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Langzeitdoku Die Kinder von Golzow

Das Leben einer ganzen Generation, beobachtet von 1961 bis 2007: „Die Kinder von Golzow“ brachten es als „älteste Chronik“ und „längste Langzeitbeobachtung der internationalen Filmgeschichte“ in das „Guinness Buch der Rekorde“ und wurden weltbekannt. Die Filme von Winfried und Barbara Junge zeichnen sehr persönliche Porträts, aber sie sind auch zeitgeschichtliche Dokumente – in den Biografien der Protagonisten spiegeln sich die gesellschaftlichen und historischen Umbrüche von fast fünf Jahrzehnten. In ARD-alpha, ab 29. Mai 2015, auf dem Sendeplatz „Freitagsfilm“ um 20.15 Uhr.

Stand: 20.04.2015

Die Kinder von Golzow - Die Sechziger | Bild: BR / Progress Film-Verleih / Reiner Pudszuweit

1961, dem Jahr des Mauerbaus, begegnen sie sich zum ersten Mal, Winfried Junge und die „Kinder von Golzow“. Die Kamera beobachtet die Kleinen im Kindergarten, am ersten Schultag, beim Lernen und Spielen.
In Golzow, einem ehemaligen Dorf im DDR-Bezirk Frankfurt/Oder, hatte man eine neue zentrale Schule für die Gemeinden der Gegend gebaut. Die Einführung der zehnklassigen Oberschule sollte auch auf dem Land einen Schulbesuch von zehn Jahren ermöglichen. Auf Anregung seines Filmdozenten Karl Gass entwickelte Winfried Junge die Idee einer Langzeitbeobachtung – das Porträt der ersten Generation, die nach sozialistischen Idealen erzogen wurde. Zunächst war mit dem VEB DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme vereinbart, die zehn Schuljahre der Kinder von Golzow filmisch zu begleiten. Eine Fortsetzung des Langzeitprojekts darüber hinaus wurde nicht ausgeschlossen.

Die Politik wirkte mit am Drehbuch - zum Teil anders als geplant. So blieb Winfried Junge bei den Kindern von Golzow über den Fall der Mauer und das Ende der DDR hinaus. Unterstützt von seiner Frau Barbara und vielen anderen Mitarbeitern dokumentierte er Schulzeit, erste Liebe, Berufsausbildung, Familie, persönliche und gesellschaftliche Um- und Aufbrüche.

Einige der Kinder von damals sind inzwischen Großeltern. Alle haben sie gravierende historische Veränderungen in Deutschland erlebt, die zu einem Teil ihrer Biografien geworden sind.

Die ersten vier Teile, die am 29. Mai ausgestrahlt werden, zeigen die Kinder in den 60er-Jahren: im Kindergarten, an ihrem ersten Schultag, beim Spielen und ersten Ausflügen, als Elfjährige, wo sie so aufgeschlossen sind, wie sie sich später nie wieder zeigen werden, und als 14-jährige Teenager.

Am zweiten Golzow-Abend (5. Juni) werden die Kinder zu Erwachsenen: Abschlussprüfungen und Entscheidungen stehen an. Nach fast zwanzig Jahren Beobachtung der „Kinder von Golzow“ wird 1980 eine erste Bilanz gezogen: Die Filme „Lebensläufe“ stellen neun Kinder in einzelnen Porträts vor, vom Sandkasten bis zur Berufswahl und Familiengründung (12. und 26. Juni).


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