Nicht nur beim Mannschaftsfoto macht sich mancher in Ingolstadt größer als er ist (siehe Bild) - der FCI geht in der Bundesliga seinen "eigenen Weg". Vergleiche mit der Konkurrenz nehmen die Schanzer gelassen hin, die Rolle des Underdogs steht Ingolstadt. Ein paar Zahlenspiele, die zeigen, wie erfrischend anders die Schanzer sind:

Tricks beim Mannschaftsfoto - hinten geht's auf die Bierbank...

STADT: Schon die Stadt gehört zu den kleinsten der Bundesliga. Mit mehr als 100.000 Einwohnern darf sich Ingolstadt zwar seit 1989 offiziell Großstadt nennen, dennoch ist es mit gut 130.000 Einwohnern der zweitkleinste Ort, an dem erstklassiger Fußball gespielt wird. Nur Hoffenheim, ein Stadtteil von Sinsheim (35.000 Einwohner) ist kleiner. Selbst Mitaufsteiger Darmstadt (144.000) hat mehr Einwohner. Neben Städten wie Berlin, Hamburg, München, Köln oder Frankfurt ist Ingolstadt fast oberbayerische Provinz. Die SpVgg Unterhaching war einst übrigens das "Dorf" unter den Bundesligisten - mit 22.000 Einwohner die kleinste Gemeinde, die jemals in der Bundesliga dabei war.

STADION: Der Audi Sportpark fasst 15.500 Zuschauer - kein Stadion in der Bundesliga ist kleiner. Die Allianz Arena in München ist mit 75.000 Plätzen fast fünf Mal so groß, der Signal Iduna Park (81.359 Plätze) sogar noch größer. Wenn man den Zuschauerschnitt der vergangenen Saison nimmt, lag Ingolstadt mit durchschnittlich 9.891 Zuschauern pro Heimspiel sogar in der Zweiten Liga im hinteren Drittel. Immerhin drei Mal war das Stadion ausverkauft, in der neuen Saison ist das bei jedem Spiel der Anspruch.

Fans in Ingolstadt: "Ihr und eure Tradition? Wir schreiben unsere Geschichte selber!"

HISTORIE: Der FC Ingolstadt 04 wurde nicht etwa 1904, wie der FC Schalke 04, sondern erst 2004 gegründet. Von Tradition kann man in Ingolstadt nur in Bezug auf die Vorgängervereine  MTV und ESV Ingolstadt sprechen, letzterer spielte immerhin mal zwei Jahre in der 2. Bundesliga. In der ewigen Tabelle der Bundesliga liegt Ingolstadt als Neuling - logisch! - ganz hinten und darf in dieser Saison die ersten Punkte und Tore sammeln. Die Fans geben sich hinsichtlich der Klubgeschichte aber trotzdem selbstbewusst: "Wir schreiben unsere Geschichte selber!" war auf einem Banner aus der Vorsaison zu lesen.

Finanzen: Der Aufstieg glückte trotz eines nur 8,5 Millionen Euro großen Etats. Große finanzielle Sprünge sind in Ingolstadt weiter nicht drin - trotz des Sponsors Audi. "Wir sind kein Werksklub, und wir haben einen Etat wie ein Aufsteiger", betont Präsident Peter Jackwerth. Mit 30,5 Millionen Euro ist der geschätzte Kaderwert immerhin größer als der von Darmstadt (16 Millionen), aber deutlich kleiner als der aller anderen Teams (Augsburg liegt bei 64 Millionen Euro, der FC Bayern bei 609,7 Millionen).