BR Schlager


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Ab nach draußen Großreinigung bei Mutter Natur

Nachts ist es inzwischen deutlich frischer geworden und wie bei einer Open-Air -Veranstaltung das Ende mit einem farbenreichen Feuerwerk daherkommt, so farbig beendet auch der Laubbaum seine Saison - er wirft sein verfärbtes Laub ab.

Von: Andreas Modery

Stand: 11.10.2023

Die Herbstreinigung der Laubbäume hat begonnen! Mit der Aktion des Laubabwurfes erhält sich der Baum auf Dauer seines langen Lebens die Gesundheit. Er befreit sich von allem, was ihn in seiner Gesundheit beeinträchtigen könnte. Während die dicke Baumrinde ihn wie ein Schutzanzug vor Schädlingen schützt, so sind die Blätter die Schwachstelle des holzigen Riesens.

An den Blättern können sich Krankheiten wie zum Beispiel Pilze problemlos über den Sommer hinweg festsetzen. Im Laufe der Zeit könnten sich so die Krankheitserreger ins Holz einarbeiten. Aber mit dem Laubabwurf schützt sich der Baum und somit ist diese Aktion ein Teil seiner Gesundheitsfürsorge. Er trennt sich von den Blättern um seine Selbstreinigung durchzuführen Zudem sorgt das Laub im Winter rund um seinen Stamm für eine wärmende Laubdecke am Fuß des Baumes, dem sogenannten Wurzelanlauf, zersetzt sich schließlich und steht dem Baum als natürlicher Dünger zur Verfügung.

Andere Pflanze - andere Putztechniken

Während des Jahres sorgt der sogenannte Lotuseffekt dafür , dass einige Pflanzenblätter immer makellos sauber bleiben. Das liegt an der besonderen Struktur der Blätter.

So perlen zum Beispiel am Frauenmantel die Wassertropfen ab und entfernen so die „ungebetenen Gäste“ sowie die Schmutzpartikel auf den Blättern. Mit dieser Art von Putzaktion hat die Pflanze zudem den Vorteil, dass sie das Licht der Sonne besser nutzen kann. Diesen Lotuseffekt können wir auch beim Kohl oder der Kapuzinerkresse beobachten.

Der Lotuseffekt

Der Name dieses Effektes geht auf die berühmte Lotuspflanze mit ihren traumhaften Blüten zurück. Denn die Wasserperlen, die sich auf den Blättern dieser Pflanze zeigten, machte die Wissenschaftler neugierig. Sie stellten fest, dass die Pflanzen, die den Selbstreinigungseffekt ausgebildet haben, auf der Oberfläche ihrer Blätter feine, wasserabweisende Noppen besitzen. Diese bestehen aus winzigen Wachskristallen.

Trifft nun ein Wassertropfen auf diese Blattoberfläche, liegt dieser nur auf den Spitzen der Noppen. Dadurch sind die sogenannten Anheftungskräfte zwischen Wasser und der Blattoberfläche sehr klein. Der Tropfen bleibt als Tropfen erhalten. Sobald das Wasser abtropfen kann, nimmt es beim Abfließen die Dreckpartikel gleich mit und die Blattoberseite ist wieder sauber.


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