Franken - Kultur


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Christian Ude Münchner OB, Satiriker im Nebenberuf

Er zapft leidenschaftlich Bierfässer an, hat aber auch einen eigenen Frankenwein: Christian Ude, waschechter Münchner und beliebtester SPDler in Bayern. Sein politischer Alltag scheint die beste Fundgrube für seine Satiren zu sein.

Stand: 13.07.2012 | Archiv

Christian Ude | Bild: Rudi Ott

Das Amt des Münchner Oberbürgermeisters scheint ständig neuen Stoff für Christian Udes Glossen und Satiren zu liefern. Als Kabarettist begeistert er regelmäßig sein Publikum. Doch hilft ihm sein Witz auch, seinen politischen Alltag besser zu meistern - frei nach dem Motto "Humor ist, wenn man trotzdem Politik macht"? Und was braucht Ude neben seinem Humor noch, wenn er die SPD bei der Landtagswahl 2013 an die Macht führen möchte? Fragen, die der Leiter des BR-Studio Franken, Martin Wagner, beim Studiogespräch klärt.

Udes Großfamilie

Der leidenschaftliche Radfahrer, Buchautor, Politiker und Satiriker im Nebenberuf wurde am 26. Oktober 1947 im Münchner Stadtteil Schwabing geboren. In seinem Lieblingsstadtteil ist er auch aufgewachsen und dort lebt er mit seiner Familie bis heute - und gibt sich somit bodenständig. Seine Frau Edith brachte 1983 sechs Kinder mit in die Ehe. Heute leben noch einige Familienmitglieder und Haustiere mehr unter Udes Dach.

Berufseinstieg bei der "Süddeutschen Zeitung"

Christian Ude, der bekennender Anhänger des TSV 1860 München ist, startete seine Karriere nach dem Abitur zunächst mit einem Volontariat bei der "Süddeutschen Zeitung". Dort kümmerte er sich nach seiner Ausbildung um die Bereiche Hochschul- und Jugendpolitik.

Ude, Christian

Von der eigenen Anwaltskanzlei auf den Münchner Chefsessel

1969 folgte dann ein Jurastudium. Nach seinem zweiten Staatsexamen gründete er eine eigene Kanzlei und arbeitete als Anwalt für Mietrecht. Bereits während seines Studiums hatte er ehrenamtlich als Pressesprecher der Münchner SPD gearbeitet. 1990 wurde er schließlich in den Stadtrat gewählt und seit 1993 ist er Münchens Oberbürgermeister - nachdem er sich in einem harten Wahlkampf gegen den damaligen Bayerischen Umweltminister Peter Gauweiler (CSU) durchgesetzt hatte. Seitdem kennt ihn die Welt als Anzapfer des ersten Bierfasses auf dem Münchner Oktoberfest.

Hoffnungsträger der SPD

Den Chefsessel konnte er seitdem immer verteidigen, seine Ergebnisse verbesserten sich von Wahl zu Wahl. Doch 2014 ist Schluss: Aus Altergründen darf er nicht mehr antreten. Doch Ude hat schon ein neues Ziel im Blick: die Staatskanzlei. Bei der Landtagswahl 2013 wird er gegen Horst Seehofer (CSU) antreten.


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