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Service Wirtshaustipp Ansitz zum Schmiedwirt in Fischbachau

"Der da sitzt und auf das Wild wartet," das ist die Erklärung für diesen ungewöhnlichen Namen "Ansitz zum Schmiedwirt". Der Ansitz ist der Sitz des Jägers im Wald und was der dann schießt, das gibt es beim Schmiedwirt. So einfach ist das und wenn das Wild dann auch noch sehr gut schmeckt, dann ist das einen "Wir in Bayern"-Wirtshaustipp allemal wert.“

Stand: 27.02.2014 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Was sind die Besonderheiten des "Ansitz zum Schmiedwirt"?

Ansitz zu Schmiedwirt

"Wir haben es hier mit einem jungen, ambitionierten Koch und Wirt zu tun, der ganz genaue Vorstellungen von seinem Wirtshaus hat. Georg Hubertus Stickl ist 28 Jahre alt, kocht seit seinem 15. Lebensjahr, hat das Handwerk vom Vater gelernt und dann noch bei einem Sterne-Koch gearbeitet. Er und seine zukünftige Frau führen ein Wirtshaus, das seit den 60er-Jahren unter Denkmalschutz steht, das heißt, es darf kaum was verändert werden.

Was die Wirtsleute aber verändert haben, ist: der Schmiedwirt ist ganz klar ein Speiserestaurant. Hier geht es um die Küche, um die Qualität der Speisen und das Wohlfühlen der Gäste. Stammtisch und Vereinsabende finden hier kaum statt. In der urgemütlichen Gaststube mit ihrer rustikalen Einrichtung aus Holz haben etwa 70 Gäste Platz. Es sitzen Einheimische da, aber auch Gäste aus der Umgebung oder München."

Welche Geschichte hat der "Ansitz zum Schmiedwirt"?

Ansitz zu Schmiedwirt von innen

"Um 1500 wird der Schmiedwirt erstmals urkundlich erwähnt. Er war Tafernwirtschaft und wie der Name sagt, war natürlich auch einmal eine Schmiede in dem Gebäude untergebracht. Die Stickls sind jetzt in vierter Generation auf dem Haus und der Vater des jetzigen Wirtes ist im Haus geboren."

Wie wird im "Ansitz zum Schmiedwirt" gekocht?

"Georg Hubertus Stickl hat ein Faible für die alte bayerische Küche und ganz wichtig ist ihm die Frische der Produkte. Auf mich hat er sehr bescheiden gewirkt, eher wie einer, der sein Licht unter den Scheffel stellt. Das Wort "gehoben" für seine Küche hört er gar nicht so gern. Auf seiner Speisekarte steht ein sehr schöner Satz: "Wer die Angebote der Natur nützt, braucht keine Rezepte."

Das Fleisch im Schmiedwirt ist zum großen Teil Biofleisch. Suppen, Saucen und Fonds werden selbst angesetzt. Die Speisekarte wechselt alle zwei Tage und wer ein Steak möchte, ist hier auch richtig. Mitten in der Wirtsstube wird gegrillt."

Schneiders Vorspeise

Ententerrine

"Als Vorspeise gab es eine Ententerrine, die richtig gut geschmeckt hat. Liebevoll angerichtet mit Kürbiskernöl und einem Balsamico-Spiegel und im Rucola-Salat fanden sich frittierte Mini-Kartoffelsticks. Der besondere Kick und außerdem eine pfiffige Idee: dazu schwarzes Johannisbeersorbet auf einem gebogenen Löffel."

Schneiders Hauptspeise

Hirschrücken

"Es gab natürlich Wild, in diesem Fall den Rücken eines Hirschen, geschossen in den Wäldern rund um Bayrischzell. Auch hier wieder eine schöne Idee des Kochs: der Hirschrücken liegt auf einem Hollerpalatschinken. Außerdem auf dem Teller: Preiselbeeren, Feldsalat und ein Kräuterseitling. Und wenn der alte Satz stimmt, dass die Soße die Küche macht, dann kann ich nur sagen: Hut ab vor dieser Hirschsauce. Eine "mittlere" Sensation. Ich habe extra noch einmal probiert und zwar in einem Hirschcappuccino mit geschäumter Milch und Kresse. Den müssen Sie sich unbedingt servieren lassen."

Preise

"Hauptgerichte zwischen 12,50 Euro und 30,00 Euro. Wie ich finde, eine faire Preisgestaltung. Unsere Vorspeise, die Ententerrine, hat 8,90 Euro gekostet. Der Hirsch samt Blaukrautsalat 24,50 Euro.

Anreise

Ansitz zum Schmiedwirt
Ötzstraße 2
83730 Fischbachau

Telefon: 08028 / 902 59 71
Internet: www.ansitz-zum-schmied-wirt.de

Anfahrt
"Zirka 70 Kilometer sind's von München, über die A 8. Beim Irschenberg raus. Für die Franken ist es entsprechend weiter. Von Nürnberg aus sind es z. B. 240 km."

Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag ab 17.30 Uhr.

Freizeittipp

"Ich empfehle zum Spitzing hoch zu fahren. Der Spitzingsee liegt auf gut 1.000 Meter Höhe. Da kann man wunderbar spazieren gehen. Und wir hoffen natürlich auf den nächsten Winter. Vielleicht schneit es dann einmal wieder richtig und das Skifahren macht mehr Spaß als in diesem Jahr."


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