60 und im Dorf wie Truchtlaching 12 Stimmen. Je größer die Stadt, desto größer der Stimmzettel.

4.   Der weiße Wahlzettel – Wahl der Kreisräte

Jetzt habt ihr es fast geschafft. Auch der Landkreis hat ein Parlament. Wer hier rein soll, das entscheidet ihr mit dem weißen Stimmzettel. Das Prinzip ist das gleiche wie beim Stadt- oder Gemeinderat. Also auch wieder aufwändig, wieder die Möglichkeit, Listen anzukreuzen, einzene Kandidat*innen zu puschen oder zu streichen. Ihr wisst Bescheid.

PULS am 09.03.2020 ab 15 Uhr