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Netzlexikon V wie Virtueller Assistent

Zu Diensten, Sir: Apps wollen einem der persönliche Butler sein und uns dabei helfen, Dinge geregelt zu kriegen. Wir haben uns angeschaut, wie das aussehen soll - und vor allem: Wo wir heute schon mit dieser Künstlichen Intelligenz leben.

Von: Franziska Schwarz

Stand: 09.01.2016 | Archiv

Netzlexikon V wie Virtueller Assistent | Bild: BR

Was ist eigentlich ein virtueller Assistent?

Das ist ein Software-Agent, der einem helfen soll, Dinge geregelt zu kriegen. Zurzeit ploppen immer mehr solcher Anwendungen fürs Smartphone auf. Neben "Sir"” von Apple, "Cortana" von Microsoft oder "Google Now" gibt es inzwischen auch "Jarvis", "Jeanne" oder "Amy".  Virtuelle Assistenten sind wie Butler - sie kennen einen gut und tragen einem quasi das Zeug hinterher.

Und wie sollen diese "Butler" funktionieren?

Ihr Prinzip ist ähnlich: Sie arbeiten mit Spracherkennung. Was manchmal natürlich hakt und dazu führt, dass man sein Handy anplärrt, wie sonst nur "Entourage"-Agent Ari seinen Sekretär LLoyd.

Was können diese Assistenten-Apps denn?

Sie können auf Adressbuch und Kalender zugreifen und uns an Arzttermine erinnern. Oder daran, einen Freund am Geburtstag anzurufen. Sie sagen das Wetter an und suchen den Lieblingssong heraus, googeln Flüge oder Restaurants in der Nähe. Mit den Assistenten holt man sich ein Stück Künstliche Intelligenz in den Alltag. Je länger man eine solche App nutzt, desto mehr lernt sie über den Nutzer. Sie merkt sich, welche Pizza-Lieferanten man hauptsächlich nutzt und für wann man normalerweise den Wecker stellt.

Also endlich ein Stück Science Fiction, das Wirklichkeit wird!

Ja, die Popkultur ist voll von virtuellen Assistenten: Zum Beispiel "Hal 9000" in "2001: Odyssee im Weltraum", "Jarvis" bei "Iron Man", "K.I.T.T." in "Knight Rider" oder auch das Helferlein von Daniel Düsentrieb - der Traum vom Roboterfreund ist uralt.

Okay - aber Hal, Jarvis und Konsorten haben nicht auf einem Smartphone gelebt…  

Wir tun das doch längst im Alltag, und zwar oft ohne es zu merken. Coca Cola zum Beispiel hat den "RoboCoke" gebastelt, der den Marken-Followern in Ungarn Musik-Events empfiehlt. Auch Ikea hat sich einen Bot zugelegt. Der beantwortet im Chat Kundenfragen, etwa zu Größe, Preis und Lieferbarkeit eines Möbels. Er heißt Anna. Experten gehen davon aus, dass wir auf Service-Seiten von Unternehmen künftig hauptsächlich mit Künstlichen Intelligenzen sprechen werden.

Und was sagen die Kritiker?

Die Apps müssen eine Weile "trainiert" werden, also mit den eigenen Vorlieben und Tagesabläufen gefüttert werden. Und da stellt sich mal wieder die Frage nach den eigenen Daten. Will man, dass eine App einen in- und auswendig kennt? Oder der eigene Kühlschrank mit der Waschmaschine über einen spricht? Es muss ja nicht gleich so schlimm kommen wie im Film "Ex Machina", wo die Künstliche Intelligenz den braven Helden am Ende tötet, aber es gibt viele, denen die virtuellen Helfer nicht ganz geheuer sind.

Wie kann ich mich für einen virtuellen Assistenten entscheiden?

Vielleicht hat es etwas mit den guten Vorsätzen zu tun (endlich besser organisiert sein), aber gerade zu Jahresanfang stellen Tech-Geeks gerne Top-Listen mit diesen Apps auf. Einen guten Überblick liefert eine Liste aus dem Vorjahr, veröffentlicht von der Techniknews-Seite Tech Times.


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