Presse - Pressedossiers


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Abseits Hochkarätige Protagonisten

Stand: 01.04.2016

Mehr als 20 Fußball-Insider kommen in der Web-Doku zu Wort, darunter diese:

Emmanuel Petit: 15 Jahre lang war der Franzose Fußballer auf allerhöchstem Niveau. Sein Highlight: Der Gewinn der Weltmeisterschaft 1998. Heute arbeitet er als TV-Experte und nimmt zu den Schattenseiten des Fußballs kein Blatt vor den Mund.

"Man merkt, wenn man einen guten Posten haben möchte – egal ob in der Liga, den Verbänden oder Ministerien – dann muss man vor allem eins tun: seine Klappe halten. (...) Man muss sich sehr diplomatisch verhalten. Es geht allein um Macht und Geld. Und nicht um das, was du vorzuweisen hast. Es geht nicht um Fußball."

(Emmanuel Petit)

Thomas Kistner: Der investigative Sportjournalist der Süddeutschen Zeitung gehört zu den am besten informierten Medienvertretern, wenn es um Doping im Fußball und die FIFA geht. In zahlreichen Büchern hat er die Machenschaften hinter den Kulissen des Sports aufgedeckt. Besonders was er über Doping zu sagen hat, ist erschreckend.

"Wir haben jede Menge Parameter, die darauf hinweisen, dass im Fußball gedopt wird, dass es kracht. (…) Das ganze System ist so, dass ein positiver Test niemals das Licht des Tages sehen würde."

(Thomas Kistner)

Jérôme Champagne: Die einstige Nr. 3 der FIFA arbeitete elf Jahre lang für den Weltverband, bis ihn 2010 Sepp Blatter entließ. Im Februar 2016 wollte Champagne zurück und scheiterte als chancenloser Anwärter auf die FIFA-Präsidentschaft. Trotz alledem: In seinen Augen ist es nur die FIFA, die den Fußball retten kann.

"Die einzigen, die sich jetzt über die Probleme der FIFA freuen, sind genau diejenigen, denen es aus politischen, wirtschaftlichen oder sogar kriminellen Gründen gelegen kommt, dass die zentrale Stelle für die Regulierung des Fußballs so viele Probleme hat."

(Jérôme Champagne)

Jan Runau: Unternehmenssprecher von Adidas, des Sponsors Nr. 1 im Fußball. Das fränkische Traditionsunternehmen gibt immer mehr Geld dafür aus, die besten Mannschaften der Welt auszustatten. Das Geschäftsverhältnis mit der FIFA und dem DFB währt seit Jahrzehnten. Runau schließt aus, dass die Firma mit den drei Streifen in deren Skandale verwickelt ist.

"Wir als Adidas haben schon im Sommer 2014 vor der Fußball-WM in Brasilien ganz klar Stellung bezogen und auf Reformen bei der FIFA gedrängt. Was wir nicht gemacht haben, war, dass wir explizit Rücktritte von einzelnen Personen gefordert haben. Und das war auch bewusst so, weil wir gesagt haben: Die FIFA muss sich insgesamt reformieren. Es reicht nicht nur, einzelne Köpfe auszuwechseln, sondern die FIFA insgesamt muss reformiert werden."

(Jan Runau)

Jörg Neblung: Als Spielerberater und Freund kümmerte er sich bis zuletzt um den an Depressionen leidenden Nationaltorhüter Robert Enke, der sich 2009 das Leben nahm. Bis heute fragt Neblung sich, was er hätte tun können, um Enke zu retten. Doch er sieht auch Fortschritte im Umgang mit der Krankheit.

"Alle die, die sagen, es hat sich überhaupt nichts getan seit Roberts Tod, denen trete ich entschieden entgegen … Ich glaube, dass durch Roberts Tod wir Deutschen einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht haben im Umgang mit diesem Thema, mit dieser Krankheit."

(Jörg Neblung)


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