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Die letzte Wiesn Interview mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl

Stand: 24.08.2015

25 Jahre Tatort: Foto von den Dreharbeiten  | Bild: BR/Natasha Heuse

1. Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zur Wiesn? Gehen Sie privat auf die Wiesn?

Udo Wachtveitl: Ich bin kein regelmäßiger Wiesngänger, aber ab und zu geh ich schon hin. Am liebsten tagsüber. Wenn es sich dann ergibt, bleib ich auch bis zum Abend. Ergibt sich aber selten. Ich finde aber die Idee mit der Oidn Wiesn toll.

Miro Nemec: Ja, da gehe ich immer gerne hin, wenn meine Familie aus Kroatien zu Besuch kommt. Die "normale" Wiesn ist einfach zu voll, auf die Oide Wiesn hingegen konnte ich z.B. letztes Jahr dann auch schon mit meiner kleinen Tochter gehen. 

2. Auf was freuen Sie sich besonders und wie sieht ein gelungener Wiesnbesuch aus?

UW: Ein großes Glück ist eine gute Brezn mit Obadzdm. Die Trefferquote ist relativ hoch, weil so viel umgesetzt wird.

MN: Den "gelungenen Wiesn-Besuch" gibt es leider mittlerweile nicht mehr so, wie er früher einmal war – da hat man sich mit Freunden, mit der Firma getroffen und konnte entspannt in einer Box sitzen. Heute ist das schwierig, vor allem in Zeiten der Smartphones, die Leute erkennen einen, wollen ein gemeinsames Wiesn-Foto machen... Da ist es dann schnell vorbei mit der Ruhe.

3. Gibt es schöne/lustige/unvergessliche Wiesnerlebnisse?

UW: Ich habe zehn Jahre in der Nähe der Wiesn gewohnt und bin ab und zu am Wochenende um Mitternacht herum über die Wiesn gegangen. Ein apokalyptisches Schlachtfeld, Scherben, völlig enthemmte, vertierte Menschen, der Boden voller Glassplitter, Dreck, Essensresten und anderen Dingen, die man lieber nicht so genau inspiziert hat. Werd ich nicht vergessen. Der Mensch, wie er halt auch manchmal ist, wurde kenntlich.

MN: Als wir mit der Band noch in München waren, haben wir mal auf der Wiesn übernachtet, unter den zusammengeklappten Bänken. Am Morgen kam dann die Polizei mit Hunden. Das ist schon ein besonderes Erlebnis, wenn man morgens aufwacht und erst einmal einer Hundeschnauze entgegenblickt.

4. Was ist jedes Jahr besonders schön? Was nervt jedes Jahr ein bisserl mehr?

UW: Schön ist, dass der Mythos vom Beieinander-Sitzen aller möglichen verschiedenen Menschen eben nicht nur ein solcher ist, sondern sich in der Wirklichkeit auch einlöst. Jedes Jahr mehr nervt das Society-Gschwerl.

MN: Ich gehe nur mit der Familie auf die Wiesn, 5er-Looping fahren wir immer gern, die großen Menschenansammlungen finde ich anstrengend.

5. Haben Sie Verbesserungsvorschläge für die Wiesn?

UW: Ein Verbotsschild für aggressive Deppen.

MN: Den Verbesserungsvorschlag gibt es schon: Die Oide Wiesn!

 6. Hatte schon mal ein "Tatort" mit der Wiesn zu tun?

UW: Ja, „A gmahde Wiesn“ vor acht Jahren... Und unser aktueller spielt ja auch auf der Wiesn. Einmal haben wir unter realen Bedingungen dort gedreht. Das war natürlich nicht zu kontrollieren und ist wohl eher als Guerilla-Dreh zu verbuchen.

MN: Ja, damals "A gmahde Wiesn"  und eben der jetzige.


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