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Bavarian Makers Wie Bayerns Startups die Mobilität neu erfinden

Autofahren war gestern – die Transportmittel von morgen sind elektrisch, auf dem Rücken oder aus Bambus. Diese bayerischen Gründer liefern Ideen, mit denen wir uns grüner und einfacher fortbewegen können.

Von: Caroline von Eichhorn

Stand: 01.03.2019 | Archiv

Wie Bayerns Startups die Mobilität neu erfinden | Bild: BR

Bessere Luft, weniger Lärm und Staus: Dass sich der Verkehr, vor allem in Großstädten, ändern muss, darüber sind sich mittlerweile die meisten Menschen einig. Doch wie? Das diskutieren Politiker, Autokonzerne, Pendler und Anwohner ziemlich kontrovers. Einige Startups haben längst angefangen, Konzepte umzusetzen. Diese vier Ideen finden wir ziemlich cool.

Für Minimalisten: Ein fahrbarer Untersatz zum Zusammenklappen

Staus, Wartezeiten, lange Fußwege - Sebastian Signer, Felix Ballendat und Jakob Karbaumer waren unzufrieden mit der Mobilität in Großstädten. Deswegen entwickeln sie den Urmo: ein kleines, leichtes Hoverboard zum Zusammenklappen. Draufstellen, leicht nach vorne beugen und losfahren. Damit - so der Plan - kann man noch schneller von A nach B kommen. Derzeit sind solche Gefährte zwar noch nicht auf Deutschlands Straßen erlaubt, aber Verkehrsminister Andreas Scheuer arbeitet an einer neuen Verordnung. Er will sogenannte elektrische Kleinstfahrzeuge mit einer Geschwindigkeit bis zu 20 Kilometern pro Stunde auf Radwegen oder Straßen erlauben. In Zukunft könnten somit viel mehr unterschiedliche Gefährte unterwegs sein, so wie es zum Beispiel schon in San Francisco oder Wien der Fall ist. Neben Urmo stehen viele deutsche Startups mit ähnlichen Ideen bereits in den Startlöchern.

Für Draußen-Fans: Bierkasten auf dem Rücken tragen

Zum Grillen an den See mit dem Auto, weil der Bierkasten zu schwer zum Tragen ist - diese Ausrede wollen Lea Lauxen und Markus Geppert nicht mehr gelten lassen. Die beiden haben das TragerlTragerl entwickelt - ein Gurtsystem, mit dem man sich einen Bierkasten als Rucksack auf den Rücken spannen kann. "Man hat die Hände frei und kann nebenbei ein Bier trinken oder einen Regenschirm tragen", sagt Lea. Sogar schmächtige Testträger schaffen es, den Kasten zu tragen - zumindest für kürzere Strecken.

Für Surfer: Surfboard im Anhänger transportieren

Eine ähnliche Idee hatte Florian Zibert aus München: Er fährt seit über fünfzehn Jahren zum Urlaub an die französische Atlantikküste. Irgendwann hatte er keinen Bock mehr, seine Surfbretter jeden Tag zum Strand zu tragen. Auf dem Markt hat er keinen Anhänger gefunden, der auch im Sand funktioniert und leicht ist. Also hat er sich aus alten Fahrrädern, einem Surfgabelbaum und Windsegeln einfach selbst einen zusammengebastelt. Mittlerweile produziert er sie mit seinem Label Reacha in Serie - und freilich lassen sich damit auch andere schwere und sperrige Gegenstände transportieren.

Für Bastler: Fahrräder aus Bambus bauen

Wie Bayerns Startups die Mobilität neu denken | Bild: BAM Original

BAM steht für Bamboo Art Manufactory. Die vier Gründer Florian Holy, Timo Fischer, Philipp Wissing und Michael Kosok organisieren Workshops, bei denen sich Teilnehmer ein eigenes Fahrrad mit Bambusrahmen bauen können. Ein Fahrradrahmen aus Bambus? Hört sich zuerst einmal irgendwie wackelig an - doch Bambus ist so stabil wie Stahl, hochbelastbar und relativ leicht. "Ein selbst gebauter Rahmen wiegt weniger als zwei Kilo", sagt Philipp. Bambus zählt zu den am schnellsten wachsenden Pflanzen der Erde. Beim Wachsen absorbiert er mehr CO₂ als ähnliche Holzarten. Das Material ist pflegeleicht, benötigt keine Pestizide oder Düngemittel, rostet nicht und sieht zudem auch stylisch aus.

Für Visionäre: Ein solarbetriebenes Elektroauto

Mit einem ungewöhnlichen solarbetriebenen Elektroauto will das Münchner Startup Sono Motors die großen Autohersteller herausfordern: Der Sion. Er schaut auf den ersten Blick wie ein normales Auto aus, aber sein Äußeres ist statt mit Lack mit Solarzellen überzogen. Im Inneren dient in den Armaturen integriertes Moos als Luftfilter. Der Solarstrom soll für etwa 34 Kilometer am Tag reichen, die Batterie für 250 Kilometer und ein Mitfahr-Konzept solls obendrauf geben. Klingt nach einer vielversprechenden Vision, doch die Hürden bis zur Marktreife sind enorm. Der Sion soll Ende 2019 gebaut werden.

Lust auf noch mehr Gründerideen? Auf bavarianmakers.de sammeln wir Ideen von kreativen Köpfen aus Bayern: Vom Schreiner bis zum App-Entwickler, vom Modelabel bis zum Gewürzhersteller.