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Wirtshaustipp "Gasthaus Huber" in Dorfen (Oberbayern)

Lust auf ein bodenständiges, bayerisches Wirtshaus, in dem die Preise für Schnitzel, Schweinebraten & Co. noch günstig sind? Dann sollten Sie sich ins oberbayerische Dorfen (Landkreis Erding) aufmachen. Im "Gasthaus Huber" kocht Wirtin Irmgard Köpping auf einem alten Holzofen "das Beste aus Mutters Küche". Eine Speisekarte suchen Sie hier vergebens, schließlich entscheidet die Wirtin spontan, was sie für ihre Gäste kocht. Andi Christl hat sich dieses Wirtshaus angeschaut.

Stand: 12.06.2023 | Archiv

"Gasthaus Huber" in Dorfen  | Bild: BR/Andi Christl

Bodenständiges Wirtshaus ohne Speisekarte

"In diesem Wirtshaus gibt es keine Speisekarte. Es wird gegessen, was Wirtin Irmgard Köpping am jeweiligen Tag kocht. 1911 wurde das Gasthaus eröffnet, anfangs gehörte auch noch eine Landwirtschaft mit 25 Tagwerk dazu. 'Damals gab es hauptsächlich Nierenbraten und Bratwürstl mit Kraut', erzählt die Seniorchefin Lore Huber. Sie kann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr selbst hinterm Herd stehen, hat aber zusammen mit ihrem Mann das Wirtshaus lange Zeit geprägt. Heute ist Tochter Irmgard die Chefin.
Die Einrichtung ist einfach, urig und genauso wie man sie sich in einem oberbayerischen Wirtshaus vorstellt. Holzvertäfelung, Herrgottswinkel, Sesselofen, Schützenscheiben, alte Krüge und Schwarzweißbilder prägen das Bild im Gastraum. 'Die Leute sagen, es war schon immer so und ich darf die Einrichtung nicht ändern.'
Die Gäste kommen hauptsächlich aus dem Umland, aber im Gegensatz zu früher dürfen sich hier auch mal fremde Personen mit an den Stammtisch setzen. Wichtig ist Irmgard nur, dass niemand mit Erwartungen anreist, die am Ende nicht erfüllt werden können. ‚Wir sind einfach, herzlich und normal‘ und damit hat die Chefin eigentlich alles gesagt. Hier erwartet sie ein bodenständiges, bayerisches Wirtshaus!"

Das Beste aus Mutters Küche

"Ein Stammgast hat es ganz treffend formuliert: ‚In Landersdorf hört man noch, wenn dein Schnitzel paniert wird.‘ Irmgard kocht noch auf einem alten Holzofen und bereitet ihren Gästen das Beste aus Mutters Küche zu.
Am Sonntag gibt es immer einen Ochsenbraten mit Knödel und Salat, sowie einen Schweinebraten. An den anderen Tagen Schnitzel 'Wiener Art', Milzwurst gebacken, sowie Wurstsalat und Essigknödel. Zudem gibt es immer wechselnde Tagesgerichte, aber hier fragen Sie am besten die Wirtin persönlich, was sie am jeweiligen Tag kocht.
'Es schmeckt allen, die kommen! Die kommen auch immer wieder und des g'freid mi', sagt Irmgard schon ein bisschen stolz. Die Spezialität des Hauses: gebackene Kalbshaxe mit Kartoffelsalat. Die gibt es allerdings nur auf Vorbestellung. Auch Gäste, die sich vegetarisch ernähren, sollten vor dem Besuch anrufen, um etwas Passendes vorzubestellen."

Vorspeise: Essigknödel

"Für diese Vorspeise schneidet die Chefin kalte Semmelknödel in kleine Scheiben, würzt diese mit Zucker, Salz, Wasser, Brandweinessig und Öl. Frische Zwiebelringe werden dazu gegeben und alles mit Pfeffer abgeschmeckt. Einer der wenigen bayerischen Biergartenklassiker für die warmen Tage, über den sich sowohl Vegetarier als auch Nicht-Vegetarier freuen."

Hauptspeise: Schnitzel "Wiener Art" mit Kartoffel- und Gurkensalat

"Für den Kartoffelsalat werden festkochende Kartoffeln weichgekocht, geschält und geschnitten. Darüber kommt eine Marinade aus 10-prozentigem, weißem Branntweinessig, warmem Wasser, Salz und Rapsöl. Zu guter Letzt verfeinert Irmgard den Kartoffelsalat noch mit Zwiebelwürfel. Auch der Gurkensalat wird nur mit Salz, Essig, Öl und getrockneten Salatkräutern angemacht. 'Des macht an guadn G'schmack', findet die Chefin. Für das Schnitzel befreit sie den Schweinelachs von Sehnen. Mit einem Schmetterlingsschnitt schneidet sie ein gutes Stück ab, das anschließend geklopft, gewürzt und paniert wird. Anschließend kommt das Fleisch mehrere Minuten in heißes Pflanzenöl, bis es auf jeder Seite goldgelb gebacken ist. Der Kartoffelsalat war schön essigsauer, das Schnitzel groß und knusprig. Eben ganz wie bei Mama."

Preise

"Die Preise für die Speisen sind günstig: Die Essigknödel gibt es für 4 Euro, das Schnitzel mit Beilagen kostet 9,80 Euro und der sonntägliche Ochsenbraten mit Knödel und gemischtem Salat 12,50 Euro. 0,5l Bier kosten 3,10 Euro und eine halbe Weißbier 3,20 Euro."

Kontakt

Gasthaus Huber
Landersdorf 8
84405 Dorfen

Tel: 08081/1075
Keine Internetseite!

Dieses Wirtshaus ist barrierefrei.

Öffnungszeiten
Montag und Dienstag geschlossen
Mittwoch 12.00 - 14.00 Uhr und 18.00 - 22.00 Uhr
Donnerstag 18.00 - 22.00 Uhr
Freitag bis Sonntag 12.00 - 14.00 Uhr und 18.00 - 22.00 Uhr

Anreise

"Der Huberwirt kann öffentlich mit dem Bus angefahren werden. Das Gasthaus liegt auf der Busstrecke Erding-Dorfen. Steigen Sie an der Haltestelle Landersdorf aus.
Parkplätze finden Sie hinter dem Haus."

Freizeittipp: Zwergerlwald bei Taufkirchen (Vils)

"Nur zehn Autominuten entfernt liegt der sogenannte Zwergerlwald. Über 500 Gartenzwerge wurden hier in einem Waldstück schön arrangiert. (Kleiner Tipp: Auf dem Weg dorthin können Sie wunderbar Wildkräuter sammeln!) Der Eintritt ist frei. Vor Ort gibt es zudem eine Kapelle und Bänke zum Ausruhen. Vor allem für Familien mit Kindern ein hervorragender Ausflugstipp!
Infos zum Zwergerlwald bekommen Sie bei der Gemeinde Taufkirchen (Vils) unter der Telefonnummer 08084/370."

Fazit

"Das Gasthaus Huber in Landersdorf ist ein Dorfwirtshaus wie man es sich vorstellt. Ohne Schnickschnack werden die Gäste hier bewirtet und verköstigt. Außerdem ist Wirtin Irmgard Köpping ein Original, das ihren Job mit Leidenschaft und Hingabe macht. Das Wirtshaus ist ihr Leben und das merkt man schon beim ersten Besuch. Hierher kommt man natürlich auch wegen der ehrlichen Küche und den günstigen Preisen, aber vor allem wegen der lieben Wirtin und ihrer Mutter."

Andi Christl, Wirtshausexperte


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