BR Schlager


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Ab nach draußen Frühjahrsblüher und Frühlingsgefühle

Kaum hat sich der Winter verabschiedet, schon legen sich Flora und Fauna so richtig ins Zeug: Die Frühjahrsblüher sind da und bei so manchen Tieren kommen die ersten Frühlingsgefühle auf.

Von: Andreas Modery

Stand: 27.02.2024

Schon aus der Ferne hören wir beim Waldspaziergang bereits einen Trommelwirbel der besonderen Art: Der Zimmermann des Wald arbeitet wieder, der Specht. Er beginnt jetzt mit der Balzzeit.

Der Schwarzspecht

Der Schwarzspecht ist etwas kleiner als eine Rabenkrähe, aber genauso pechschwarz, seinen Kopf ziert ein knallroter Haarschopf. Spechte sind laut und schlau: Mit seinem Trommeln lockt der männliche Specht das Weibchen an. Je intensiver das Trommeln, desto besser. Und je hohler der Baumstamm ist, desto mehr Resonanz erhält der Trommelwirbel. Deshalb suchen sich Spechte zum Balztrommeln vornehmlich hohle Stämme, die den Klang noch verstärken.

Besonders raffinierte Specht imponieren der Damenwelt durch besonders lautes Trommeln. Sie suchen sich in Siedlungsnähe gerne Satellitenschüsseln, Regenrohre oder -rinnen. Durch das Metall wird diese Art der Frauenverführung und Brautwerbung noch lauter.

Keiner trommelt schneller!

Bis zu 17 Mal pro Sekunde kann ein Schwarzspecht mit dem Schnabel in die Rinde hauen und erreicht dabei eine durchschnittliche Aufprallgeschwindigkeit von 25 Stundenkilometern. Dabei fungiert der Kopf des Spechtes beim Aufschlag wie ein Hammer. Wissenschaftler haben festgestellt, dass durch das spezielle Zusammenwirken von Muskeln und Knochen in seinem Kopf der Specht beim Hämmern weder Kopfweh bekommt, noch dass das Gehirn Schaden nimmt.

Der Schluckspecht lässt grüßen

Ein Spechtloch

Durch das Abklopfen der Baumrinde bekommen diese Vögel aber auch ihre Nahrung: Käfer, Spinnen und Larven stehen auf der Lieblingsspeisekarte der Spechte. Getrunken wird ebenfalls am Baum: Mit dem Schnabel schlagen sie Löcher in Hainbuchen, Birken oder Ahornbäume. Fließt durch ein Loch süßer Baumsaft, fangen die Gefiederten die Flüssigkeit im beweglichen Unterschnabel auf, bevor sie ihn herunterschlucken – Schluckspechte eben.

Der Wohnungsbauer

Der elfenbeinfarbene Schnabel ist das wichtigste Werkzeug des Spechts: Ihn setzt er zum Wohnhöhlenbau ein! Aus Erfahrung weiß der Specht zudem: Wenn das Einflugloch unter einem Rindenwulst wie unter einem Vordach liegt, läuft kein Regenwasser in die Höhle. Besonders beliebt beim Schwarzspecht wäre eine alte, über hundertjährige Buche mit ihrem dicken Stamm. Hier kann er eine Höhle bauen, die genug Platz für den Nachwuchs bietet.

Große Familie

Immerhin schlüpfen vier bis sechs Küken aus den porzellanweißen Eiern. Später, wenn die Jungen flügge geworden sind und auch die Elternvögel in eine neue Wohnhöhle umziehen, nutzen andere Wildtiere das Domizil: Hohltaube, Raufhußkauz, Baummarder, Siebenschläfer oder Schellente. So spielt der Schwarzspecht eine wichtige Rolle für die Artenvielfalt im Wald.

Erlenzapfen – zur Freude der Aquarianer

Erlenzäpfchen

Alle Erlen sind derzeit noch ohne Blätter – deshalb sollte jeder, der ein Aquarium besitzt jetzt zum Erlenzapfen sammeln gehen! Denn jetzt ist das Sammeln am einfachsten, da man die Zapfen problemlos erkennen kann. Natürlich kann man diese auch kaufen, aber selbstgesammelt macht´s mehr Spaß! Ob Schwarz-, Grau- oder Weißerle, wir finden diese Bäume auf feuchten Böden. Meist entlang der Ufer von verschiedenen Gewässern (z.B. Bächen, Seen oder Sumpflandschaften usw.).  Erlenzapfen sind reich an Tanninen, also Gerbstoffen, und bekannt für ihre antibakterielle und fungizide Wirkung. Sie halten somit Bakterien und Schimmel ab und sorgen so - zur Freude des Aquarianers – für ein gesundes Aquarium! Übrigens: Drei Erlenzapfen pro 20 Liter Wasser genügen. Nach rund 3 Wochen werden die Zapfen erneuert – die Alten können zur Deko im Wasser bleiben.


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